«  1  »

 

Gemeinderat, 30. Sitzung vom 25.06.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 42 von 76

 

Wort ist niemand mehr gemeldet.

 

Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.

 

Berichterstatterin GRin Marianne Klicka: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich denke, dass der 250. Geburtstag Mozarts für die Stadt nicht nur ein Anlass ist, auf das Leben und Schaffen des großen Komponisten zurückzublicken, sondern dass sich die Stadt wirklich mit den zukunftsorientierten Aspekten in seine Werken, die damals wie heute Gültigkeit haben, beschäftigen soll. Dieses Jubiläum eröffnet uns die Möglichkeit, Mozart als Botschafter für den Frieden und für die Gleichheit herauszustreichen und - auch durch die mediale Ausarbeitung - weltweit einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten.

 

Die internationalen Koproduktionen werden den Ruf der Stadt Wien als Weltkulturhauptstadt verstärken und in- und ausländisches Publikum anlocken. Alle wichtigen Institutionen der Stadt - von den Festwochen, wir haben ja gehört, dass Frau Kollegin Unterreiner schon Herrn Landesmann mit seinem Konzept angesprochen hat, über den OsterKlang bis zum KlangBogen, bis zum Bereich der Neuen Medien und den Projekten der Creative Industries, von denen wir gestern gehört haben -, Kulturveranstalter und Initiativen werden in dieses Projekt eingebunden sein. Wien wird nach der bevorstehenden Erweiterung der EU wieder im Herzen Europas liegen, und die Stadt wird auch im Mozartjahr ihrer Rolle als Ort des grenzüberschreitenden Gedankenaustausches gerecht werden. Hierzu eignet sich ganz besonders das Projekt, das Peter Sellars, ein wirklich weltweit anerkannter Regisseur, entwickelt hat.

 

Ich muss ehrlich sagen, ich freue mich schon sehr auf all diese Veranstaltungen und all die Projekte, die durchgeführt werden. Sie werden sich über den gesamten Stadtraum - auch in die Bezirke hinaus - erstrecken, alle Teil der Bevölkerung ansprechen und mit einbeziehen. Über das ganze Jahr werden diese drei miteinander verbundenen Festivalteile, neue Kunstwerke aus Musik, Musiktheater, Film und Architektur, die sich auf die geistigen und künstlerischen Werke der Schaffensphase Mozarts beziehen, die Menschen in der Stadt und natürlich auch die Gäste, die sie anlocken sollen, ansprechen. In Foren und Konferenzen soll eine kulturelle Basis für Verständnis und Gerechtigkeit, Austausch zwischen den Menschen jenseits aller nationalen Barrieren und Traditionen aufgebaut werden. Ganz wichtig ist dabei auch, dass lokale und internationale Pressearbeit geleistet wird und dass Wien wirklich mit der Marke Mozart versehen wird: Medienkampagnen, die sich bis nach Amerika erstrecken.

 

Eine nachhaltige Wirkung für die Stadt wird spürbar sein, vor allem im kulturellen und wirtschaftlichen Bereich. Wien wird durch diese Projekte noch enger mit dem Leben und Schaffen Mozarts verknüpft werden können, und es wird der Geist Mozart spürbar und erlebbar sein. Ich bin ganz sicher, dass jeder von uns, entweder als Besucher oder auch als Gestalter, in die Aktivitäten im Mozartjahr eingebunden sein wird, und ersuche Sie daher um Zustimmung zu den vorliegenden Geschäftsstücken. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Danke. - Wir kommen nun zur Abstimmung, die ich getrennt vornehmen werde.

 

Wer der Postnummer 24 die Zustimmung geben kann, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrheitlich, ohne Freiheitliche, angenommen.

 

Wer der Postnummer 25 die Zustimmung geben kann, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig angenommen.

 

Wir kommen zur Postnummer 26. Sie betrifft einen Baukostenzuschuss an den Verein der Freunde von Joe Zawinuls Birdland.

 

Hier liegt mir keine Wortmeldung vor. Wir kommen sogleich zur Abstimmung.

 

Wer für die Postnummer 26 ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrheitlich, ohne Freiheitliche und GRÜNE, angenommen.

 

Wir kommen nun zur Postnummer 29.

 

Ich bitte Herrn GR Dr Michael LUDWIG als Berichterstatter, die Verhandlung einzuleiten.

 

Berichterstatter GR Dr Michael LUDWIG: Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Akt.

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Ringler. Ich erteile es ihr.

 

GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Es gibt Akte, die ganz seltsame Reaktionen im Kulturausschuss provozieren. Dazu gehört der vorliegende Akt zur Förderung des Vereins zur Förderung kultureller Partizipation.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Wir leben in einer Kulturlandschaft, in der es gerade Kulturschaffende nicht einfach haben. Wir haben in den letzten Gemeinderatssitzungen immer wieder auch sehr kontrovers darüber diskutiert, dass die Bundesregierung vielen Kulturschaffenden das Leben schwer macht, zum Beispiel auch, indem sie der IG Bildende Kunst als Interessenvertretung der bildenden Künstlerinnen und Künstler das Geld nicht gibt. Es gab von unserer Seite auch immer wieder Kritik daran, dass die Förderung des Instituts für Kulturkonzepte, das viele Jahre lang gute Arbeit für die Stadt geleistet hat, indem es Weiter- und Ausbildungsmaßnahmen für Künstlerinnen und Künstler angeboten hat, ebenso gestrichen wurde, und zwar in diesem Fall von der Stadt. Wir haben also zwei Fälle, in denen Institutionen, die dezidiert gute, professionelle und wichtige Arbeit für KünstlerInnen machen, ihre Grundlage - ihre Existenzgrundlage im Fall der IG Bildende Kunst, und im anderen Fall als Problem für die Kulturschaffenden - entzogen wurde.

 

Und was passiert jetzt? - Jetzt kommt ein Akt eben jenes Vereins für kulturelle Partizipation auf unsere Schreibtische, der zwar einige Seiten lang ist, aber eigentlich nichts aussagt: "Ansuchen um Projektunterstützung". Auf meine Frage, was dieser Verein in den letzten Jahren gemacht habe oder wo er angesiedelt wäre, habe ich im Kulturausschuss keine Antwort bekommen. Auf meine Frage, was denn das nun heißt, gab es Gelächter,

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular