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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 101

 

nicht, sondern es fehlen, wie vorher erörtert, oft die Rücklagen, weil man das Falsche damit gemacht hat, kleinweise statt im Großen saniert.

 

Über den tollen Baumschnitt dort lasse ich mich nicht lange aus. Das weiß Wiener Wohnen auch schon. Da ist offensichtlich kein Gärtner darübergegangen, sondern da hat einer einen Kahlschlag gemacht, sagen viele Mieterinnen und Mieter, sagen alle, die mit uns gesprochen haben, ohne dass es groß ökologisch Bewegte wären. Der Kahlschlag, der dort stattgefunden hat, ist sehr schade.

 

Auf jeden Fall wäre es schön, wenn mir heute jemand sagt, wann der Bau saniert wird. Das würden die Leute dort gerne wissen. Wann kommen sie in der Sanierungsliste vor? Anton-Proksch-Hof im 19. Bezirk, Grinzinger Straße 54. Wird dort irgendwann saniert oder nicht? Hören tun die dortigen Leute es schon länger.

 

Eine Sache, die an uns herangetragen wurde, und die auch Wiener Wohnen betrifft, ist die Entfernung unerlaubt abgestellter Gegenstände. Das diskutieren wir oft. Ich weiß, Blumentöpfe dürfen die Leute nicht hinausstellen und ein Fahrrad darf nicht vor der Türe stehen. Da geht es aber um Gehhilfen. Da gibt es öfters einen Halbstock und die Leute haben Probleme mit dem Hineinschleppen mit ihren Gehhilfen. Ich habe das jetzt ein paar Mal bekommen. Das ist jetzt im 11. Bezirk in der Koblicekgasse, wo jemandem gesagt wird, er muss diese Gehhilfen mitschleppen und er erklärt, dass er das gar nicht kann, denn entweder kann er sie ganz unten liegen lassen und hat dann Schwierigkeiten oder er lehnt das irgendwo hin, weil er einen Halbstock hat. Jetzt ist die Frage, ob man nicht hin und wieder, nachdem man schon bei den Blumen keine Ausnahme macht, außer alle auf der Stiege sind damit zufrieden, Menschen, die Schwierigkeiten beim Gehen haben, das etwas erleichtert und ein paar Ausnahmen erlaubt, nachdem das öfters daherkommt. Sie kriegen nämlich einfach ein Schreiben, in dem steht, das Zeug muss weg, sonst wird es entfernt und der Abtransport wird auf ihre Kosten geschehen. Das wäre ganz unpraktisch, weil der Mensch dann gar nicht mehr aus der Wohnung herauskommt. So weit ist es nicht gekommen, sondern da kommt hin und wieder das Brieflein. Jetzt könnte man auch sagen, man lässt es dabei, der kriegt also alle sechs Monate einen Brief, und sonst passiert nichts. Damit könnte der Mensch wahrscheinlich leben. Aber ob das einen Sinn macht, ist eine andere Frage. Schöner wäre, wir würden eine Lösung finden, die es den Leuten möglich macht, dass die Gehhilfe dort stehen bleiben darf, damit sie ihrem Zweck zugutekommt.

 

Eine größere Idee angesichts Bauwirtschaft lahmt ein bisschen, öffentliche Hand muss Aufträge vergeben, zu wenig kleine leistbare Wohnungen, die Studierenden, die nach Wien kommen, haben Schwierigkeiten am Wohnungsmarkt und dürfen auch nicht gleich, wenn sie aus Tirol oder Salzburg zuwandern, in eine Gemeindewohnung, wäre ein großangelegtes Programm, Wohnungen für Leute zu bauen, die neu herkommen. Bauen wir günstige Wohnungen! Brauchen tun wir sie! Im Wesentlichen brauchen wir noch viele kleine günstige Wohnungen. Ich habe schon einmal in einer anderen Legislaturperiode vorgeschlagen, 10 000 Wohnungen mit 30 m² um maximal 250 EUR, lieber um 200 EUR. Das war dann der Antrag, der leider nicht durchgegangen ist. Aber angesichts dessen, dass die Bautätigkeit nicht so funktioniert, wie wir es gerne hätten und eh lauter Beihilfemöglichkeiten hier verwendet werden, die Kredite neu organisiert wurden, Anleihen ausgegeben werden und so weiter, würde ich am liebsten Stadtwohnungen für Jungwiener und Jungwienerinnen bauen, die neu herkommen, Leute, die von Vorarlberg oder Kärnten oder von weiter weg herkommen. Wie man das dann organisiert, ob sie ein Jahr darin wohnen dürfen, damit sie einmal einen Start in Wien und es leichter haben, ist eine andere Frage. Aber brauchen könnten wir es, weil es für die Bauwirtschaft gut ist. Brauchen könnten wir es, weil wir es für einen leistbaren Wohnbau und leistbare Wohnungen brauchen. Brauchen könnten es Leute, die herkommen. Wir sind auch froh, wenn Studierende kommen, die im Wesentlichen am Ende der Abrechnung ein Geschäftsfeld starten. Das ist die Zuwanderung, die alle hoffentlich uneingeschränkt haben wollen. Wenn die Studierenden auch noch entsprechende Bedingungen an den Universitäten vorfinden, kommen sie noch um eine Spur lieber. Die nützen uns allen etwas.

 

Abschließend möchte ich noch zu den engagierten Mietern und Mieterinnen etwas sagen, die es quer durch Wien in den einzelnen Gemeindebauten gibt. Diese haben alle ein Problem, sie müssen Experten und Expertinnen im Lesen von Betriebskostenabrechnungen werden, weil dort kriegt man mittlerweile nicht ein paar Zettel, sondern man kriegt eine CD-ROM und das ist so umfangreich, dass man quasi jemanden anstellen muss, der sich auskennt. Die Frage ist, ob man nicht die wesentlichen Daten in einer kürzeren Form darstellen kann. Jetzt ist es nämlich so, behaupte ich einfach, dass zumindest die Hälfte des Raums, und das ist gut und sehr freundlich geschätzt, nicht in der Lage ist, eine solche Betriebskostenabrechnung bis ins Detail durchzulesen und gleich zu verstehen. Das ist kein Vorwurf. Das geht nicht. Das ist zu kompliziert. Darin steht zu viel. Sie wissen nicht einmal gleich, welche Verrechnungsnummern überhaupt zu der Einheit gehören. Wie viel Grünfläche und wie viele Quadratmeter sind das? Da müssen sich Leute wie im Hugo-Breitner-Hof hinsetzen und fast jeden Quadratmeter selbst nachmessen, ist zwar übertrieben, aber die müssen alles durchrechnen, bis sie darauf kommen, dass tausende Quadratmeter Grünfläche in die Betriebskosten eingerechnet werden, die nicht zur Anlage gehören. Aber das finden Sie nicht innerhalb einer Stunde heraus. Das finden Leute heraus, die lange Zeit investieren und am Ende den Leuten, die dort wohnen, viel Geld sparen. Nachdem es das leider nicht in jeder Anlage gibt und die engagierten Leute aus dem Hugo-Breitner-Hof vermutlich nicht in der Lage sind, dieses Service ganz Wien anzubieten, hätte ich gerne, dass die Betriebskostenabrechnung so geschrieben wird, dass sie von allen verstanden wird. So lange die hundert Leute,

 

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