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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 70 von 76

 

kann. (GR Heinz Hufnagl: Return on Investment heißt das!)

 

Jetzt denke ich mir, wir haben vieles gelesen, was da drinsteht und uns bekannt vorkommt. Es heißt jetzt, die qualitative Gastronomie soll Förderungen bekommen, damit das attraktiv gestaltet wird. Ja, ich bin sehr dafür - aber wer hat Sie jahrelang daran gehindert, das zu tun? Die Stadt hat offensichtlich bei dem einen oder anderen Gastronomielokal tatenlos zugesehen, etwa bei einem, zu dem ich seinerzeit - da war ich ein kleiner Bub - mit meinen Eltern immer hingegangen bin. Wenn wir in den Prater gegangen sind, war es sehr traditionell: Zum Mittagessen am Sonntag waren wir beim "Englischen Reiter". Wenn ich mir in den letzten Jahren angeschaut habe, wie der "Englische Reiter" dahinvegetiert und dahingesiecht ist - ich weiß, dass es immer wieder Bemühungen gegeben hat, Fördermaßnahmen und Förderungen zu bekommen, aber man war in der Stadt nie dafür zuständig -, dann ist es sehr interessant, dass man jetzt plötzlich ... (Zwischenruf der Vbgmin Grete Laska.) Na selbstverständlich, jetzt gibt es Fördermaßnahmen! Ja, dazu stehe ich, nur hätte ich dazu Herrn Mongon nicht gebraucht, da wäre ich allein draufgekommen, wenn ich einmal durchgegangen wäre und mich mit den Praterunternehmen unterhalten täte. Dann hätte ich gewusst, was Sache ist und wo sie dort der Schuh drückt.

 

Zurückkommend auf die Pratermanager Schwarz und Sallaberger, frage ich: Was haben die gemacht, außer relativ viel Steuergeld verbraucht? Ein bisschen sind sie in der Weltgeschichte herumgefahren, haben sich diverseste Entertainment-Parks angeschaut und waren kreuz und quer unterwegs. Mit welchem Ergebnis? Herr Schwarz hat sich zwei Parzellen gesichert und ist auf beiden Plätzen als Geschäftsmann - das sage ich jetzt einmal vorsichtig - mäßig erfolgreich gewesen. Das war das Ergebnis, und dafür hat sich die Stadt zwei Pratermanager geleistet. Das hätte man wahrscheinlich auch günstiger haben können.

 

Wenn ich mir jetzt anschaue, welche Daten Herr Mongon erhoben hat und was in diesem Pressepapier drinsteht - da heißt es: "Zu jedem einzelnen Projekt, sei es eine bestehende Parzelle, sei es eine Idee, gibt es Überlegungen, die in einem Dossier zusammengefasst sind." (GR Günther Barnet: Wo gibt es das?) Wo ist denn das? Gibt es das? Kann man das sehen, oder ist es unter Verschluss? (Vbgmin Grete Laska: Das gibt es!)

 

Sie sagen jetzt ja darauf. Worauf haben Sie jetzt ja gesagt? Kann man es sehen - ja? Oder gibt es das - ja? Kann man es sehen? - Wahrscheinlich nein. Also ein Nein, ein umschriebenes Nein! (Vbgmin Grete Laska: ... tun Sie mich nicht missinterpretieren!) Ich habe Sie gefragt: Kann man es sehen? (Vbgmin Grete Laska: Sehen kann man es, ja! Sind Sie Mann? Oder doch keiner?) Die Klubs, die Interessierten - wann wird es denen, die sich dafür interessieren, an der Praterdiskussion teilzunehmen, zur Verfügung gestellt? (Vbgmin Grete Laska: Wenn die Teilnehmer an den Projekten und die Stadtverwaltung damit einverstanden sind, dann ja!) Gut, also wir hier im Haus bekommen es nicht, obwohl wir es zahlen dürfen! Das ist einmal ein Faktum. (Vbgmin Grete Laska: Lesen Sie dann im Protokoll nach!) Der Gemeinderat hat 1,54 Millionen für Herrn Mongon beschlossen - seine Arbeit, die er abzuliefern hat, sehen nur einige Auserwählte, die der Sozialdemokratie irgendwie in den Kram passen.

 

Da steht drin, dass es 200 Projekte geben soll, und die Zahl nimmt jede Woche zu: "Der Masterplan bedeutet für die Stadt ein einmaliges 'Work in Progress'-Projekt und bietet Wien die Möglichkeit, den Wurstelprater kontinuierlich zu adaptieren." Dann gibt es weiter hinten einzelne Vorschläge oder Ideen, die umzusetzen offensichtlich versucht wird.

 

Unter anderem werden die Praterbesucher eingeteilt, und das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Ich weiß nicht, wer ihm das eingeredet hat oder auf welchem Mist das gewachsen ist - wenn er das allein erfunden hat, ist er nicht einmal einen Cent von diesen 1,54 Millionen wert: "Einteilung der Praterbesucher / Frequenztypologie". "Wurstelprater: Stammbesucher ist man dann im Wurstelprater, wenn man zwei bis drei Mal im Monat oder öfter den Wurstelprater besucht. Anlassbesucher ist man, wenn man ein Mal im Jahr den Wurstelprater besucht." (GR Dipl Ing Martin Margulies: Am 1. Mai!) "Häufiger Besucher ist man aber, wenn man zwei Mal im Jahr den Prater besucht, nämlich zwei bis zwölf Mal."

 

Was soll diese Einteilung, und vor allem, was soll diese prozentuelle Aufteilung darüber besagen, was dort passiert? 7 Prozent sind Stammbesucher, die sind zwei bis drei Mal im Monat oder öfter im Prater. Und der Rest? 32 Prozent sind Anlassbesucher (GR Günther Barnet: Mit dem Opa!), die gehen nach der Firmung hin, mit dem Geburtstagskind, mit dem Enkerl und was weiß ich. (GR Dipl Ing Martin Margulies: 1. Mai!) Von mir aus, der 1. Mai ist auch dabei, selbstverständlich! Es sind also solche Sachen. Auch Matchbesucher, die nachher vielleicht durch den Prater durchgehen. Die meisten - man sieht es hinten in der Statistik -, rund ein Viertel oder 25 Prozent, schaffen es eh nur bis zum Schweizerhaus.

 

Wer sind die häufigen Besucher? Was will man von denen? 21 Prozent der Besucher sind häufige, und "häufig" wird eingeteilt in zwei bis zwölf Mal im Jahr. Ich verstehe diese Aufteilung oder diese Unterteilung nicht. Es gibt auch keine Legende dazu, was man mit diesen Zahlen anfangen möchte oder was man damit anfangen soll. Mir kommt es so vor, als ob irgendwie der Platz in diesem Pressepapier gefüllt werden musste, und man hat eben hineingeschrieben: 16 Prozent sind Nicht-mehr-Besucher, 20 Prozent sind Fast-nicht-Besucher, weitere sind Anlassbesucher und so weiter. Hinten gibt es dann ein Balkendiagramm, und ein Tortendiagramm gibt es natürlich ebenfalls, damit sich das jeder auf dreierlei verschiedene Art und Weise anschauen kann.

 

Ich komme jetzt zu dem Teil, von dem ich mir denke, dass wir das alles hätten billiger haben können, und noch dazu nicht nur billiger, sondern mit voller Unterstützung der Praterunternehmer. "Maßnahmenkonzept für

 

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