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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 29.04.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 113

 

Gremien der überbetrieblichen Lehrausbildung, dass wir aufstocken müssen. Das sind ja lange Vorläufe, die zu einer Aufstockung führen und zu einem Mehr, weil Ausschreibungen et cetera davor liegen. Wir haben natürlich schon im Herbst gewusst, wir werden hinaufgehen müssen. Wir haben uns mit den Berufsschulen kurzgeschlossen. (Zwischenruf von GR Dr Herbert Madejski.) Nein, wir sind zum Beispiel im Landesforum Lehre, wo die Sozialpartner drinnen sitzen, alle Menschen, die sich damit befassen, der Regionalbeirat, das AMS Jugendliche, der Vorstand des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds. Das ist alles sozialpartnerschaftlich besetzt. Wir diskutieren das dort, aber auch wir, ja wir, die SPÖ, schlagen das ganz, ganz oft vor. Das ist schon korrekt, dass wir da ganz besonders dahinter sind.

 

Ich habe auch ein Wortprotokoll und habe es mir auch angeschaut, also mich sozusagen vorbereitet, und da sind natürlich in der Aktuellen Stunde im Dezember damals vom Kollegen Bacher-Lagler auch schon die vier wichtigen Bereiche angesprochen worden, in denen wir unbedingt zu investieren planen, um der Krise zu begegnen. Dazu gehört natürlich das Beschäftigungs- und Konjunkturpaket. Das ist alles da und ausgehoben und nachgelesen. Das nur zur historischen Wahrheit, wer hat wann was wie gesagt, geglaubt und so getan et cetera. Okay. Ich meine, es bleibt jeder bei seiner Ansicht. Du sagst, kleingeredet wird, ihr sagt, gar nichts ist passiert ist. Das ist alles okay. Hier gibt es das Protokoll.

 

Wie gesagt, die überbetriebliche Ausbildung ist auf 3 750 Plätze aufgestockt worden. Das ist eine enorme Sache, die gemeinsam sozialpartnerschaftlich im Landesforum Lehre beschlossen wurde. Wir erhöhen aber nicht nur – und das erscheint mir ganz, ganz wichtig – die Quantität, wir erhöhen auch die Qualität. Wir werden ganz genau darauf schauen, insbesondere nach den jetzigen Ausbildungen nach dem Berufsausbildungsgesetz, wo wir nur mehr volle Lehrverträge an Jugendliche vergeben, die drei Jahre dauern, die abschließen und die einen geringeren Vermittlungsdruck haben. Da werden wir genau auf die Qualität schauen: Was wird den Jugendlichen dort geboten? Wie viele schaffen es nicht, dort zu bleiben? Wie viele Abschlüsse haben wir? Da arbeiten wir auch ganz eng mit den Sozialpartnern zusammen, dass wir auch das schaffen, nämlich die qualitätsvolle Steigerung der überbetrieblichen Ausbildung für Jugendliche in Wien. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Das Nachholen von Bildungsabschlüssen ist, wie wir wissen, auch eine ganz besonders wichtige Sache. Wir haben auch für die Jugendlichen oder jungen Menschen im Bereich der zweiten Schwelle, Eintritt in den Arbeitsmarkt, vorgesorgt, uns dazu Gedanken gemacht. Es ist ja nicht nur an der so genannten ersten Schwelle um die 15 Jahre, sondern auch mit 18 Jahren teilweise ein Problem, in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Wir haben mit unserem WAFF-Angebot „Meine Chance" ein neues Angebot kreiert, das stiftungsähnlich ist, aber natürlich mit dem Unterschied, dass da niemand mit einbezahlen muss und auch kein Betrieb dafür vorhanden sein muss, der für den Arbeitnehmer, die Arbeitnehmerin investiert. Das Angebot ist für junge Menschen von 18 bis 25 Jahren, die abgebrochene Ausbildungen nachholen können, Lehrabschlüsse nachholen können, auch andere abgebrochene Ausbildungen abschließen können. Wir wollen ihnen eine zweite Chance geben, eine dritte Chance geben. Sie sollen aus der Krise gestärkt hervorgehen mit einer Ausbildung, mit einem Abschluss, um dann sofort Anschluss zu finden. Das heißt, es wird eine Berufsorientierungsphase geben, es wird eine Qualifizierungsphase geben, und es wird natürlich eine gemeinsame Arbeitssuche geben.

 

Bei all dem wird der WAFF unterstützen, und es handelt sich dabei schon um Ausbildungen, die man nachholen kann, auch im Bereich von ein, zwei bis drei Jahren. Also es ist definitiv auch hier im Jugendbereich eine nachhaltige Maßnahme zur Sicherung der Arbeitsfähigkeit, zum Eintritt in den Arbeitsmarkt für junge Menschen.

 

Auch nachhaltig soll ein Übergangsmanagement für junge Menschen, für ausgrenzungsgefährdete Jugendliche in Wien etabliert werden, für jene Jugendliche, die in dem bisherigen doch sehr gut geknüpften Netz an Ausbildungen sozusagen keinen Fuß reinsetzen können, nicht den Einstieg finden, für sich keine Möglichkeit erkennen, so eine Ausbildung zu machen. Auch diesen Jugendlichen und jungen Menschen wollen wir zur Seite stehen, wir wollen sie unterstützen, wir wollen wirklich niemanden zurücklassen. Es soll um regionale Beschäftigungs- und Bildungsprojekte gehen, wo wir Jugendliche mit unseren Strukturen, die wir im Rahmen der Volksbildung und der Jugendarbeit haben, dort abholen, wo sie sind, sie qualifizieren, weiterbilden und in eine weitere Ausbildung, die mit einem Abschluss endet, weiterführen können.

 

Ich komme schon zum Abschluss, und da lassen Sie mich Folgendes sagen: Was natürlich auch ganz, ganz wichtig ist in der Stadt und wo wir auch aufstocken und wo wir auch sagen, wenn wir die Möglichkeit haben, noch mehr auszubilden, dann machen wir es: Das ist die Stadt Wien selbst als größte Ausbildnerin der ganzen Region. Wir haben in der Stadt und ihren Unternehmungen permanent 1 200 junge Menschen in Ausbildung in vielen verschiedenen Berufsfeldern. Hier erhalten sie eine hervorragende Ausbildung, wo sie rotieren können, wo sie schnuppern können, wo sie nicht nur ihre Ausbildung kennenlernen auf ihrer Dienststelle, sondern viel mehr, wo sie Kurse bekommen, Zusatzangebote, Zusatzqualifikationen. Eine wirklich gute, eine wirklich fundierte Ausbildung! Wir haben eine hohe Übernahmequote, aber wir bilden über den Bedarf aus. Ich glaube, das ist rechtfertigbar in Zeiten wie diesen, wo es eine Erstausbildung gibt, die gut sein muss, die aber eine Erstausbildung bleibt. In Zeiten des lebenslangen Lernens muss man Jugendlichen eine gute Ausbildung gewähren, sie umfassend bilden, nicht nur in ihrem eigenen Berufsfeld, sondern auch mit zusätzlichen Maßnahmen.

 

Die Stadt Wien ist, wie gesagt, eine sehr gute Ausbildnerin und unternimmt verstärkte Anstrengungen, noch mehr Jugendliche und junge Menschen aufzunehmen, als sie es bisher mit 1 200 jungen Menschen tut,

 

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