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Gemeinderat, 39. Sitzung vom 30.01.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 64

 

seit Jahren wollen und seit Jahren betreiben, wie die Umgestaltung des Figarohauses, möglich werden, weil es einfach ein Datum gibt, wo das fertig sein muss, nämlich Jänner 2006. Daher glauben wir, dass davon viele Initiativen ausgehen werden. Es ist erfreulich, dass es dieses zusätzliche Geld durch den Finanzstadtrat gibt, und es ist auch erfreulich, dass dieses Projekt von allen Parteien im Wiener Gemeinderat einstimmig getragen wird.

 

Ich möchte nur ein paar Sätze zu den Bedenken des Kollegen STEFAN, was das Projekt von Peter Sellars betrifft, anmerken: Es ist unbestritten, dass es in einem Jahr, das ein Gedenkjahr ist - nämlich 250 Jahre Gedenken an die Geburt von Wolfgang Amadeus Mozart -, notwendig ist, nicht nur in die Geschichte zurückzublicken, nicht nur das, was überliefert wurde, darzustellen beziehungsweise zu repräsentieren, sondern auch in die Zukunft zu blicken. Das ist uns auch im Hinblick auf die Gewichtung wichtig, sodass wir sagen, es ist richtig, ein Drittel des Geldes dafür zu verwenden, neue künstlerische Produktionen zu kreieren.

 

Da ist Peter Sellars nun tatsächlich eine sehr gute Lösung für Wien, weil er einer der innovativsten und international gefragtesten Künstler auf diesem Gebiet ist. Wir können uns daher glücklich schätzen, dass Peter Sellars uns ein entsprechendes Konzept vorgeschlagen hat, und wir haben dieses dann in gemeinsamen Gesprächen auch angenommen.

 

Es soll ein Projekt werden, das junge Künstler und Künstlerinnen aus der ganzen Welt einbezieht, das Mozart weiterentwickelt, das nicht zurückblickt, sondern in die Zukunft blickt, das neues Kunstschaffen ermöglicht und das den ganzen Stadtraum bestimmt, also nicht nur die heiligen Hallen des Musikvereines, des Theaters an der Wien und der Staatsoper, sondern alle Stadträume dieser Stadt bis zu den Stadträndern.

 

Daher glauben wir, dass gerade dieses Drittel der Aktivitäten und damit auch dieses Drittel an Budget sehr gut investiert ist.

 

Wir werden dem selbstverständlich zustimmen, und ich möchte noch einmal betonen, dass das ein wichtiger Beschluss nicht nur für heute ist, sondern für die Zukunft der Kulturstadt Wien, insbesondere im Jahr 2006 und bis dahin. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet hat sich Herr amtsf StR Dr Mailath-Pokorny. - Bitte schön.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Meine Damen und Herren! Es scheint so zu sein, dass man über große Vorhaben, wenn sie nicht konfliktbehaftet sind, sehr leicht hinweggeht. Ich wollte mich eigentlich nur zum Wort melden, um mich bei Ihnen dafür zu bedanken, dass, wenn wir jetzt abstimmen, der Wiener Gemeinderat damit, so glaube ich, einem ganz großen und wichtigen Vorhaben – auch die Vorredner haben es angedeutet – seine Zustimmung gibt, und um zu sagen, dass ich mich freue, dass wir das - bei aller kritischen, aber sehr konstruktiven Diskussion, die wir haben und noch haben werden - einstimmig beschließen. Das ist nicht selbstverständlich, wie uns bewusst wird, wenn wir daran denken, wie in anderen Städten solch große Vorhaben dann oft zur kleinlichen Politstreiterei verkommen. Wir beschließen hier etwas zusätzlich für die Kultur in der Stadt, und ich freue mich, dass wir auch in diesem Bereich - so wie auch bei der Theaterreform - gemeinsam vorgehen.

 

Ich kann Ihnen versprechen, dass wir die zugesagten Mittel nicht nur sehr sorgfältig und natürlich für den Zweck - nicht nur für Mozart, sondern überhaupt für die Kunst und Kultur in dieser Stadt - verwenden werden, sondern dass wir das natürlich vor allem zweckmäßigerweise im Ausschuss diskutieren werden und dass die Verantwortlichen, die künstlerischen Leiter - namentlich der Intendant für das Mozartjahr, aber auch die für die Einzelbereiche Verantwortlichen - diesbezüglich sicher auch immer Rede und Antwort stehen werden und dass wir das nach Möglichkeit nicht nur hier im Gemeinderat und im Ausschuss, sondern auch den Menschen vermitteln werden. Denn im Grunde gibt es im Zusammenhang damit ein Ziel, und dieses lautet, dass wir damit gemeinsam die Kultur - und das ist ein sehr, sehr weiter Bereich, der sowohl das kulturelle Erbe als auch die zeitgenössische Kunst und Kultur in dieser Stadt umfasst – unterstützen und fördern wollen.

 

Das, was wir hier beschließen, ist ein ganz wesentlicher Beitrag, es ist einmal mehr ein Bekenntnis von Ihnen allen und damit von der Stadt und von den Wienerinnen und Wienern zur Kultur. Ich glaube, wir unterstützen damit das, was in den Umfragen, die in den letzten Tagen vorgelegt wurden, zum Ausdruck kam, nämlich dass das, womit die Menschen in Wien am zufriedensten sind, die Kultur ist, sowohl was die traditionelle Kultur als auch was die Kunstausübung, die zeitgenössische Kunst anbelangt. Das ist den Menschen am wichtigsten, und mit diesen Bereichen sind sie am zufriedensten. Insofern wird das durch den heutigen Beschluss unterstützt.

 

In diesem Sinn möchte ich mich bei Ihnen allen, die Sie diesem Geschäftsstück zustimmen, bedanken. Ich glaube, wir können gemeinsam an unsere Fahnen heften, dass wir in dieser Sache gemeinsam vorgehen. Ich glaube, es wird zum Wohl des Rufs und auch des Inhalts der Kulturstadt Wien sein. - Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.

 

Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.

 

Wir können somit sofort zur Abstimmung kommen.

 

Ich bitte jene Damen und Herren, die für die Postnummer 46 sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstimmig so beschlossen.

 

Es gelangt nun die Postnummer 2 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine einjährige Vertragsgenehmigung an die Stadt Wien Marketing Service GmbH bezüglich des Themenjahres 2004.

 

Es ist hiezu keine Wortmeldung vorgesehen. Wir können daher sofort zur Abstimmung kommen.

 

Wer für dieses Geschäftsstück ist, den bitte ich um

 

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