«  1  »

 

Gemeinderat, 35. Sitzung vom 25.11.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 25 von 120

 

Ich komme zu U wie Ustinov. Wien ist auch hier wieder einmal ganz schnell gewesen, so ist halt die SPÖ, mein Lieblingsbuchstabe. Ich zitiere die Sir Peter Ustinov-Professur für die Vorurteilsforschung und freue mich darüber. Wir haben es gleich.

 

Viennale nur einfach noch einmal, weil es mir so viel Spaß macht. Niemals Diagonale verwechseln mit dem Desaster von Franz Morak.

 

Beim W ganz kurz das Wien-Museum. Da ist wirklich schon ein neuer Schwung hineingekommen.

 

Die Wiener Wissenschaftstage werden, Frau Sommer-Smolik, 2005 selbstverständlich wieder fortgesetzt.

 

Wahrheit, was auch mit einem W beginnt, so wie Wien beginnt Wahrheit mit einem W. Ich muss auf Herrn Morak verweisen, der es mit dieser nicht genau nimmt, wenn er zum Beispiel sagt, dass der Bund 75 Prozent seiner Kulturausgaben in Wien tätigt. Die Wahrheit ...

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend): Bitte zum Schlusssatz kommen.

 

GRin Gerda Themel (fortsetzend): Jawohl. Denn in Wahrheit ist ein großer Teil der im Kunstbericht des Bundes ausgewiesenen Beträge, die Wien zugeschrieben sind, Förderungen, die für ganz Österreich gültig sind, also ohne Wien-Bezug sind. Das ist die Wahrheit, Herr Morak.

 

Das X erspare ich Ihnen. Das Y erspare ich Ihnen auch.

 

Deswegen eine Zusammenfassung, die ich Ihnen auch erspare und ein Zitat von Albert Einstein bringe, das ich wiederum versuche in Bezug zum Budget 2004 zu bringen:

 

„Welch Epoche,“ sagt der Einstein, „in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil.“ – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr Mag Ebinger, bitte schön.

 

GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Diese Kulturdebatte hat heute so feierlich begonnen. So würdig waren die Worte von Noch-Stadtrat Marboe, also faktisch wie in der Kirche bin ich mir fast vorgekommen. Jetzt habe ich fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich durchaus zu dieser Intendanz ... (StR Dr Peter Marboe: Gehen Sie in die Kirche?) Nein, in die Kirche gehe ich nicht regelmäßig. (StR Dr Peter Marboe: Ach so! Wieso wissen Sie dann, wie es dort zugeht?) Na ich stelle es mir halt so vor.

 

Ich möchte deswegen gerne ein paar Worte zu dieser Intendanz sagen und Sie werden mir verzeihen, wenn es vielleicht nicht ganz so würdig und weltpolitisch zugeht.

 

Am 11.11.2003 völlig überraschend die Pressemeldung: „StR Marboe koordiniert Mozart-Jahr.“ ÖVP-Pressedienst: „Marboe ist am 11. November zum Intendanten des Mozart-Jahres bestellt worden“. Zuerst war ich natürlich erstaunt, weil ich dachte, es hat irgend etwas mit Fasching zu tun, irgendein Scherz.

 

Aber nein, die Meldungen haben sich verdichtet bis hin zu dem kurzfristig heute um 8.00 Uhr früh anberaumten Kulturausschuss und um 8.45 Uhr Finanzausschuss. Das war durchaus ein Zeichen für ein ernsthaftes Vorgehen und vor allem für ein wohl vorbereitetes Vorgehen. Auch ist dieser Wechsel grundsätzlich positiv aufgenommen worden. Man hört, die FPÖ hat sich irgendwo kritisch geäußert. Das möchte ich natürlich jetzt schon relativieren (Heiterkeit bei SPÖ und FPÖ.), denn auch wir freuen uns, dass Dr Marboe geht (Heiterkeit bei StR Dr Peter Marboe.), ich meine um Intendant zu werden, wenngleich wir uns schon fragen, was mit diesem Job eigentlich konkret verbunden ist?

 

Heute Früh wurde im Ausschuss beantragt, dass der Gesellschaftsvertrag der „Vereinigten Bühnen“ Gegenstand des Unternehmens § 2 „Förderung der Kunst, Führung, Betrieb Theater an der Wien, Raimundtheater und Ronacher“ jetzt auch mit dem Punkt „Intendanz des Mozart-Jahres“ erweitert wird. Wir haben dagegen gestimmt, weil wir die ganze Vorgangsweise als irgendwie eine beliebige Ausweitung angesehen haben. Unabhängig jetzt von Ihrer Person erscheint uns das nicht wahnsinnig korrekt. Konkret ist es irgendwie dubios, wenn am 11.11. verkündet wird, dass jemand Intendant wird und am 17.11. dann der Antrag der „Vereinigten Bühnen“ auf Erweiterung kommt.

 

Üblicherweise, wenn ich da zum Beispiel an den Luc Bondy denke, hat man zuerst einmal den Intendanten und der beschließt dann und plant, was in seiner Intendanz passiert. Hier scheint es irgendwie anders gelaufen zu sein und alles geht von heute auf morgen.

 

2002 haben wir Budgetmittel für das Mozartjahr bereitgestellt, 2003 neuerlich. Es gibt einen ganzen Reigen von Intendanten und Koordinatoren:

 

Es gibt die Frau Kathrin Zechner, Wien-Musicalchefin, Intendantin, Raimundtheaterintendantin, Ronacher. Sie wird im nun neu umgebauten Etablissement Ronacher 2006 Mozartprojekte starten. Das ist natürlich alles schon geplant.

 

Es gibt dann auch den Herrn Landesmann, der für die Umwandlung des „Theater an der Wien“ in ein Opernhaus zuständig ist und gemeinsam mit dem Intendanten Geyer die dortigen Mozartprojekte im Jahre 2006 planen und durchführen wird. Es sind interessante Mozartprojekte und da möchte ich darauf eingehen: „Idomeneo“ gemeinsam mit der Staatsoper mit dem Intendanten Hollender, der, nehme ich an, auch schon alles geplant hat, mit dem auch schon alles koordiniert ist. „Lucio Silla“ mit Harnoncourt, „La clemenza di Tito“, eine Koproduktion mit der Oper Frankfurt und mit den Wiener Symphonikern, ein Neuinszenierung der „Zauberflöte“, was für diese Umwandlung in Opernhaus durchaus angebracht erscheint, wo doch der Schikaneder nicht nur das Libretto geschrieben hat und der erste Papageno war, sondern auch die Uraufführung in seinem Theater im Bereich der jetzigen Schleifmühlgasse durchgeführt hat und dann der erste Direktor und Erbauer des „Theater an der Wien“ war, „Cosi fan tutte“, dann „Don Giovanni“ und Konzerte gemeinsam mit den Wiener Festwochen mit dem Musikdirektor Landesmann und dem Intendanten Bondy. Also lauter wirklich interessante

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular