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Gemeinderat, 23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 43 von 99

 

interessant finde ich, dass bei beiden Beispiele, die Sie, Frau Kollegin Korosec und Praniess-Kastner zu Recht als positive Beispiele genannt haben, nämlich das Haus der Barmherzigkeit, beide Häuser genau 350 Betten haben, also auch hier wesentlich höher darüber liegen als Sie es hier kritisiert haben. Das heißt, das ist die wesentliche Frage: Das Wohlfühlen ist hier eine Frage des Wohnkomforts, der hier angeboten wird - das gesamte Angebot in den neuen Zentren - und nicht ausschließlich eine Frage der Größe des Hauses.

 

Mit diesem vorliegenden Projekt werden daher in der Tat, so meine ich, neue Standards in der stationären Pflege mit enormen Investitionen von 350 Millionen EUR bis zum Jahr 2015 gesetzt.

 

Die stationäre Pflege ist für all jene Menschen, die auf Grund hoher Pflegestufen auch eine medizinische Betreuung durch Fachärzte und das auch oft rund um die Uhr benötigen, von besonderer Bedeutung. Ich habe bereits erwähnt, dass sich die Stadt Wien daher auch auf die hohen Pflegestufen mit einem Bedarf nach vollmedikalisierter Pflege spezialisieren wird. Bis zum Jahr 2015 wird die Stadt auch gemeinsam mit gemeinnützigen und privaten Trägerorganisationen ein sehr dichtes Netz von kleinen, modernen Pflegeeinrichtungen errichten. Damit wird die Gesamtzahl der verfügbaren Pflegebetten in Wien auf insgesamt 10 000 ansteigen. Alle anderen Bundesländer gemeinsam haben 1 300! Auch diese Zahl muss man erwähnen, damit man weiß, von welcher Größenordnung wir hier reden, wenn wir einen Bundesländervergleich anstellen.

 

Ich habe bereits erwähnt, dass es bis zum Jahr 2015 insgesamt sechs neue Geriatriezentren von der Stadt Wien neu errichtet geben wird. Eines davon wird sich, wie Sie wissen, auch in Liesing befinden. Es wird eines der modernsten Zentren Österreichs sein, wo die neuesten Pflegekonzepte und Erkenntnisse der Geriatrie mit Betreuung und Pflege auf hohem Niveau auch umgesetzt werden und - was uns ja besonders wichtig ist - immer in der Nähe der Wohnumgebung direkt im Zentrum, nicht irgendwo am Rande der Stadt, wie es der Kollege Stiftner vor einigen Monaten gefordert hat, sondern hier direkt im Zentrum, wo auch die Infrastruktur vorhanden ist. Im Zuge dieses Neubaus - und jetzt komme ich zum Tageszentrum, weil es auch von einigen Kolleginnen und Kollegen angesprochen wurde - wird auch ein Tageszentrum errichtet, das sehr wichtig ist, weil dadurch eben pflegebedürftigen Menschen, die zu Hause wohnen, auch ein Angebot tagsüber gemacht werden kann. Nur wenn es dann um die konkrete Umsetzung geht, wenn es dann darum geht, auch die notwendigen Flächenwidmungspläne zu beschließen, um diese Tageszentren zu errichten, dann stimmen Sie dagegen! Also man kann nicht am Vormittag die Errichtung eines Tageszentrums fordern und am Nachmittag dagegen demonstrieren und dagegen stimmen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Abschließend möchte ich auch noch daran erinnern, dass in dem von Frau StRin Wehsely präsentierten Geriatriekonzept auch vorgesehen ist, dass die Pflegeheime der Stadt Wien und das Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser strukturell noch stärker zusammenarbeiten werden. In der letzten Sitzung des Kuratoriums wurde über den aktuellen Stand der Planungen und über die weiteren Schritte sehr umfassend informiert und das wurde einstimmig auch so zur Kenntnis genommen. Alle diese Maßnahmen ermöglichen, dass damit auch die Rahmenbedingungen geschaffen wurden, dass das Geriatriezentrum Am Wienerwald 2015 geschlossen wird und bis dorthin schrittweise reduziert werden wird, ohne natürlich bis zu diesem Zeitpunkt auf weitere Standarderhebungen zu verzichten und daher auch weiter in Verbesserungen investiert werden wird.

 

Daher ersuche ich Sie nochmals, diese vorliegenden Verträge im Sinne des Gesamtkonzepts zu genehmigen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist die Amtsf StRin Mag Wehsely, bitte schön.

 

Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Wir läuten heute gemeinsam eine neue Zeit ein, wo es uns gemeinsam gelingt zu garantieren, dass die alten Menschen in dieser Stadt weiterhin auf höchstem pflegerischen und auf höchstem menschlichen Niveau gepflegt werden, wir aber garantieren können, das zukünftig auch ausschließlich in baulich dafür geeigneten Geriatriezentren zu machen. Das ist für uns deshalb so wichtig, weil es uns dabei gemeinsam darum geht, dass die Menschen in dieser Stadt in Würde und in Selbstbestimmung alt werden können. Daher ist es selbstverständlich so, dass wir im Bereich der ambulanten Pflege schon seit einiger Zeit und auch in Zukunft große Ausweitungen vorhaben und auch den Tagesbetreuungsbereich mit den Tageszentren bis zum Jahr 2015 verdoppeln werden.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte die Gelegenheit heute hier wahrnehmen, um Ihnen allen zu danken, meiner Fraktion zu danken, aber natürlich auch den Kolleginnen und Kollegen der Opposition zu danken, dass es uns gelungen ist, hier diesen neuen gemeinsamen Weg zu beschreiten, weil ich denke, dass gerade der Pflegebereich ein zu existentieller und für jede Wienerin und jeden Wiener zu wichtiger Bereich ist und nicht Thema des parteipolitischen Hickhacks sein soll, sondern dass wir alle gemeinsam in dieser Stadt für die Wienerinnen und Wiener, für die Seniorinnen und Senioren arbeiten sollen.

 

Ich möchte die Gelegenheit hier auch wahrnehmen, um mich ganz besonders auch bei jenen zu bedanken, die jetzt in einer ganz, ganz raschen Geschwindigkeit eine hervorragende Planung und hervorragende Projekte auf die Beine gestellt haben, dabei natürlich ganz besonders bei Herrn Direktor Paukner und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bei Herrn Generaldirektor Marhold und beim Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien, bei Peter Hacker. Mit solchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadt kann man gut gute Ergebnisse bringen! Vielen, vielen Dank ihnen und Ihnen allen! (Beifall bei der SPÖ.)

 

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