Vermögensentzug nicht-jüdischer Bevölkerungsgruppen

Aus unterschiedlichen ideologischen, politischen und ökonomischen Gründen wurde auch anderen Minderheiten, stigmatisierten Gruppen und Regimegegnerinnen und -gegnern Vermögen entzogen. Traditionelle Stereotypen, vom Nationalsozialismus verschärfte Feindbilder und "moderne" rassistische Vorstellungen begründeten auch die Verfolgung der Sinti und Roma. Der Vermögensentzug ist hier jedoch eher als Begleiterscheinung der Repressions- und Verfolgungsmaßnahmen zu sehen.

Sloweninnen und Slowenen, Tschechinnen und Tschechen gerieten im Rahmen der "Germanisierungspolitik" ins Blickfeld der NS-Behörden. Aufgrund außenpolitischer Rücksichten wurden die kroatischen und ungarischen Minderheiten nicht im gleichen Maße Ziel der "Germanisierungspolitik".

Bei politisch Verfolgten war der Vermögensentzug, der meist direkt oder mittelbar über Berufsverbote stattfand, Teil ihrer Bekämpfung. Gegenüber den Homosexuellen verschärfte sich im NS-Staat die Verfolgung. Durch das Stigma der Homosexualität wurden politische Säuberungsaktionen innerhalb der eigenen Reihen gerechtfertigt. Die als "Euthanasie" bezeichneten Massenmorde an geistig und körperlich behinderten Menschen hatten ideologische Wurzeln und ökonomische Aspekte.

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