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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 29.06.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 77 von 110

 

Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!

 

Das war jetzt ein bisschen ein überraschender Abgang von der Kollegin Laschan.

 

Ich möchte ein Thema aufgreifen, das sie in ihrer Rede auch erwähnt hat. Das war das Thema „Junge Frauen und ihr Körperbewusstsein" beziehungsweise „Die Darstellung von Weiblichkeit in den Medien" und der Umgang von jungen Frauen mit diesem Thema und wie sehr hier auch junge Frauen gefährdet sind, in Essstörungen zu verfallen.

 

Ich halte dieses Projekt für eines der wesentlichsten Projekte, die hier durchgeführt werden.

 

Ich möchte aber schon auch noch thematisieren, dass man das Thema Burschen, das in diesem Themenbereich auch ein sehr wesentliches ist und gesellschaftspolitisch nicht so akzeptiert ist, wie das, dass junge Mädchen in diese Schönheitswahnkiste hineinkippen, nicht aus den Augen verlieren sollte. Denn es gibt immer mehr junge Männer, die ebenso mit ihrem Körperbewusstsein ein Problem haben beziehungsweise nicht zurande kommen und oft auch nicht wissen, wie sie damit umgehen können. Vor allem im Freundeskreis ist das ein Thema, das unter jungen Männern nicht so häufig diskutiert wird wie unter jungen Frauen.

 

Es war über die Medien ein bisschen der Schlagabtausch bezüglich Kindergesundheit zu verfolgen, ob die Kollegin Korosec recht hat mit ihrer Presseaussendung, die sie gemacht hat. Darauf ist von der SPÖ reagiert worden. Ich glaube, dass wir uns das Thema Kindergesundheit und Gesundheit von Jugendlichen ernsthaft und in Ruhe ansehen und vielleicht unaufgeregt abseits von Wahlkämpfen debattieren, sich wirklich zusammensetzen und überlegen sollten, wo man wirklich ansetzen kann, wo man Maßnahmen setzen kann, damit die Programme, die Angebote auch wirklich an die Kinder und an die jungen Menschen herankommen. Denn ich glaube, dass wir uns hier in eine Richtung bewegen, die vielleicht noch zu ändern und auch abzustoppen wäre, wenn wir frühzeitig beginnen würden, Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren, nicht nur, was gesundes Essen anbelangt, das wir in den Kindergärten und in den Schulen auch haben, sondern was ihnen überhaupt gesunde Lebensweise beziehungsweise andere Möglichkeiten, als verstärkt Medikamente zu nehmen, bringen würden und dass wir hier vielleicht auch eine Diskussion oder eine Arbeitsgruppe oder was auch immer ins Leben rufen, um das unaufgeregt, aber ernsthaft zu diskutieren. Ich glaube, dass wir hier noch einiges zu tun haben.

 

Ich möchte auch zu einem Teil des Gender Budgetings, das die MA 40 betrifft, zu sprechen kommen. Dazu habe ich eigentlich nur eine Frage, ob ich die Zahlen richtig verstanden habe. Es steht nämlich bei der MA 40: „Analyse der Geschlechterverteilung der MobilpassnutzerInnen", und dann ist eine Aufteilung von 55 Prozent Frauen, 45 Prozent Männern angeführt und aufgelistet, welche Kooperationen mit den Volkshochschulen, welche Kooperation mit Wien Energie bezüglich Tausch von alten Kühlschränken durchgeführt wurden und wie viele Menschen das in Anspruch genommen haben. Mich würde interessieren, ob sich diese 55 Prozent Frauen, 45 Prozent Männer auch auf diese beiden Kooperationen beziehen oder ob es hierzu andere Zahlen gibt.

 

Es ist hier bei dem einen Projekt angeführt, dass es 2010 fortgesetzt wird. Die Frage ist: Wird es das auch 2011 geben? Weil ich glaube, dass das ein sehr wesentlicher Teil dieses Projektes ist, dass man Menschen, die MobilpassbesitzerInnen sind, an Bildungsangebote heranführt und Ihnen vielleicht weitere Zukunftschancen eröffnet, wenn das in Kooperation mit den Volkshochschulen ausgebaut wird.

 

Ich möchte zu den Anträgen kommen, die der Kollege StR Ellensohn schon ausgeführt hat:

 

Der erste ist der Antrag bezüglich konkrete Angebote für Kinder in armutsgefährdeten und armen Haushalten. Wir haben das schon in den letzten Sitzungen ausführlich unter dem Titel „Kinderarmut" diskutiert. Ich glaube, dass die SPÖ diesem Antrag jetzt vielleicht doch zustimmen kann. Der Antrag lautet:

 

„Die Frau amtsführende Stadträtin für Gesundheit und Soziales, Mag Sonja Wehsely, wird ersucht, Vorschläge zur Halbierung der Kinderarmut in Wien bis 2015 vorzulegen.

 

Hier beantrage ich die sofortige Abstimmung.“

 

Der zweite Antrag, der auch schon vom Kollegen Ellensohn ausgeführt wurde, ist bezüglich der Resolution, die der Berufsverband der SozialarbeiterInnen verfasst hat, wo sich die SozialarbeiterInnen sehr konkret und sehr gezielt mit der Arbeitssituation in den Sozialzentren auseinandergesetzt haben, sich, wie ich finde, auf eine sehr positive und konstruktive Art mit der momentanen Situation in den Sozialämtern und Sozialzentren auseinandersetzen, darauf hinweisen, wo sie sehen, dass es Probleme gibt, dass man Klientinnen und Klienten zum Teil nicht per Telefon erreichen kann, weil sie einfach kein Telefon haben und somit auch nicht zurückgerufen werden können, dass es durch die Öffnungszeiten des Journaldienstes bis 11 Uhr auch zu Situationen kommt, wo dann KlientInnen vor der Tür stehen und dann quasi nicht mehr hineinkommen, weil die Öffnungszeiten eben so geregelt sind und es auch keine Zugangsmöglichkeit nach diesen Zeiten gibt, dass vielleicht die Trennung der Arbeitsbereiche, nämlich Beratung, Betreuung und Prävention, aber auch die Verwaltung von Geldaushilfen noch einmal angeschaut werden sollte, um wirklich das Beste für die Klienten und Klientinnen zu erreichen. Ich stelle deswegen folgenden Beschlussantrag:

 

„Die Frau amtsführende Stadträtin für Gesundheit und Soziales wird ersucht, innerhalb der Sozialzentren der MA 40 eine klare Trennung zwischen Sozialarbeit und Verwaltung der Geldaushilfen durchzuführen und den Tätigkeitsbereich der Sozialarbeit klar mit Beratung, Betreuung und Prävention zu definieren.

 

Auch hier beantrage ich die sofortige Abstimmung.“

 

Zum nächsten Antrag, nämlich den Rückstandszählungen bei Anträgen im Rahmen des Wiener Sozialhilfegesetzes: Dass es zu einem Anstieg der Sozialhilfe gekommen ist, wurde schon ausgeführt. Wir glauben, dass es notwendig ist, zu erfassen, wie die Antragsbearbei

 

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