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Gemeinderat, 36. Sitzung vom 25.06.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 108

 

haben es in Klagenfurt gehabt, dass wir Security-Leute austauschen mussten, weil sie keine Sicherheitsüberprüfung gehabt hatten. Ich hoffe, dass das in Wien ordentlich gemacht worden ist und diese Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt wurden. Das Verhalten einiger Security-Leute hat das nicht gezeigt.

 

Meine Damen und Herren! Nochmals ein Danke an die Wiener Polizei, ein Danke an die Europameisterschaft, ein Danke an die Fans - und eine Aufforderung an die Wiener Stadtregierung, eine ordentliche Evaluierung durchzuführen! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist Herr GR Mag Reindl. - Bitte.

 

GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!

 

Liebe Kollegen von den GRÜNEN, ein kurzer Kommentar: Ihr seid 14 Abgeordnete, zwei haben gar kein T-Shirt, einer hat ein englisches. Ich begrüße die Solidarität (GRin Mag Marie Ringler: Die Minderheitsposition wird zumindest ...!), aber es ist anzumerken, dass Sie zumindest zwei Nationen - denn ein deutsches T-Shirt habe ich nicht gesehen - offensichtlich ein bisschen diskriminieren. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Aber vielleicht haben Sie es in der Tasche und packen Sie es jetzt aus. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)

 

Meine Damen und Herren! Die EURO 2008 ist toll und friedfertig, sie ist ein Fest der Freude. Mit uns freuen sich nicht nur alle WienerInnen, sondern die ganze Welt. Darauf können wir als Wiener Bürger stolz sein! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Die Stadt hat mit der Europameisterschaft eine international viel beachtete Visitenkarte abgegeben, dass wir in der Lage sind, Großveranstaltungen dieses Kalibers zu organisieren, dass wir auch in der Lage sind, mit großen Menschenmassen, auch mit kritischen - unter Anführungszeichen - Spielen, die auf einer höheren Sicherheitsstufe stehen, gut umzugehen, und dass auch die Wienerinnen und Wiener sich auf so einen Event einstellen, vernünftig sind, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen und auch das Ihre dazu beitragen, dass diese Veranstaltung gut erfolgt. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Meine Damen und Herren! Es hat im Vorfeld viel Kritik an der SPÖ, an unserer Stadtregierung gegeben. Ich möchte jetzt gar nicht diese ganzen unguten, mieselsüchtigen Meldungen, die vor allem von Seiten der ÖVP gekommen sind, aufzählen. Das disqualifiziert sich von selbst, und dafür zeige ich Ihnen die Rote Karte. (Der Redner hält wie ein Schiedsrichter eine Rote Karte in Richtung ÖVP in die Höhe.) Sie haben sie verdient! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Dass Sie nicht einmal heute, drei Spiele vor Ende der EM, die Größe haben, sich hier im Gemeinderat herzustellen und sagen: es ist gut gegangen, freuen wir uns - dafür bekommen Sie nochmals die Rote Karte! (Der Redner hält neuerlich eine Rote Karte in die Höhe.) Das ist genant, was Sie machen! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Nehmen Sie zur Kenntnis: Die Wiener SPÖ und die Stadtregierung, wir können das! Wir können solche Veranstaltungen durchführen. (Heiterkeit und Zwischenrufe bei der ÖVP.) Wir handeln! Sie sind mieselsüchtig, kritiksüchtig und wollen nicht am Erfolg partizipieren (GR Mag Wolfgang Gerstl: Ihr seid nicht kritikfähig!), sondern Sie leben noch in der alten Welt von Schüssel. (GR Mag Wolfgang Gerstl: Sie sind abgehoben!) Dort gehören Sie auch hin! (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag Wolfgang Gerstl: Die Wähler erkennen die Arroganz der SPÖ!)

 

Die Wähler erkennen nicht die „Arroganz der SPÖ", die Wähler erkennen, dass hier sehr gut gearbeitet wird. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Reden Sie auch mit den Nicht-Fußballbegeisterten! Ich kenne niemanden, der sagt, dass die Veranstaltung nicht in Ordnung ist, oder der sich in der Stadt fürchtet. Nehmen Sie das zur Kenntnis! (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag Wolfgang Gerstl: Sie haben Schüssel ...! Aber Sie haben nicht dazu beigetragen!)

 

Weil hier auch der Regierung Schüssel zu danken ist: Ja, die Regierung hat sich damals sehr dafür eingesetzt, dass die Europameisterschaft nach Wien kommt. Aber nicht die Regierung allein! (GR Mag Wolfgang Gerstl: Wer war denn ...?) Es war der ÖFB, es war der Schweizer Fußballverband, es war die Schweizer Regierung, und es waren alle acht Ausrichterstädte, die dafür gelaufen sind, dass dieser Event nach Österreich und in die Schweiz kommt. Das jetzt ganz billig für Herrn Schüssel zu reklamieren, ist letztklassig, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ. - Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 

Wenn jetzt schon gar nichts an Kritik übrig bleibt, meine Damen und Herren, dann werden eben die Standler aus der Lade gezogen. (GRin Karin Praniess-Kastner: Was heißt „aus der Lade gezogen"? Fakten! - Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) Und das von einer Wirtschaftspartei, die eigentlich wissen müsste, wie die Ökonomie funktioniert, und die wissen müsste, meine Damen und Herren, dass es im Wirtschaftsleben auch ein wirtschaftliches Risiko gibt!

 

Es waren die Rahmenbedingungen für jeden Einzelnen, der sich in der Fan-Zone beworben hat, ganz klar: unter welchen Bedingungen, unter welchen Gebühren und unter welchen Beträgen man dort aufstellen kann. Es gibt Unternehmer, die das wirtschaftliche Risiko eingegangen sind, und es gibt Unternehmer, die es nicht eingegangen sind. Die Stadt beziehungsweise die Veranstalter haben jetzt auch noch die Größe gehabt, diejenigen, die gesagt haben: ich habe mich verkalkuliert!, aus dem Vertrag herauszulassen und ihnen auch eine Alternative zu bieten. Wenn jetzt übrig bleibt, dass Sie das wirtschaftliche Risiko der Unternehmer als Kritik an der Stadt kritisieren, dann finde ich das eigentlich sehr schwach! (Beifall bei der SPÖ. - Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 

Dank an alle! Dank an alle, an der Spitze an unsere VBgmin Grete Laska, an die Tausenden MitarbeiterInnen des Magistrats, die vielen Ehrenamtlichen, an die Wiener Linien, an das Organisationsteam unter Präsident Ehrenberger! Meine Damen und Herren, Wien ist Europameister in der Veranstaltung der Europameisterschaft! - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

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