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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 67 von 76

 

er zu schlecht bezahlt. Ich kenne die Honorare in dieser Branche nicht. (GR Mag Christoph Chorherr: 1,54 Millionen EUR!) Deines schon, aber die allgemeinen Honorare ...!

 

Man muss ihm auch zugute halten - wenn ich jetzt gleich auf dieses Konzept eingehe -, dass das natürlich nur ein Exzerpt ist. Ob jetzt also er das zusammengeschrieben hat, respektive seine Mitarbeiter oder ob das Ihre waren, das entzieht sich meiner Kenntnis. Aber auf der anderen Seite, da er bei dieser Präsentation anwesend war, muss er es auch gegen sich gelten lassen, das ist gar keine Frage. Was also hier drinsteht, muss man logischerweise auch dem Emmanuel Mongon zurechnen. Nachdem jetzt von meinen Vorrednern die Genese, wie wir überhaupt in diese Situation gekommen sind, wirklich des Langen und Breiten ausgebreitet wurde, möchte ich mich mit der Vergangenheit nicht mehr beschäftigen, steige daher sozusagen in die Gegenwart ein und gehe ein bisschen auf dieses Mongon-Praterkonzept ein.

 

Es steht ja unter der großen Überschrift, die auch in den Medien verwendet wird: "Die Renaissance des Praters soll eingeläutet werden." "Renaissance" erinnert ein bisschen an Nostalgie, und allein das, meine Damen und Herren, ist ja nichts Neues: Copyright Bernhard Paul, derartige Dinge und Pläne hat es für den Prater schon längst gegeben. Es hat sogar Ideen für ein eigenes "History Land" gegeben. "Renaissance", also ein nostalgischer Prater, ist daher nichts Neues. Untermauert wurde diese Nostalgie-Anwandlung im Konzept übrigens durch die vielen Abbildungen, zum Teil Zeichnungen, zum Teil möglicherweise auch Fotos davon, wie der Prater früher ausgesehen hat. Es wird auch im Text speziell auf das Pferdekarussell - das ist also nicht unbedingt eine Erfindung des 21. Jahrhunderts - und das Riesenrad hingewiesen.

 

Die Prater-Nostalgie ist also der erste Ansatzpunkt, wieso wir bei diesem Konzept von vornherein gesagt haben: Das ist ja, bitte, im Prater nichts Neues, sondern das sind alte Hüte. "Prater-Renaissance", also wieder zurück in die zwanziger, dreißiger Jahre oder davor, ist daher, wie gesagt, absolut nichts Neues.

 

Jetzt kommen wir gleich zu einem interessanten Punkt, weil das von Ihnen, Frau Vizebürgermeisterin, heute so oft ganz präzis angesprochen wurde: Es gab kein Datenmaterial. - Das stimmt nicht! Es stimmt nicht, was Sie hier gesagt haben, und es stimmt auch nicht, was hier drinsteht: Dass nun erstmalig gesicherte Daten über den Prater vorliegen. Es gibt genügend Daten. Ich darf auf das Sallaberger-Konzept verweisen, bitte lesen Sie es. Kollege Wagner hat vorhin gemeint, Sie hätten sich mit der Materie nicht ausreichend beschäftigt; das will ich nicht werten, ich sage nur: Bitte lesen Sie den Anhang im Sallaberger-Konzept.

 

Ich darf ein paar der Daten, die dort enthalten sind, zitieren: Die Besuchsmotive, das Besucherverhalten, die Aufenthaltsdauer, die Anreise, die Reiseorganisation, die Kenntnis von Themenparks, die Reisebegleitung, der Kinderanteil, die Unterkunft, demographische Daten über die Altersverteilung und und und. Es stimmt daher nicht, dass es kein Datenmaterial gegeben hat. Das ist alles vorhanden, und sollten die Schubladen des Rathauses bereits entleert worden sein, so stelle ich Ihnen gerne ein Exemplar der Sallaberger-Schwarz-Studie zur Verfügung. Sie können sich dann anschauen, dass es diese Daten gibt.

 

Auch die Gesamtdaten über die Besuche des Praters sind vorhanden. Andernfalls hätte ja Herr Rosinak gar keine Verkehrsstudie machen können, in der er ganz genau darauf eingeht, wie viele Anfahrten, Zufahrten es dort geben kann im Bereich Messe, Prater und bei den Sportstätten. Für die Zufahrten sind natürlich die Besuchszahlen die Grundlage. Das Datenmaterial war also vorhanden, aber auch hier gestehe ich Herrn Mongon zu, dass ihm wahrscheinlich die früheren Konzepte nicht zugänglich waren, weil er sonst nicht wieder bei null hätte beginnen müssen.

 

Wenn wir in der Analyse weitergehen, sehen wir, dass hier vom Erlebniswert die Rede ist. Unter Erlebniswert wird besonders darauf hingewiesen - es ist auch interessant, dass das eigentlich der wichtigste Punkt beim Erlebniswert ist -, dass die Casinos nun an den Rand gedrängt werden sollen, weil dort - und das ist ja ein langjähriger Wunsch der Casinobetreiber - auch Parkplätze vorhanden wären. Das wird also zu einem vermehrten Spielbetrieb in und vor allem rund um den Prater führen, das steht völlig außer Frage.

 

Auf die Inkompatibilität - heute ein schwieriges Wort für mich - von Ihnen und Ihrem Amt möchte ich gar nicht weiter eingehen. Das haben meine Kollegen ohnehin schon ausreichend getan.

 

Der Praterbesuch im internationalen Preisvergleich: Auch das ist bereits in der Sallaberger-Studie drinnen. Nicht nur das, dort gibt es im Anhang nicht nur einen Preisvergleich, sondern sogar einen ganz genauen Vergleich des Praters mit dem Tivoli-Park in Kopenhagen und einem weiteren Park. Auch das, bitte, ist alles vorhanden.

 

Was ist in diesen neun Seiten Text plus Beilage sonst noch drinnen? Es wird über die Eingangssituation gesprochen - ja, völlig zu Recht, wie Frau Cordon gesagt hat! Es stimmt, dass das in der Vergangenheit versäumt wurde. Die Eingangssituation muss geklärt werden, das ist sozusagen ein "point given". Dass das bisher nicht geschehen ist, war ein Versäumnis. Aber ich meine, die große Errungenschaft ist das auch nicht. Das weiß jeder, der einmal dort war, dass die Eingangssituation geändert gehört. Ein Stichwort ist übrigens Tankstelle, das habe ich bei einer anderen Gelegenheit schon einmal moniert, darauf gehe ich gar nicht mehr weiter ein.

 

Was das Parken betrifft, spricht man in der Sallaberger-Studie - ich komme immer wieder darauf zurück, es gibt ja auch genügend andere - von 3 200 Parkplätzen. Mongon hat jetzt noch einmal um 30 Prozent aufgedoppelt auf 4 000, die notwendig sind. Aber immerhin haben wir uns auch damals schon im Bereich von knapp über 3 000 bewegt, und jetzt sagt Mongon eben: 4 000 Parkplätze. Herr StR Schicker - er ist leider nicht mehr im

 

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