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Lerchenfelder Straße wird klimafit

2 Männer und 1 Frau schauen auf einen überdimensionalen Stadtplan am Boden

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Informationen zum Inhalt

  • Letzte Aktualisierung: 10.11.2025, 10.03 Uhr
  • Eindeutige ID dieses Inhalts: 29eafe8f-5a69-4c19-abca-693172cbebfc
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Dieser Inhalt wird von der Stadt Wien kostenfrei gemäß Creative Commons CC-BY 4.0 zur Verfügung gestellt.

Die Lerchenfelder Straße im 7. und 8. Bezirk ist im Bestand eine zum Teil wenig attraktive Durchzugsstraße. Vom Gürtel zur Innenstadt ist der Grünanteil gering, es gibt wenig Bäume und verhältnismäßig viel Platz für den ruhenden Verkehr. Gerade an heißen Tagen ist die Aufenthaltsqualität gering: fehlende Beschattung, keine Kühlung oder fehlende konsumfreie Sitzgelegenheiten prägen derzeit die Straße.

Eine Neugestaltung zum "klimafitten" öffentlichen Straßenraum ist dringend notwendig. Die Bezirke Neubau und Josefstadt führen gemeinsam mit der Stadt einen umfassenden Dialogprozess für die Bewohner*innen und Wirtschaftstreibenden. Dessen Ergebnisse bilden die Basis für die künftige Straßendetail- und Verkehrsplanung.

Planen im Dialog

Seit dem Projektbeginn im Februar 2022 fanden regelmäßige Treffen des Projektteams statt. Zudem gab es Zwischenpräsentationen in den jeweiligen politischen Gremien der beiden Bezirke sowie intensive Überlegungen, welche ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen vorhanden und welche für eine klimafitte Entwicklung der Lerchenfelder Straße notwendig sind. Im Zentrum der letzten Wochen und Monate stand der Dialog mit den Nutzer*innen der Straße. Zuvor wurde beobachtet, wer die Straße nutzt und wofür.

Erste Ergebnisse

Die Ergebnisse der bisherigen Befragungen und Dialogforen zeigen, dass für die Menschen folgende Themen für eine klimafitte Lerchenfelder Straße von zentraler Bedeutung sind:

  • Mehr Begrünung und mehr Bäume
  • Verkehrsberuhigung
  • Radinfrastruktur
  • Mehr Raum für Fußgänger*innen
  • Mehr Sitzgelegenheiten
  • Geschwindigkeitsbeschränkung
  • Parkplätze reduzieren
  • Mehr Platzsituationen und Treffpunkte
  • Beschattung

Der bereits vorhandene gute "Mix" an Geschäften und Lokalen sowie die Plätze zum Verweilen sollten erhalten beziehungsweise erweitert werden. Möglichkeiten, zur Energiewende etwas beizutragen, sollen unterstützt und gefördert werden. Die meisten der bislang erreichten Menschen sind zudem mit der Straße emotional verbunden und nutzen diese nicht nur zum Einkaufen.

Ergebnisse des Dialogabends vom 27.5.2025

Im Mai 2025 fand ein gemeinsamer Dialogabend der Bezirksvorstehungen Neubau und Josefstadt zur klimafitten Lerchenfelder Straße statt. Rund 100 Bewohner*innen sind gekommen. Die Bezirksvorsteher des 7. und 8. Bezirks haben zusammen mit den Dienststellen der Stadt Wien offen und transparent über die bevorstehenden Entwicklungen informiert und dabei folgende Themen besprochen:

Wiener Linien - Modernisierung der Straßenbahngleise
Die Wiener Linien werden 2026 die Straßenbahngleise modernisieren - eine dringend notwendige Maßnahme. Betroffen ist der Abschnitt zwischen den Stationen Strozzigasse und Auerspergstraße. Die Bauzeit wird etwa 4 Monate betragen, der genaue Zeitraum wird noch kommuniziert.

Wien Energie - Ausbau des Fernwärme-Netzes
Wien Energie priorisiert die Lerchenfelder Straße beim Ausbau des Fernwärme-Netzes. Der Ausbau wird allerdings erst nach 2026 erfolgen, da die Leitungen aus technischen Gründen nicht unter den Gleisen verlegt werden können.

Hauskunft - Förderung zum Fernwärme-Ausbau
Die Hauskunft hat über die verschiedenen Möglichkeiten und Förderungen informiert, Wohnhäuser an das Fernwärme-Netz anzuschließen. Da die Planung viel Vorlauf benötigt, ist es wichtig, dass sich interessierte Personen und Hauseigentümer*innen rechtzeitig melden.

Die Oberflächengestaltung wird schließlich gemeinsam mit dem Fernwärme-Ausbau erfolgen.

Projektstand

2022: Befragung, Dialogforen und Infoausstellung im Frühling

Im April 2022 beobachteten Mitarbeiter*innen der Gebietsbetreuung Stadterneuerung und das Projektteam, wie die Lerchenfelder Straße zu unterschiedlichen Zeitpunkten von Fußgänger*innen genutzt wird. Dabei zeigte sich, dass ganz unterschiedliche Menschen auf der Straße unterwegs sind: Sehr früh sind die Hundebesitzer*innen anzutreffen, gefolgt von Schüler*innen bei der Stolzenthalergasse und Piaristengasse. Zu Mittag ist bei den Supermärkten und Bäckereien viel los, am Nachmittag drehen Menschen mit Kinderwägen ihre Runden, und etwas später füllt sich der Bereich rund um den Weghuberpark mit Jugendlichen. Familien besuchen am Nachmittag gerne den Josef-Strauß-Park. Ganztägig genutzt werden der Ceija-Stojka-Platz sowie der Platz vor der Apotheke auf Höhe Nr. 35.

Die Lerchenfelder Straße ist ein belebter und intensiv genutzter Ort für viele unterschiedliche Menschen. Das zeigten auch die Antworten auf die Frage: "Was ist typisch für die Lerchenfelder Straße?". Besonders geschätzt wird die große Vielfalt an kleinen und speziellen Geschäften. Aber auch das gute Verhältnis von Geschäften und Gastronomie wird auffallend oft gelobt. Auch die besondere Nähe zu den Kund*innen wird von den Interviewten immer wieder hervorgehoben.

Bei den Interviews wurden insgesamt 468 Menschen befragt, davon 369 Personen auf der Lerchenfelder Straße und 99 Personen in den Geschäften oder Lokalen. Ergänzend dazu haben 130 Personen einen Online-Fragebogen ausgefüllt und 14 Personen haben ihre Ideen per E-Mail geschickt.

2022: Dialogforen und Ausstellung im Herbst

Bei 2 Dialogforen am 20. und 27. September 2022 wurden die Ergebnisse der sozialräumlichen Erhebung mit dem Schwerpunkt "Straßeninterviews" präsentiert. Bei 7 Themen-Tischen standen das Projektteam sowie Expert*innen aus Politik und Verwaltung für Fragen und Antworten bereit. Die Themen waren: "Begrünung und Abkühlung", "Aktive Mobilität", "Verkehrsberuhigung", "Geschäfte und Gastronomie", "Aufenthalt und Lieblingsplatzerl", "Energie sparen" sowie "Zum Projekt allgemein". Die Ergebnisse werden in den weiteren Planungsprozess einfließen.

Im Oktober waren die Ergebnisse der Befragung für 3 Wochen im Treffpunkt Lerchenfeld als Ausstellung zu sehen. Zu den Öffnungszeiten stand eine fachliche Auskunftsperson zur Verfügung. Zusätzlich fanden Führungen und Veranstaltungen statt.

2023: Schwerpunkt "Raus aus Gas"

Die weltpolitische Lage macht den Umstieg auf erneuerbare Energieformen dringlicher denn je. Die Stadt Wien arbeitet mit dem Programm "Raus aus Gas" intensiv daran. Im Projekt "Klimafitte Lerchenfelder Straße" wurde 2023 dazu ein besonderer Schwerpunkt gesetzt. Denn bevor die Straße aufgegraben wird, ist es wichtig zu überlegen, wie beispielsweise die Fernwärme zu den Häusern und in die Wohnungen kommt. Dazu gab es Veranstaltungen mit Haus- und Wohnungsbesitzer*innen ebenso wie ein regelmäßiges Beratungsangebot für Mieter*innen im Herbst.

2023: Straßenteppich und Fotowäscheleine

Im Frühjahr und im Sommer wurde wieder der intensive Dialog gepflegt. Ausgestattet mit einem Luftbild-Straßenteppich war das Projektteam zwischen Mai und September unterwegs, um sich mit den Menschen über ihre Straße auszutauschen. Besonders beleibt war die Aktion "Fotowäscheleine", bei der es Fotos der Lerchenfelder Straße von einst und jetzt zu sehen gab. Unterstützt wurde diese Aktion von der Pfarre Altlerchenfeld und der Jugendorganisation Kult.Kids. Die jungen Menschen zeichneten ihre Wünsche für eine klimafitte Lerchenfelder Straße und zeigten diese anschließend in einer Ausstellung im Treffpunkt Lerchenfeld.

2023: Führungen und Aktion 17.000 Schritte

Großen Anklang fanden die Führungen zu den begrünten Innenhöfen an der Lerchenfelder Straße und zur barrierefreien Nutzung der Straße. Zum Thema "Barrierefreie Straße" gibt es noch ein großes Potenzial mit dem sich das Projektteam auch 2024 intensiv beschäftigen wird.

Die Aktion 17.000 Schritte für ein Goodie mit der Wien-Zu-Fuß-App fand in Kooperation mit den Kaufleuten der Lerchenfelder Straße statt. Das Transparent zur klimafitten Lerchenfelder Straße, das am Bauzaun über die Projektfortschritte informiert, wurde zu einem praktischen Schlüsselanhänger umgearbeitet. Jedes Stück war ein Unikat und schnell vergriffen.

2023: Zusammenführung der Anliegen

Ende 2023 begann die technische Straßenplanung und damit die Zusammenführung der Anliegen der Bewohner*innen mit den Planungsbüros und der Stadt Wien.

2024: Erstellung eines Vorentwurfs

Im ersten Halbjahr 2024 startete eine Phase der magistratsinternen Abläufe und der Auswahl der Planungsbüros. Es wurde an einem Vorentwurf gearbeitet.

Planen im Dialog bedeutet, dass die Rückmeldungen der Bevölkerung aus den verschiedenen Bürger*innen-Beteiligungen in den Entwurf eingearbeitet werden.

2025: Koordination mit Wiener Linien und Wien Energie

Ab 2026 werden die Wiener Linien die Straßenbahngleise modernisieren und anschließend wird das Fernwärme-Netz wird ausgebaut. Die Oberflächengestaltung wird schließlich gemeinsam mit dem Fernwärme-Ausbau erfolgen.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Bezirksvorstehung des 8. Bezirks

Telefon: +43 1 4000-08110
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Die Bezirksvorstehung Josefstadt informiert monatlich über Aktuelles aus dem 8. Bezirk.