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Gemeinderat, 39. Sitzung vom 30.01.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 3 von 64

 

(Beginn um 9.00 Uhr.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ich nehme an, wir werden im Laufe der nächsten Minuten etwas mehr.

 

Ich darf zunächst einmal die 39. Sitzung für eröffnet erklären.

 

Ich darf mitteilen, dass auf Grund von Auslandsaktivitäten der Herr GR Mag Chorherr und die Frau GRin Mag Ringler entschuldigt sind. Ich hoffe, dass Frau GRin Korosec bald wieder gesundet. Ebenfalls entschuldigt ist Frau GRin Cordon, und für einige Zeit entschuldigt ist Herr GR Mag Maresch.

 

Ich darf weiters bekannt geben, dass die GRe Dr Tschirf und Mag Hilmar Kabas ein Verlangen gemäß § 73a der Stadtverfassung auf Durchführung besonderer Akte der Gebarungsprüfung durch den Rechnungshof eingebracht haben. Dieses Verlangen, das von der notwendigen Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderates unterzeichnet wurde, habe ich an den Präsidenten des Rechnungshofes weitergeleitet.

 

Wir kommen zur Fragestunde.

 

Die 1. Anfrage (FSP/05609/2003/0003-KSP/GM) wurde von Frau GRin Mag Sonja Ramskogler an die Frau Vizebürgermeisterin als Stadträtin der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport gerichtet: Das Jahr 2004 ist das Jahr der Erziehung durch Sport. Welche Aktivitäten wird die Stadt Wien diesbezüglich setzen?

 

Ich ersuche um Beantwortung.

 

VBgmin Grete Laska: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Einen wunderschönen guten Morgen!

 

Wenn dieser Tag im heutigen Gemeinderat mit der Frage nach Aktivitäten im Bereich Sport beginnt, ist das ein guter Tag. Wir haben im Jahre 2004 ein europäisches Jahr mit diesem Schwerpunkt "Erziehung durch Sport", und Sie, Frau Gemeinderätin, haben mich gefragt, welche Aktivitäten die Stadt Wien diesbezüglich setzen wird. Wir werden im Laufe der heutigen Sitzung einen Akt beschließen, der sich genau mit diesem Themenfeld befasst, und ich darf einige Highlights daraus zitieren.

 

Die Stadt Wien hat ja schon vor längerer Zeit durch die Schwerpunktsetzung unter dem gemeinsamen Dach "Bewegung findet Stadt" erkannt, wie wichtig es ist, Menschen zum Sport, zur Bewegung zu motivieren und zu aktivieren. Hier ist die Zielgruppe von den ganz jungen bis zu den älteren Menschen in unserer Stadt, basierend auf zahlreichen Untersuchungen, die bewiesen haben, dass Kinder in der Stadt unter Bewegungsmangel leiden, vielfach durch das Vorbild ihrer Eltern nicht mehr jene Bewegung machen, die sie eigentlich machen sollten, und dieser Bewegungsmangel führt zu allen möglichen gesundheitlichen Nachteilen. Diese Nachteile ziehen sich dann durch das ganze Leben und machen sich bei älteren Menschen vor allem durch erhöhte Risikofaktoren bemerkbar, vor allem dahin gehend, dass die Bewegung unsicherer wird, dass man sich beim Fallen unter Umständen gröbere Verletzungen zuzieht, als man das tun würde, wenn man durch regelmäßige Bewegung tatsächlich auch sicherer wäre.

 

Diese Aktion "Bewegung findet Stadt", die wir in den letzten zwei Jahren schon durchgeführt haben, hat immerhin zusätzlich 140 000 Wienerinnen und Wiener aktiviert, und es ist uns gelungen, dieser Zielsetzung tatsächlich ziemlich nahe zu kommen. Umso mehr wird diese Richtung durch die Schwerpunktsetzung der Europäischen Union und die Aktivitäten, die im Rahmen dieses Schwerpunktjahres gesetzt werden sollen, bestätigt.

 

Gleich eingangs möchte ich erwähnen, dass wir im diesjährigen Schwerpunktjahr eines fortsetzen wollen, was im vergangenen Jahr der Schwerpunkt war, nämlich in allen gesellschaftlichen Bereichen behinderte Menschen verstärkt mit einzubeziehen, und das gilt besonders im Sport. Das heißt, auch heuer sind alle Organisatoren von sportlichen Veranstaltungen aufgefordert – und sie haben das auch schon hinlänglich bestätigt, dass sie das versuchen werden –, bei allen ihren Veranstaltungen behinderte Menschen mit einzubeziehen und darüber hinaus aktiv aufzufordern, hier mitzutun.

 

Das Themenschwerpunktjahr 2004 wird in Wien unter dem Motto stehen "Bewegung findet Stadt im europäischen Jahr der Erziehung durch Sport" und wird an Besonderheiten ein paar Dinge aufweisen, die ich jetzt besonders benennen möchte.

 

Das eine ist, dass wir uns neben vielen Veranstaltungen und Kooperationen vor allem auch in Form einer Enquete oder eines Symposiums ein bisschen wissenschaftlich mit dieser Frage auseinander setzen wollen, Expertinnen und Experten aus allen Bereichen, vor allem aus allen Lebensbereichen mit einladen wollen, um hier auch bewusstseinsbildend zu wirken, um vielleicht auch noch eine breitere Öffentlichkeit mit dieser Frage zu beschäftigen.

 

Ein zweiter Schwerpunkt wird sicherlich sein, dass wir verstärkt die Kooperationen mit den Schulen angehen werden. Hier ist ja die Aktion Athletics Light ein besonderes Highlight gewesen. Es waren alle Wiener Schulen aufgefordert, sich zu beteiligen, und insgesamt haben fast 25 000 Wiener Schulkinder an dieser Aktion teilgenommen. Da gibt es auch wieder die Zielsetzung, das fortzusetzen und damit den Forderungen der Europäischen Union nach lebenslangem Lernen, nach Förderung der Mobilität, nach Schaffung einer wissensbasierten Gesellschaft und der Bekämpfung sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung näher zu kommen. Es sind dies Zielsetzungen, die die Wiener Politik immer verfolgt hat, sodass wir uns durch diese europäische Schwerpunktsetzung eigentlich bestätigt fühlen.

 

Es wird eine Messe zu diesem Thema im Wiener Rathaus geben. Wir werden uns speziell einer Sportart widmen, die langsam zusätzlich zum Laufen und Walken an Bedeutung gewinnt und vor allem in Wien gute Voraussetzungen findet, nämlich dem sogenannten Nordic Walking, einer Sportart, die vor allem von den Altersgrenzen her nicht limitiert ist und eine gute Gelegenheit vor allem auch für Menschen bietet, die gerade

 

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