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Gemeinderat, 8. Sitzung vom 30.05.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 59

 

schon zwei Apps, die gemacht wurden. Also wir sind gut unterwegs und nähern uns mit großen Schritten unserem Ziel, eben Open Government Data City zu sein.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für diese Beantwortung. Die 1. Zusatzfrage stellt GR Dipl-Ing Stiftner.

 

9.32.43

GR Dipl-Ing Roman Stiftner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Schönen guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Also das, was Sie hier jetzt erklärt haben, ist offenbar auf einer ganz anderen Seite einsehbar als die, die online gegangen ist. Ich hab’ mir da die Mühe gemacht, ein bisschen hineinzuschauen. Also offenbar scheinen Ihnen die Trinkbrunnen ein großes Anliegen zu sein, weil die mehrfach vorkommen. Wenn man sich hier anschaut, was sonst noch drinnen ist - relativ dürftig: Kurzparkstreifen, wo es welche gibt. Zum Thema Bildung fallen Ihnen ganze zwei Punkte ein, nämlich die Standorte der Kindergärten und der Schulen. Zum Thema Kultur, wir reden von der Kulturhauptstadt Europas, Wien, fallen Ihnen auch nur zwei Punkte ein. Das heißt, das Ganze ist wieder einmal so ein Marketinggag der Stadt Wien, wo es in Wirklichkeit darum geht, das Ganze, was man eigentlich auf „wien.gv.at“ ohnehin entnehmen kann, offenbar in eine neue Plattform mit viel Geld einzubringen. Mehr Information ist nicht gegeben, im Gegenteil, es gibt klare Verlinkungen in diese Richtung.

 

Ich wollte Sie deshalb fragen, wann Sie wirklich bereit sind, zu Open Data überzugehen, nämlich zu dem, was auch wissenschaftlich dahintersteht, also Echtzeitdaten. Ich hab’ da ein paar Vorschläge, die Sie vielleicht hier auch umsetzen können, wie zum Beispiel Umwelt und Verkehr wären das, was die Menschen besonders bewegt. Wann werden die Feinstaubdaten wirklich online, das heißt also zeitecht, in Echtzeit hergestellt? Verkehrszählungsdaten könnten auch ein Beispiel sein. Die Verspätungen der Wiener Linien, dass die online direkter entnommen werden können, aber auch Verletzungen des Nachtflugverbotes über Wien, das wären auch Themen, die man transparent machen könnte. Also ich denke, es gibt hier eine Vielzahl an Aktivitäten, wo wirklich Open Data gefragt ist und ich denke, das wäre dann wirklich eine Demokratisierung. Wann werden Sie diese Dinge umsetzen, Frau Stadträtin?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Die Demokratisierung in diesem Bereich Open Data ist voll im Laufen. Wir sind die erste Stadt in Österreich, die sich auch wirklich dieser Transparenz gestellt hat. Ich habe vorhin schon gesagt, die 30 Datensätze, die wir jetzt einmal maschinenlesbar auf die Plattform gestellt haben, haben eine hohe Qualität, die Community hat dafür auch wirklich großen Zuspruch gegeben. Ich möchte auch sagen, sie war auch begeistert. Und das, was Sie hier jetzt gebracht haben, das finde ich einfach schön, weil genau das ist der Prozess, den wir uns als Verwaltung, als Stadt wünschen, dass sozusagen jetzt die UserInnen kommen und sagen: „Hey, super, dass ihr die Kindergarten drauf habt’s, aber warum nicht auch den Trinkwasserbrunnen? Der wäre doch eigentlich ein cooler App.“ Und da könnten wir was tun und dann passiert so etwas. Das ist einfach ein Prozess, der kann nicht von der Stadt alleine gemacht werden. Was wir jetzt tun werden, ist, sukzessive Wunsch um Wunsch, Idee um Idee, solange es im Bereich des Datenschutzes auch absolut in Ordnung ist, umzusetzen und auf diese Plattform zu stellen. Und ich bin zuversichtlich, dass ich noch im Juni eine weitere Tranche an maschinenlesbaren Datensätzen wiederum auf diese Plattform stellen kann und eben weitere so innovative Ideen umgesetzt werden können. Das heißt, es kriegt eine gute Dynamik und das ist gut so.

 

Ich finde es super, wenn Sie sich auch damit auseinandergesetzt haben und sagen: „Okay, die 30 sind gut, aber eigentlich wären die 30 auch noch eine Idee.“ Was wir zum Beispiel letzte Woche gemacht haben, ich glaube, am Donnerstag war es, da haben wir neben den Austauschmöglichkeiten, die es auf der Plattform gibt, auch noch so einen Face-to-face-Dialog organisiert, wo UserInnen kommen können und wo aus den Bereichen der Verwaltung zuständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der Federführung unseres CIO eben in den Dialog gegangen sind und sich dort auch austauschen können: Wo braucht es denn Datensätze? Wo müssen wir auch in der Stadt dafür noch arbeiten, dass diese Datensätze dann auch für die Anbieterinnen und Anbieter entsprechend verwertbar sind? Und es war ein toller und genauso lebhafter Dialog. Wir sind da dran. Wir sind ganz weit weg von Marketinggags und wir sind ganz nah dran an einem guten Prozess und einer guten Dialogisierung.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. Die 2. Zusatzfrage stellt GR Mag Werner-Lobo. Bitte schön.

 

9.36.47

GR Mag Klaus Werner-Lobo (Grüner Klub im Rathaus): Ja, guten Tag, Frau Stadträtin!

 

Zuerst einmal muss ich sagen, als jemand, der dieses Thema Open Data selbst in die Koalitionsverhandlungen eingebracht hat, dass ich wirklich überrascht bin, ehrlich überrascht bin, wie schnell es gelungen ist, dass Rot-Grün dieses Projekt umgesetzt hat und auf den Weg gebracht hat. Es gibt wenige Dinge, die so schnell wirklich eine quasi Übererfüllung von dem sind, was eigentlich im Koalitionspapier steht. Ich habe es noch nie erlebt, dass Leute aus der Zivilgesellschaft, die solche Dinge seit Jahren von der Politik verlangen, jetzt selbst sagen: „Moment einmal, das haben wir uns nicht gedacht, dass das so schnell geht und dass es so gut geht.“ Und deswegen insbesondere auch meinen Dank an den Herrn Dipl-Ing Mittheisz und meinen Dank an Sie, dass es in so einer Offenheit geschehen ist. Ich habe miterlebt, dass genau das, was Sie da sagen, dieser Prozess, dass man das im Austausch mit der Zivilgesellschaft macht, dass man es im Austausch mit den Bürgern und Bürgerinnen macht, das ist Open Data, das ist Open Government, und das ist, glaube ich, ein ganz, ganz wesentlicher Schritt. Die Opposition hat das, glaube ich, noch gar nicht kapiert, worum es da wirklich geht. (Heiterkeit bei ÖVP und FPÖ.)

 

Insofern meine Frage an Sie: Das ist für uns erst der

 

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