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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 80 von 116

 

Pilotprojekt begonnen, ist nun schon ein Drittel der Wiener Bezirke aktiv beteiligt und macht bei der Entwicklung ganzheitlicher, nachhaltiger und bürgernaher lokaler Strategien sehr gute Erfahrungen.

 

Seriöse Information und Dialog finden allerdings auch in der "Roadshow" der Stadtentwicklung "In Zukunft: Wien" ihren Ausdruck. Es ist eine intelligente Ausstellung mit lokalen Mutationen. Die Interessen von Anrainern und Zielgruppen werden in jeder lokalen Schau berücksichtigt. Private Projektentwickler und Bauträger konnten auf eigene Kosten die Schau auch um ihre Vorhaben ergänzen. Höhepunkte dieser Schau waren das Donauzentrum, die Wohnmesse, die Millennium City und vor allem am vergangenen Wochenende die Donauinsel.

 

Für wichtige Projekte nehmen wir uns die notwendige Zeit zur Diskussion. Das Copyright auf Andreas Khols berüchtigten Sager "Speed kills" überlassen wir gern der ÖVP mit ihrer Drüberfahrpolitik im Nationalrat. Das passt nicht zu Wien, und die Wiener wissen, was Sie erwartet, sollte die ÖVP in Wien je wieder etwas mitzumischen haben. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 

Die stabilen Verhältnisse in Wien haben der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr gut getan, die ressortübergreifende Arbeit läuft ohne alle Koalitionsquerelen dank der stabilen Verhältnisse hier in Wien. Grundlegende Weichenstellungen für die Stadtentwicklung und damit für die Zukunft konnten jüngst vorgenommen werden.

 

Ich befinde mich da sehr in Opposition zur dunklen, zur schwarzen Opposition hier in der Stadt. Als ich mir Kollegen Neuhuber angehört habe, habe ich mir gedacht, sein Motto ist "Alle Macht der Kommune – Fragezeichen“ Denn er glaubt, es ist hier für alles und jedes die Stadtkommune verantwortlich zu machen. Es gibt aber private Investoren, es gibt private Bauträger, die ihrerseits mit Flächenwidmungen natürlich durchaus etwas anfangen könnten, wenn Sie wollten. Aber oft sind es einfach sehr kurzsichtige Gewinnperspektiven, die den Startschuss für ein Projekt hintanhalten. Die Stadt kann nicht für alles und jedes, was in der Stadt nicht passiert, verantwortlich gemacht werden! Wir haben eine sehr gemischte Wirtschaft, das ist einmal zur Kenntnis zu nehmen, und ich glaube, darauf sollte auch hingewiesen werden. Womit Sie sich allerdings nicht auseinander gesetzt haben, sind die grundsätzlichen Entscheidungen, die vor allem im letzten Jahr in dieser Stadt gefallen sind.

 

Wie gesagt, die stabilen politischen Verhältnissen in Wien tun der Stadtpolitik sehr, sehr gut, sie haben auch der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr gut getan. Gut getan hat unserer Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr allerdings auch StR Dipl Ing Rudi Schicker selbst. Ich kann sagen, dass er mit Leib und Seele bei der Sache ist und mit hohem Fachwissen, allerdings auch mit viel Liebe dieses Ressort leitet. Herzlichen Dank für dein Engagement! (Beifall von GR Dipl Ing Omar Al-Rawi.) Herzlichen Dank allerdings auch deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Büro, die auch die Arbeit unseres Gemeinderatsausschusses sehr effizient vorbereiten und begleiten - danke! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich möchte abschließend noch auf die Favoritner Ziesel eingehen - eine wichtige Sache, die nicht nur die Massenmedien beschäftigt -, flächenwidmungsmäßig, und hier einen Resolutionsantrag einbringen, der sich allerdings von dem der GRÜNEN unterscheidet. Wir wollen nicht so weit gehen, hier gleich die Stadt darauf festzulegen, ob Ankauf oder nicht; es geht darum, dass der Lebensbiotop dieser Tiere, die es ja nur an zwei Standorten in Wien gibt, gesichert ist. In diesem Sinn übergebe ich nun den Resolutionsantrag und ersuche um Zustimmung. - Danke. (GRin Heike Trammer: Ob der durchgeht...)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau Trammer, das Antragsrecht gilt für alle.

 

Ich habe, nachdem die Reihenfolge ein bisschen durcheinander gekommen ist, als Nächsten Herrn Ing WOLFRAM gemeldet. Herr Ing WOLFRAM hat noch ursächlich 25 Minuten - wenn er meint, er braucht sie.

 

GR Ing Gunther WOLFRAM (Bündnis Zukunft Wien - die Stadtpartei): Wenn nicht Herr Troch dazwischengekommen wäre, hätte ich auch angeschlossen. Meine Re-de wird also weiterhin nur ungefähr 10 Minuten dauern, wenn überhaupt.

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Die Stadtentwicklung für unser Wien ist eine unendlich faszinierende, spannende und konstruktive Herausforderung, die Gestaltung dieser Stadt so zu beeinflussen, dass auch in den Generationen von der heutigen Zeit noch etwas erkennbar ist. Die Stadt entwickelt sich nach allen Seiten, wobei der Schwerpunkt der Stadterweiterung in den nördlichen, östlichen und südlichen Bezirken liegt. Die Fläche der Stadt ist jedoch begrenzt, und man kann schon heute ausrechnen, wann die Erweiterungskapazität erschöpft ist. So kann es sicherlich nicht sein, dass bis zum Rande der Stadtgrenze Hochhäuser und Häuser bis zur Bauklasse IV und V stehen. Das ländliche Ambiente in einzelnen Bezirksteilen muss weiter erhalten bleiben.

 

In den alten Arbeiterbezirken verschwanden in den letzten Jahrzehnten immer mehr die rauchlose Industrie, Fabriken, das Mittelgewerbe und so weiter, welche sich doch harmonisch in die Wohngebiete einfügten. Ottakring und Hernals zum Beispiel haben in der Gründerzeit das Arbeiten und Wohnen in einem Bezirk gehabt, Zeugen wie Ottakringer Brauerei, Austria Email, Meinl, Manner, Zahnradfabrik Kienast, GESIG und viele mehr waren Bestandteil dieser Bezirke. Nur wenige sind übrig geblieben, und auf den aufgelassenen Grundstücken wurden Wohnungen errichtet.

 

Große Supermärkte übernehmen sehr wohl die Nahversorgung, doch die Menschen unserer Stadt können nur selten im selben Bezirk arbeiten. Sie müssen vom Wohnbezirk in den Arbeitsbezirk täglich pendeln, damit verliert man viel Zeit im öffentlichen Verkehrsmittel oder im eigenen Auto. Dieser Aufgabe muss sich diese Stadt stellen, um die langen Anfahrtswege von der Wohnung zum Arbeitsplatz zu verringern.

 

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