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Gemeinderat, 8. Sitzung vom 21.11.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 56 von 99

 

durchgehen und sich das anschauen.

 

Aber lassen Sie mich ein bisschen anders beginnen: "Schön ist so ein Ringelspiel." Wenn man durch den Prater geht - und im Jahr gehen etwa zweieinhalb bis dreieinhalb Millionen Menschen in den Wiener Wurstelprater-, da sieht man eine Zahl, die nicht nur für die Touristen, die nach Wien kommen, eine gewaltige Zahl ist, sondern in dieser Zahl sind auch jene Wiener und Wienerinnen enthalten, die einmal, zweimal und sicher für uns Leopoldstädter viel zu wenig in den Prater gehen.

 

Daher ist es ganz besonders wichtig, dass die 60 Praterunternehmer, die es gibt, im Jahr etwa 50 bis 70 Millionen S investieren, um jährlich neue Attraktionen, neue Blickpunkte, neue Spiele zu bringen, auch auf einer anderen Schiene etwas tun. Die andere Schiene ist ganz einfach - wie man heute sagt -, Highlights zu setzen, so wie etwa, wenn Sie wollen, den "Praterrummel". Das ist ganz wichtig. Das sind Veranstaltungen, wo die Bevölkerung hingehen kann, sich amüsieren kann, zuschauen kann. Oder auch der "Blumenkorso". Ich glaube, wer dort war und sich das angeschaut hat, hat schon gesehen, dass es sich dabei um Veranstaltungen handelt, die ganz wichtig sind.

 

Aber die Praterunternehmer tragen natürlich selbst einen wesentlichen Teil dazu bei und wir wollen ihnen nur die Gelegenheit geben, diese Attraktionen, die auch heuer schon stattgefunden haben, dementsprechend zu finanzieren.

 

Ich habe heute von dieser Stelle schon gehört, dass bei den Touristen der Prater in Wien an 4. Stelle steht. Auch ich würde mich freuen, wenn dieses Ranking weiter nach vorne geht und die Attraktion des Praters bei den Touristen weiter nach vorne geht, um noch mehr Besucher im Prater zu haben.

 

Der Prater hat eine Tradition, die 1873 mit dem "Panoptikum" begonnen hat. Man hat im Jahr 2001, vor kurzem, eine ähnliche Attraktion wie damals das Panoptikum eröffnet, nur heute moderner und technischer, das "Kaleidoskop".

 

Sie sehen also, die Spanne, die heute im Prater vorhanden ist, reicht von der Gastwirtschaft über moderne neue Gestaltung, auch im künstlerischen Bereich.

 

Erlauben Sie mir eine Bemerkung: Auch für die Künstler wird durch den Prater sehr viel unternommen, dass sie dort Angebote - auch diese Angebote sind teilweise sogar pädagogisch begleitet - und Darstellungen ihrer Kunst, ihrer Kultur haben. Ich glaube, das ist für Wien ein ganz wichtiger Beitrag! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Wie modern die heutige Pratergesellschaft ist, zeigt auch die Tatsache, dass Sie ganz leicht im Internet nachlesen können, wie viele Veranstaltungen jedes Jahr im Prater an Höhepunktwochenenden stattfinden. Ich habe heute schon den "Praterrummel" zitiert, aber es gibt eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die dort stattfinden und gerade von der Bevölkerung immer gerne angenommen werden. Diese Veranstaltungen sind wirklich für die österreichische Bevölkerung, insbesondere für die Wiener, ganz wichtig, damit man hier auch dokumentiert, dass die Wiener hingehen.

 

Wir werden sicher eine neue Chance haben, was den Prater betrifft, den Wurstelprater, mit der Gestaltungsmöglichkeit, mit der Zukunft. Denken Sie bitte, was es dort in Zukunft geben wird. Es wird eine "Messe neu" geben. Es wird dort auch für den öffentlichen Verkehr ein wesentlicher Beitrag in dieser Stadt dank unserer Stadträte passieren, die Eröffnung der Verlängerung der U 2 im Jahre 2007. Bis dahin besteht die Möglichkeit, Wesentliches dort zu erreichen. Wie Sie alle wissen, wo die U-Bahn hingelegt wurde, ist auch rundherum Infrastruktur, entsprechende Geschäftstätigkeit entstanden. Das wird natürlich auch wieder eine Sicherung für die Zukunft des Wurstelpraters sein, damit dieser weiter besteht.

 

Ich kann Sie alle nur einladen, diesem heutigen Antrag der Berichterstatterin wohlwollend zuzustimmen und hoffe, dass ich Sie, wenn der Prater im Frühjahr wieder eröffnet wird, alle dort begrüßen darf! - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

 

Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.

 

Wir kommen somit gleich zur Abstimmung.

 

Es gibt auch keinen Abänderungsantrag.

 

Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag der Frau Berichterstatterin zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Das ist mehrstimmig, gegen die Stimmen der GRÜNEN, angenommen.

 

Es gelangt nunmehr die Postnummer 26 (PrZ 203/01-M07) der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Jahressubvention an den Verein Freie Bühne Wieden.

 

Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Marianne Klicka, die Verhandlung einzuleiten.

 

Berichterstatterin GRin Marianne Klicka: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegendem Geschäftsstück.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Ringler. Ich erteile es ihr.

 

GRin Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Die Freie Bühne Wieden beschäftigt dieses Haus schon länger, nicht zuletzt deshalb, weil es hier massive Ansichtsunterschiede zwischen der Stadt und den Betreibern der Bühne gegeben hat.

 

Ich darf Sie kurz erinnern: Es war so, dass es vereinbart war, dass die Freie Bühne Wieden mit 1.1.2001 von Frau Rikki May übernommen wird und damit die Frage der Leitungsfunktion im Sinne einer Vereinbarung mit der Stadt gelöst wird. Zu dieser

 

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