«  1  »

 

Gemeinderat, 23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 89 von 99

 

los geworden.

 

Ich sage: Frau Stadträtin! So ist das nicht! Ich kenne Lainz sehr gut! Meine Mutter war dort, mein Vater war dort, und ich selbst und meine Frau waren in verschiedensten Stationen. – Lainz ist ein ausgezeichnetes Spital, und Lainz ist ein ausgezeichnetes Geriatriezentrum. Das möchte ich einmal festhalten! Und die Leute, die dort arbeiten, haben es nicht verdient, dass ihnen über die Zeitung ausgerichtet wird: Ihr seid, genauso wie der Bau, nicht zeitgemäß, wir verlegen alles und vernichten ganze Stationen im Spitalsbereich. So habe ich mir das nicht vorgestellt! Das hätte man ein bisschen freundlicher und höflicher machen können!

 

Im Übrigen sagen Sie auch, dass ein Flächenwidmungsplan kommen wird – dieser ist jetzt da! – und dass es äußerst wahrscheinlich ist, dass das ein Stadtentwicklungsgebiet ist. – Wir haben ja immer behauptet, dass das ein Stadtentwicklungsgebiet ist! Wenn ich jetzt von einem Unterschied spreche, dann weiß ich, dass heute mit Sicherheit noch von der Baumgartner Höhe die Rede sein wird. Es gibt aber tatsächlich einen gravierenden Unterschied zu dem anderen Flächenwidmungsplan, dem wir damals zugestimmt haben, wobei ÖVP und die GRÜNEN die Bürgerinnen und Bürger ein bisschen verunsichert haben. Der Unterschied ist, dass bei der Baumgartner Höhe das gesamte Areal Schutzzone ist und unter Denkmalschutz steht, was hier nicht der Fall ist. Und das ist das große Problem an dieser Sache, und daher lehnen wir diesen Flächenwidmungsplan ab, obwohl auch wir, das möchte ich jetzt festhalten, für eine Verteilung in kleinere Einheiten sind.

 

Eine eigenartige Rolle hat dabei der ÖVP-dominierte Bezirk mit Herrn Gerstbach an der Spitze gespielt, der bei der Bürgerversammlung keine besonders glückliche Rolle gespielt hat. Es war sehr heiß, und er hat geschwitzt. Er hat wahrscheinlich aber auch geschwitzt, weil es für ihn sehr unangenehm war. Es gab nämlich einen Antrag der Freiheitlichen im Bezirk – bei dem, wie ich glaube, auch die Grünen mitgestimmt haben –, dass das gesamte Gebiet Schutzzone sein soll. Das wurde jedoch mit den verschiedensten Ausreden, viel Blabla der MA 21 und unter Mithilfe des Bezirksvorstehers verhindert. Der Antrag wurde verschleppt, er wurde nicht behandelt, jetzt liegt er irgendwo in einer Schublade, aber jetzt ist es in Wirklichkeit eh schon wurscht!

 

Herr Bezirksvorsteher Gerstbach! Sie haben es geschafft, die wenigen Möglichkeiten, die Sie gehabt hätten, hier noch kritisch und ändernd einzuschreiten, gegen den Willen der Bevölkerung Hietzings, jedoch im Sinne einer Ausdünnung der medizinischen Versorgung im Süden Wiens, zunichte zu machen! Gratulation, Herr Bezirksvorsteher Gerstbach!

 

Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich zum Abschluss noch etwas sagen: Wohin werden wir die kleineren Einheiten dieser neuen Geriatriezentren umsiedeln? – Ich möchte nur ein Beispiel bringen, das ich nicht ganz verstehe, nämlich die KDAG-Gründe: Ich kenne alle Prospekte, und ich kenne viele Leute, die dort eingezogen sind. Es war aber nie die Rede davon, dass dort ein Geriatriezentrum hinkommt. Es spricht nichts dagegen, aber es war nie die Rede davon! Offensichtlich sind die Wohnungen dort aber doch nicht so gut, man konnte die Büros doch nicht so gut verkaufen, und es gibt noch immer leere Geschäftslokale. Ich kenne die Situation sehr gut!

 

Im Nordwesten des Geländes hat man nun ein Haus weggeplant, dorthin kommt jetzt ein Jugendspielplatz. Die Garage hat man wegrationalisiert. Jetzt gibt es eine Hochgarage. Ich könnte Ihnen davon ein Foto zeigen. Das müssen Sie sich ansehen: Eine Brücke über die Straße führt direkt in die Hochgarage. Das sieht aus wie in der früheren Serie „Miami Vice", in der es immer diese Hochautobahnen gab. Genauso schaut es jetzt im Bereich der KDAG aus, das ist wirklich wunderschön!

 

Ein ganzes Bürohaus hat man dann nicht mehr geplant, und jetzt kauft die Stadt Wien vom Betreiber, von der KDAG, die Grundstücke zurück und baut dort statt des Bürohauses ein Geriatriezentrum! In den früheren Katalogen stand nichts davon, im neuesten Katalog, den Sie jetzt verteilen, um krampfhaft die letzten Wohnungen loszuwerden, ist das Geriatriezentrum allerdings eingezeichnet. Da haben Sie sich sehr bemüht, im Text haben Sie es aber vergessen, Sie haben es nur eingezeichnet.

 

Meine Damen und Herren! Dazu möchte ich bemerken: Der Standort ist ein Wahnsinn! Kennen Sie die Gegend mit dem Gleisdreieck? – Traumhaft! Dort treffen sich drei Eisenbahnlinien, die Pottendorfer Linie, die Südbahn und die Verbindungsbahn. Jetzt haben wir im Bezirk endlich die Pläne abgewehrt, dass dort ein Wohngebiet entsteht. Eine Genossenschaft wollte dort Wohnungen bauen, aber das hätte man nur mit einem Schutzwall machen können, denn kein Mensch wäre dort eingezogen!

 

Jetzt baut man dort keine Wohnungen, aber genau gegenüber der Eisenbahn und in unmittelbarer Nachbarschaft der Hochgarage baut man jetzt ein Geriatriezentrum! Die Autos würden dann genau neben dem Geriatriezentrum in etwa – ich bin schlecht im Schätzen – 6 m Höhe in die Garage rasen. Das ist wirklich ein Traumplatz für ein Geriatriezentrum! Es wird dann wahrscheinlich nur für gehörlose Patienten geeignet sein, jeder andere wird nämlich von seinen Anverwandten wahrscheinlich wieder herausgenommen, denn das ist ja menschenverachtend!

 

Meine Damen und Herren! Frau Stadträtin! Wie kann man auf die Idee kommen, dort ein Geriatriezentrum zu bauen, es sei denn, man will der Genossenschaft einen Dienst erweisen, weil sie Wohnungen in diesem Gebiet nicht anbringen kann? Das muss in Panik geschehen sein, weil Sie nichts andres gefunden haben! Daher hätte ich liebend gerne den Grundstückskauf in Meidling abgelehnt, aber ich habe ja Disziplin. Ich sehe ein, dass Meidling auch ein Geriatriezentrum braucht, und offensichtlich gibt es nichts anderes. Vielleicht wird es in Zukunft beim Gleisdreieck irgendwelche Lärmschutzwände geben, und beim Tempo der ÖBB werden diese sicherlich in den nächsten 20 Jahren gebaut werden.

 

Das Geriatriezentrum soll 2014 fertig werden. Der

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular