Wildbienen auf der Donauinsel
In einer Studie konnten 136 Wildbienen-Arten auf der Donauinsel nachgewiesen werden.
Eine vielfältige Vegetation ist die Grundlage für ein artenreiches Bienenvorkommen. Im Zuge des EU-Projekts LIFE DICCA hat sich eine Studie der BOKU Wien mit dem Wildbienenbestand auf der Donauinsel auseinandergesetzt.
Die Untersuchungen schließen den Einfluss von Naturschutzmaßnahmen, welche die Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) auf der Donauinsel gesetzt hat, auf die Wildbienen-Populationen mit ein.
Vielfältige Lebensräume
Je nach Art benötigen Wildbienen spezifische Nistplätze und passendes Nahrungsangebot. In den letzten Jahren wurden auf der Donauinsel unterschiedliche Maßnahmen für artenreiche Lebensräume und Nischen gesetzt, von denen besonders Insekten profitieren.
Dazu zählen die Aussaat artenreicher Wiesenmischungen, die Schaffung von Steilwänden und Obstwiesen sowie Klima-Gärten mit heimischen Bäumen und Sträuchern. Außerdem sichern extensive Wiesenpflege und das Belassen von Totholz neue Lebensräume für Wildbienen.
Ergebnisse
- Insgesamt konnten 2021 an 23 repräsentativen Standorten 136 Wildbienen-Arten auf der Donauinsel nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um etwa 20 Prozent der österreichweit 700 vorkommenden Arten.
- Als besonders artenreich erwies sich eine angesäte Wiese mit angrenzender, sporadisch bewachsener Böschung nahe des Donaukraftwerks Freudenau (38 Wildbienen-Arten) sowie der Standort Phönixteich im Norden der Donauinsel mit abgestochener Lehmwand, Wiese und Pfad (37 Wildbienen-Arten).
- Die von Schafen beweideten Flächen im naturbelassenen Norden der Donauinsel bringen nachweisbare Vorteile für Wildbienen und andere Insekten-Arten mit sich: Wegdisteln, Flockenblumen oder Schafgarben werden von den Schafen gemieden und dienen als Nahrungsquelle. Offene Bodenstellen werden als Nistplätze angenommen.
Fördermaßnahmen der Stadt Wien
Die Abteilung Wiener Gewässer, die die Donauinsel verwaltet und pflegt, setzt im Rahmen des EU-Projekts LIFE DICCA zahlreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Wildbienen um.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Freihalten von sonnigen Totholz- bzw. Wandbereichen von zu dichtem Bewuchs
- Staffelung von Mahd-Zyklen
- Anlegen von Nistplätzen für Wildbienen in Form von Steinhaufen oder Trockensteinmauern
- Förderung artenreicher Wiesen
Vielfältiges Artenspektrum
Ob Flockenblumen-Langhornbiene, Goldene Steinbiene, Gestutzte Fleckenbiene, Rote Rauken-Sandbiene, Ochsenzungen-Sandbiene oder die Gelbbindige Furchenbiene - eines haben alle gemeinsam: Sie teilen sich den vielseitigen Lebensraum Donauinsel und können mit etwas Glück dort beobachtet werden.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Wiener Gewässer
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