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Mona Müller, wien.at-R.U.S.Z - Reparieren statt Wegwerfen', hat jetzt für sein neues Projekt den Wiener Umweltpreis gewonnen. Er möchte Herstellern auf die Schliche kommen und Konsumenten bei ihrer Kaufentscheidung unterstützen."

Allein in Österreich werden jährlich 500.000 Waschmaschinen entsorgt. Nebeneinander aufgestellt würden sie eine Linie von Wien bis Salzburg ergeben. Die durchschnittliche Lebensdauer von Waschmaschinen ist in den vergangenen Jahrzehnten von 20 auf 6,5 Jahre gesunken.

Sepp Eisenriegler, Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z: "Wo führt dieser Trend hin, ist die Frage. Irgendwann sind wir soweit, dass man was kauft beim Media-Saturn-Konzern und wenn man heimkommt und es auspackt, ist es hin. Das wäre die logische Konsequenz, wenn man das weiterdenkt."

Sepp Eisenriegler möchte es nicht soweit kommen lassen und hat für sein Projekt auch den diesjährigen Wiener Umweltpreis gewonnen. Mit einer groß angelegten Medienkampagne möchte er für Aufklärung sorgen und ein neues Gütesiegel ins Leben rufen, dass Einkäufern künftig dabei helfen soll, etwa eine Waschmaschine zu kaufen, die 20 und nicht 6,5 Jahre hält.

Sepp Eisenriegler, Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z: "Es ist ein Gütezeichen, das diese Geräte dann aus meiner Sicht erhalten sollten, dass sich die Kunden auskennen auf den ersten Blick. Hier ist dieses ON Cert-Zeichen drauf. Das heißt, langlebig und leicht reparierbar. Und die anderen Geräte haben das nicht. Also schließe ich daraus, die werden wahrscheinlich nicht lange halten und ich brauche bald wieder ein neue."

Bislang tragen vier Waschmaschinen das Siegel. Im Laufe dieses Jahres soll die Liste für alle Haushaltsgeräte fertiggestellt sein. Im Falle von Waschmaschinen ist der Unterschied zwischen Billig- und Qualitätsprodukt schnell erklärt.

Sepp Eisenriegler, Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z: "Ich meine, das sieht man ja auf einen Blick, dass das ein Schmarrn ist. Weil das ist ja da nicht geschraubt, sondern genietet, dieses Kreuz, was lächerlich wirkt gegen dieses da. Das ist massives Gusseisen und das ist ja, ich weiß nicht, irgend so ein Metalldreck, der noch dazu offensichtlich bei der Produktion - das ist ein Neuteil, das ist ein neuer Ersatzteil - nicht ordentlich gemacht wurde, weil da musste dann was weggeschliffen werden, damit es nicht hinten an der Rückwand kratzt. Wenn man also 20 Jahre saubere Wäsche haben möchte, hat man zwei Alternativen: Entweder man kauft sieben Billigwaschmaschinen um je 300 Euro oder man kauft eine langlebige, leicht reparierbare Waschmaschine, die kostet 1.200 Euro. Im Vergleich zu den 2.100 Euro ist das noch ein Schnäppchen, wenn man teuer einkauft."

Klingt plausibel. Dennoch steht man beim Einkauf vor der Tatsache, entweder 300 oder 1.200 Euro auszugeben. Eine Summe, die nicht jeder einfach so verfügbar hat.

Sepp Eisenriegler, Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z: "Wir arbeiten auch an neuen Finanzierungsformen und eigentlich auch an neuen Konsumformen. Neue Finanzierungsformen sind zum Beispiel Kaufleasingoptionen für teure Waschmaschinen. Neue Konsumformen sind, ich muss nicht alles in Besitz nehmen, ich kann mir eine Waschmaschine auch leihen und auf sogenannter Mietleasingbasis finanzieren. Ich kann sie aber nutzen."

Im Einzelfall ist das bereits möglich. Zug um Zug soll das Projekt weiter umgesetzt werden. Derzeit stehen jedenfalls Haushaltsgeräte im Visier. Bei 1,4 Millionen entsorgten Haushaltsgeräten österreichweit macht es Sinn, zunächst tiefer in die Geldbörse zu greifen. Das schont am Ende nicht nur die Geldbörse, sondern auch die Ressourcen.

Sepp Eisenriegler, Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z: "Es werden Ressourcen verschwendet für Nix, nur dass der Handel mehr Produkte verkauft. Das kann doch nicht im gesellschaftlichen Kontext passieren. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen."

Archiv-Video vom 27.02.2013:
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Wiener Umweltpreis 2013

Sepp Eisenriegler, Gründer der Firma R.U.S.Z. hat für sein neues Projekt den Wiener Umweltpreis 2013 gewonnen. "Reparieren statt Wegwerfen" lautet das Motto.

Länge: 4 Min. 04 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Erstausstrahlung: 01.03.2013
Copyright: Stadt Wien

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