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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 28.06.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 126

 

war das Förderbudget mit 3 Millionen EUR dotiert, und es wurde jetzt auf 4,4 Millionen EUR aufgestockt. Das heißt – noch einmal –: Wir lassen die KMU nicht allein, insbesondere nicht in Krisenzeiten. Wir haben mehr Projekte als in den Jahren zuvor und mehr Budget für die KMU.

 

Wir stärken, wie gesagt, somit die Unternehmen und erhalten Arbeitsplätze. In diesem Zusammenhang möchte ich auch den bei dieser Förderaktion neu eingeführten Arbeitsplatzbonus von je 2 000 EUR erwähnen. Von der Stadt wird für jeden zusätzlich geschaffenen Vollarbeitsplatz ein Bonus ausgezahlt. Und wir bieten den Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch einen zusätzlichen Anreiz, hier neue Arbeitsplätze zu schaffen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Wenn ich bei der Wirtschaftsagentur bin, darf ich nicht vergessen, Mingo zu erwähnen. Es wird neu und laufend immer wieder ausgebaut und erweitert. Mit Mingo bieten wir neben günstigen Kleinbüros, den Mingo-Büros – wir haben derzeit acht Bürozentren –, auch ein umfassendes und kostenloses Coaching-Angebot für Unternehmen in Wien. Wir bieten ein Gründungs-Coaching für den Start in die Selbstständigkeit.

 

Es gibt die Mingo-Academy, an der letztes Jahr 1 300 TeilnehmerInnen aus dem Bereich der Wirtschaftstreibenden kostenlose Schulungen in Form von Workshops erhielten. Es werden dort unternehmerische Grundlagen wie Steuerwesen, Buchhaltung, Recht, Marketing und viele andere Themen vorgetragen. Auch galt es, die Unternehmerinnen und Unternehmer gegenseitig zu vernetzen. Neu gibt es seit Kurzem auch Mingo-Finance. Diesfalls unterstützen wir mit externen Coaches die Wirtschaftstreibenden betreffend Unternehmensfinanzierung und zeigen Wege zu einer gesicherten Finanzierung des Unternehmens auf.

 

Neben all den wichtigen monetären Förderungen und Unterstützungen für die KMU ist ein zweiter Schwerpunkt der Wirtschaftsagentur – wie schon erwähnt – die Ansiedlung internationaler Betriebe. Es wurde heute auch schon heiß diskutiert, ob es eine Auszeichnung ist, dass voriges Jahr 98 internationale Betriebe und Unternehmungen angesiedelt werden konnten oder nicht. Ich sage: Ja! Wir bleiben trotz der Wirtschaftskrise auf einem hohen Niveau der Ansiedlungen, und das kann man sich auch von der Opposition nicht kleinreden lassen!

 

Insgesamt wurde 2009 das drittbeste Ansiedlungsergebnis für Wien überhaupt erzielt, und – Renate Brauner hat das heute auch schon erwähnt – zwei Drittel aller Betriebe, die sich im vergangenen Jahr in Österreich angesiedelt haben, haben sich für die Bundeshauptstadt entschieden. Dabei ist es wichtig, auch zu erwähnen, dass damit 500 neue Arbeitsplätze am Standort entstanden sind, und ich glaube, das ist in diesen wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten wirklich nicht nichts!

 

Ich möchte noch kurz zu den Töchterunternehmen der Wirtschaftsagentur kommen, nämlich zu ZIT und departure, die das Bild der Wirtschaftsförderung komplettieren. Departure als Kreativagentur hat im letzten Jahr eine Gesamtfördersumme von 3,6 Millionen EUR ausgeschüttet. Die Mehrzahl der geförderten Projekte ist aus den Bereichen Design, Mode, Kunstmarkt, Graphik, Multimedia und so weiter. Es ist sehr wichtig, das Kreativitätsbewusstsein in der Öffentlichkeit zu stärken und die gesamte Kreativwirtschaft als wichtigen Wirtschaftsfaktor in Wien besser zu verankern. Zu diesem Zweck wurden im Jahr 2009 auch viele ergänzende Aktivitäten durchgeführt. Im Bereich Design gab es eine Kooperation mit dem MAK betreffend neue Designstrategien sowie die Kooperation mit der Vienna Design Week 2009. Im Bereich Kunstmarkt ist die ViennaFair 2009 und im Bereich Mode ist die Unterstützung der MQ Vienna Fashion Week zu erwähnen. Nennen möchte ich aber auch das Look Book 2009 sowie die Release Event Party bei der Vienna Design Week.

 

Forschung und Entwicklung ist ein Zukunftsthema für die Stadt. Wir sind auf dem besten Weg, die Forschungshauptstadt Europas zu werden. Renate Brauner hat bereits in ihrer Rede gesagt, dass das Thema Forschung und Entwicklung ein wirklich wichtiges Zukunftsthema für Wien ist. Wir haben mit unserem Technologiezentrum, dem ZIT, eine sehr wichtige Agentur, die sich um die Unternehmen im Bereich Forschung und Innovation kümmert. Es gibt Service- und Consulting-Angebote, aber wir schauen auch darauf, dass das ZIT Technologieimmobilien und -standorte mit privaten Partnern entwickelt und entsprechend ausstattet.

 

Zum Schluss nenne ich kurz einige Highlights aus dem Jahr 2009. Die Calls, die es immer wieder gibt, laufen sehr gut ab. Ich erwähne in diesem Zusammenhang vor allem FemPower: Dabei geht es um eine verbesserte Einbindung von Frauen in Forschungsprojekten. Weitere Projekte sind „Patients in Focus“ oder „Resources Vienna.“ Es gab den „Content Award Vienna“, und es wurde das „Forschungsfest on tour“ abgehalten, das wir nach dem großen Erfolg 2008 auf dem Wiener Rathausplatz sozusagen in die Bezirke schickten. Es konnten in den drei Einkaufszentren, wo diese Veranstaltung jeweils stattfand, über 1 000 BesucherInnen begrüßt werden. Es geht hiebei einerseits darum, das Thema Forschung sichtbar zu machen, und zwar einerseits die Forschung an sich, aber auch die guten Arbeit, die in Wien von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in diesen Bereichen arbeiten, geleistet wird. Am 18. bis 20. September 2010 wird das Wiener Forschungsfest wieder stattfinden, und wir werden auch diesmal auf das Sichtbarmachen von Forschung und Innovation setzen.

 

Ich möchte noch ein sehr spezielles Projekt erwähnen, es wurde heute schon kurz angesprochen: Auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofes St Marx wird ein großes Life Sciences-, Medien- und IKT-Zentrum entstehen, ein ausgedehnter Standort von internationalem Format. Viele Bereiche befinden sich schon dort, es arbeiten vor Ort bereits 1 400 WissenschafterInnen aus rund 40 Nationen, und auch das Campus Vienna Biocenter wurde heute schon erwähnt.

 

Ferner möchte ich das Media Quarter Marx erwähnen. Aktuelle Entwicklungsprojekte sind auch die derzeit in Bau befindliche Biotechnologie-Immobilie, die Marx Box, und die Erweiterungen zum Campus Vienna Biocenter, wo erst im April der Startschuss für eine über

 

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