Mitschrift

Ausstellung "Heut' muss der Tisch sich völlig bieg'n" - Kochbücher aus der Wienbibliothek

Schnitzel, Gulasch, Gugelhupf - alles Vertreter der typischen Wiener Küche. Obwohl das Kochen immer stärker ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit rückt, gibt es bloß wenig Wissen über die Geschichte des Essens und Trinkens. Die Wienbibliothek im Rathaus arbeitet nun die Geschichte der Wiener Küche auf. In der Ausstellung "Heut' muss der Tisch sich völlig bieg'n" wird diese Geschichte, deren Gerichte und Zutaten, im Wandel der Zeit gezeigt. Das gleichnamige Buch ist ein historischer Streifzug durch die Wiener Küche, zeigt deren Schmankerln, Eigenheiten und Einflüsse.
Alfred Pfoser, Wienbibliothek: "Die Wiener Küche in der heutigen Form, also mit diesen klassischen Gerichten vom Wiener Schnitzel über den Tafelspitz bis zum Apfelstrudel und der Fleckerlspeis', ist eigentlich ein Produkt des Biedermeiers. Man kann also sagen, dass die Wiener Küche eng verbunden mit der Geschichte des Aufstieg des Bürgertums ist."
Aber auch kuriose Rezepte sind darin dokumentiert. Kochen einst und jetzt war und ist sehr unterschiedlich
. Alfred Pfoser, Wienbibliothek: "Zum Beispiel sind sehr viele Fleischsorten von Tieren gegessen worden, die man heute so sicher nicht mehr isst, zum Beispiel Biberrezepte, Fischotter, Schildkröte."
Abseits von Diätwahn, Ernährungs-Philosophien und Lifestyle-Gekoche zeigt die Ausstellung nicht nur historische Essgewohnheiten, sondern auch Wiener Alltags- und Mentalitätsgeschichte. Zumindest bei uns in Wien scheint also noch immer zu gelten: "Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen". Na dann: Prost Mahlzeit!