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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 54 von 106

 

Deutschkenntnisse gibt, da wird dann auch das Ergebnis so sein, dass im Endeffekt auch so viele Schüler in der Pflichtschule sind, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, wie vorher.

 

Das muss eben voll mit einem Pflichtcharakter, mit einem Zwang umgesetzt werden und deswegen ist das 1+1-Förderkonzept, das Sie so hoch gelobt haben, vollkommen zahnlos, Herr Kollege Vettermann.

 

Das ist eben genau diese halbherzige Politik der SPÖ-Wien, und die zieht sich eben wie ein roter Faden durch die Politik in Wien, und das vor allem im Jugendbereich.

 

Man muss eben darauf hinweisen, dass die Integration eine Bringschuld für Zuwanderer ist, und es hilft überhaupt nichts, wenn Frau Brandsteidl heute wieder in einer Schule Leseabende oder Lesestunden in allen möglichen Fremdsprachen in Österreich propagiert, Türkisch, Bosnisch und Kroatisch. Das zeigt eben, dass es hier überhaupt nicht ernst genommen wird, dass die deutsche Sprache, bitte, hier Staatssprache ist (GRin Nurten Yilmaz: Staatssprache!) und die deutsche Sprache Unterrichtssprache ist und Schüler nur weiterkommen werden, wenn sie der deutschen Sprache mächtig sind. Und es ist ja auch im Sinne der Schüler, die aus dem Ausland kommen, mit migrantischem Hintergrund, denn nur dann können sie dem Unterricht folgen und nur dann haben sie auch die Chance, in Zukunft einen Arbeitsplatz zu finden. (GRin Marianne Klicka: Die sollen die Muttersprache lernen, Sie haben damit eine jahrelange Forderung der SPÖ übernommen!)

 

Nächste Baustelle: Kostenloser Kindergarten, völlig überstürzt angekündigt, niemand weiß, wie das Ganze umsetzbar ist. Sie haben damit eine jahrelange Forderung der FPÖ-Wien übernommen, das muss man schon einmal anerkennen, es ist ja einmal sehr positiv, dafür sind wir auch sehr dankbar. Aber man sollte nicht nur solche Sachen ankündigen. Und dann haben Sie behauptet, im Herbst, dann wird das Ganze umgesetzt, aber man sollte vielleicht schon vorher wissen, wie das Ganze umgesetzt werden kann. Und heute hat die Frau VBgmin Laska eben erstmals Personalmangel eingestanden, sie sagt auch, dass Privatkindergärten einen maximalen Zuschuss von 226 EUR erhalten. Das ist unserer Meinung nach zu wenig. Warum? Kostenloser Kindergarten bedeutet, bitte, auch kostenloser Kindergarten für Privatkindergärten. Deswegen ist die Ankündigung wiederum einmal falsch, und die Frau Laska spricht von einer durchaus angespannten Situation, was den Personalmangel betrifft, das heißt, man kann von nichts anderem sprechen als einer Husch-Pfusch-Aktion, einer schnellen Charmeoffensive gegenüber dem Wähler, weil Sie wahrscheinlich die Wahl vorverlegen werden, aber sie können es im Herbst dann doch nicht umsetzen.

 

Und ein Thema, das auch sehr wichtig ist, wo Wien völlig hinten nachhinkt, ist das Thema der Musikausbildungen an den Schulen. Ich frage mich, wo bleiben die zusätzlichen Musikschulen in Wien? Wir haben ja schon so viele Anträge gemacht, auch alle Parteien der Opposition, es wurde aber immer abgeschmettert. In Niederösterreich mit 1,5 Millionen Einwohnern gibt es 152 Musikschulen und es werden mehr als 53 000 Schüler unterrichtet. In Wien gibt es nicht einmal eine Musikschule pro Bezirk, sondern lediglich 70 Musikschulen für das ganze Bundesland, für die so genannte Musikhauptstadt Wien. Also für Wiens Jugendliche stehen nur 6 231 Plätze zur Verfügung.

 

Der Ruf der Musikmetropole Wien beruht eben hauptsächlich auf den traditionsreichen Institutionen, aber was die Musikerziehung angeht, ist Wien nicht nur im internationalen Vergleich, sondern auch im Vergleich mit den anderen österreichischen Bundesländern sehr ins Hintertreffen geraten. Das Statistische Jahrbuch der Musikschulen in Österreich, das der Öffentlichkeit schon vor langer Zeit vorgestellt wurde, beweist in einem ganz objektiven Zahlenmaterial, dass hier ein enormes Manko besteht, das wir aufzuholen haben und die Unterschiede sind sehr, sehr groß, und das ist eben leider von sehr nachhaltiger Wirkung.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir müssen schauen, dass wir im Musikschulbereich auf jeden Fall aufholen. Wir haben auch schon vor allem zu Ende des letzten Jahres einen Beschlussantrag eingebracht, dass hier mehrere Maßnahmen gesetzt werden sollen, wie zum Beispiel die Förderung aktiver musischer Betätigung breiter Bevölkerungskreise, wobei die Musikschulen als pädagogisch hochwertige Bildungseinrichtungen und Zentren für eine sinnerfüllte, kreative und gemeinschaftliche Lebensgestaltung allen Altersgruppen offen stehen sollen. Eine künstlerische Basisausbildung, Förderung und gezielte Vorbereitung besonders begabter Schüler, auch weiterführende Ausbildungseinrichtungen wie zum Beispiel Konservatorien und Universitäten für Musik, die Weiterentwicklung der Musikschulen zu einem vielfältigen kulturellen Zentrum in den einzelnen Bezirken, dies alles soll eine Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und eine Belebung verschiedenster Formationen wie zum Beispiel Ensembles, Orchester, Chöre, Blaskapellen so wie aller Arten kultureller Veranstaltungen anstreben. Um eine gleichmäßige Versorgung für alle, die in eine Musikschule gehen wollen, zu erreichen, hat das Land Wien eine bedarfsgerechte, möglichst ausgewogene und sinnvoll aufeinander abgestimmte regionale Verteilung der unterschiedlichen Größen und Ausbildungsangebote der Musikschulen anzustreben und, natürlich auch nicht unwichtig, eine finanzielle Aufstockung der Mittel auf 55 Millionen EUR und die Schaffung von mindestens 15 000 neuen Musikschulplätzen in den nächsten fünf Jahren durchzuführen. Diesen Antrag, meine sehr geehrten Kollegen der roten Fraktion haben Sie, so wie immer, abgelehnt.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es gäbe noch viele Themen anzusprechen, wie auch das Thema Gesundheit in Schulen. Es wurde heute auch schon kurz erwähnt, dass es immer mehr dicke Kinder gibt. Die Fettleibigkeit ist leider im Wachsen begriffen und es zeigt ja auch eine Studie des Bundesheers, dass immer mehr Stellungspflichtige auf Grund einer schlechten Ernährung nicht mehr ganz gesund sind. Deswegen wäre es

 

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