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Zollergasse ist klimafit

Die Zollergasse wurde 2021 verkehrsberuhigt und begrünt. Ein Wasserspiel als "Bachlauf", XL-Bäume und Pergolen sorgen für Abkühlung und Schatten.

Die Zollergasse wurde 2021 zwischen Lindengasse und Mariahilfer Straße verkehrsberuhigt und begrünt. Auch für "Cooling-Maßnahmen" ist gesorgt: Der von Bezirksvorsteher Markus Reiter benannte "Zollerbach", ein kleines mit aus Wasserdüsen gespeistes Bächlein, kühlt die Umgebung und erfreut Groß und Klein. Im November wurden noch großkronige Zelkoven gepflanzt, die zur Gattung der Ulmen gehören.

Cooling-Elemente für Hitzetage

Bei der Neugestaltung spielten Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel die zentrale Rolle. Der Boden wurde im Bereich der Baumscheiben komplett entsiegelt. Wasser kann dadurch in die Erde abrinnen. Zur Verbesserung des Mikroklimas wurden im Boden 3 Quelldüsen und 3 Nebeldüsen installiert, die im Bereich der Fußgänger*innen-Zone einen kleinen Bachlauf erzeugen und kühlen.

XL-Bäume spenden Schatten

Mitte November wurden 8 großkronige XL-Bäume mittig gepflanzt. Die Zelkoven sorgen von Tag 1 der Pflanzung an für Schatten. Die Bäume sind rund 25 Jahre alt, 10 Meter hoch und ihre Baumkrone hat einen Umfang von 4 Metern. Dazu gibt es 2 berankte, etwa 3 Meter hohe Pergolen, deren Aussehen an Webrahmen erinnern. Großzügige Grünflächen mit blühenden Staudenmischungen werten die neugestaltete Straße weiter auf.

Bezirksvorsteher Markus Reiter:

Mit der erstmaligen Realisierung von großen XL-Bäumen in der Straßenmitte gehen wir als Bezirk Neubau einmal mehr voran und leisten Pionierarbeit weit über die Bezirksgrenzen hinaus.

Begegnungs- und Fußgänger*innen-Zone

Die Zollergasse wurde zwischen Lindengasse und Mariahilfer Straße niveaugleich ausgestaltet. Konkret ist die Zollergasse von Lindengasse bis zur bestehenden Postfiliale in der Höhe Zollergasse 2 nun eine weitere Begegnungszone Wiens inklusive Wendebereich. Damit bleibt die Zufahrt zu den bestehenden Garagenplätzen ebenso wie die Zufahrts-, Halte- und Lademöglichkeit im Bereich der Postfiliale weiterhin gewährleistet. Im Anschluss an die Begegnungszone von der Postfiliale bis hin zur Mariahilfer Straße ist die Zollergasse eine Fußgänger*innen-Zone. Die Zufahrt zur Mariahilfer Straße für den Lieferverkehr wird zeitlich an die dortige Fußgänger*innen-Zone angepasst.

Pflasterung im Teppichmuster erinnert an Namensgeber

Namensgebend für die Zollergasse ist der Tuchhändler Michael von Zollern (1665 bis 1756). Inspiriert von Stoffmustern wurden die quadratischen Granitpflastersteine angeordnet: Die gepflasterte Fläche soll einen Teppich symbolisieren. Pergolen, die an Webstühle erinnern, werden mit modernen Sitzmöbeln versehen und ebenfalls begrünt.

Schattige Schanigärten und konsumfreie Räume

Bis zu 20 konsumfreie Sitzgelegenheiten wie Sitzhocker, Pendelsitze in den Pergolen, Sessel und Sitzbänke mit Arm- und Rückenlehnen laden zum Verweilen ein. Ein Trinkbrunnen stellt frisches Quellwasser bereit. Das taktile Leitsystem soll blinde und sehschwache Menschen sicher durch den Straßenraum führen. Die konsumfreien Flächen können auch für temporäre Kunst und Kultur im öffentlichen Raum genutzt werden. Für Fahrräder stehen in diesem Abschnitt der Zollergasse 20 Radbügel zur Verfügung.

Schwammstadt-Prinzip für klimafitte Bäume

Zur Verbesserung des Lebensraums der Bäume sowie des Regenwasser-Managements kommt das Schwammstadt-Prinzip zum Einsatz. Durch dieses innovative System bekommen Bäume mehr Luft und Wasser. Ihre Lebensdauer wird dadurch erhöht. Durch die sukzessive Verdunstung kommt es zu einer permanenten Verbesserung des Mikroklimas.

Zudem wird die Kanalisation bei Starkregen-Ereignissen entlastet. Dafür sorgt eine Schicht aus grobkörnigem Schotter sowie wasserspeichernden Materialien wie Aktivkohle, die im Straßenraum eingebracht wird. Die Bäume stehen in ihren Baumscheiben, haben aber direkten Kontakt zu den Schotter-Schichten und können diese durchwurzeln.

Das gilt auch für das Wasserspiel, das im Bereich der Fußgänger*innen-Zone durch das natürliche Gefälle einen bachartigen Wasserfilm ausbildet. Das Wasser wird über Bodendüsen als Nebel und Sprudler sichtbar und kühlt durch Verdunstungsprozesse die Umgebungstemperatur ab. Überschüssiges Wasser wird zu den Staudenbeeten und Bäumen abgeleitet und kann von den Pflanzen wieder aufgenommen werden.

Die Entwässerung kann von Sommer- auf Winterbetrieb umgestellt werden, damit durch Streusalz verunreinigtes Wasser direkt in die Kanalisation abgeleitet wird und nicht in den Wurzelbereich der Bäume eindringt.

Kontakt

Bezirksvorstehung des 7. Bezirks

Telefon: +43 1 4000-07110
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