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Mitschrift

Mona Müller, wien.at-TV: "Hallo bei einer neuen Ausgabe von wien.at-TV - schön, dass Sie zusehen. Damit Sie auch wissen, was Sie gleich sehen werden, ein kurzer Themenüberblick:"

Artenvielfalt in Margareten - Ein Projekt zeigt Wirkung

Nie wieder Durst - Trinkbrunnen in Wien

Kleine Wanderausstellung - Das fördert die EU

Und gleich jetzt: auf den Spuren des "3. Mannes".

Kanalsystem

Josef Gottschall, Wien Kanal: "Wir sind hier mitten in der Stadt, am Karlsplatz, aber unter der Stadt. Wir befinden uns in der Wiener Kanalisation, in einem der ältesten Teile des Wiener Kanalsystems, das mehr als 130 Jahre alt ist."

Das Wiener Kanalsystem hat eine Länge von 2.400 Kilometern, das entspricht etwa der Distanz von Wien nach Kairo. Dieser älteste Teil des Kanalsystems sieben Meter unterhalb des Karlsplatzes ist nicht nur alt, sondern auch:

Josef Gottschall, Wien Kanal: "Der Original-Schauplatz des weltberühmten Films 'Der 3. Mann'."

Filmausschnitt

Diesen Schauplatz und noch mehr können Interessierte bei der 3.-Mann-Tour besuchen. Diese Führungen finden bis Oktober donnerstags bis sonntags statt.

Josef Gottschall, Wien Kanal: "Sie begleiten unsere Kanalarbeiter hier herunter in ihre Arbeitswelt. Sie bekommen einen Einblick in die tägliche Arbeit der Wiener Kanalarbeiter. Aber nicht nur das, wir führen Sie auch zum Original-Schauplatz, wo 1949 der weltberühmte Film 'Der 3. Mann' gedreht worden ist."

Etwa 250 Menschen arbeiten jeden Tag unter der Erde und säubern das Wiener Kanalsystem.

Josef Gottschall, Wien Kanal: "Unsere Arbeiter holen täglich 15 Tonnen abgelagertes Material aus den Kanälen. Also jeden Tag werden in schwerer Handarbeit - mit maschineller Unterstützung oder händisch - die Ablagerungen aus dem Kanal entfernt, sie werden aufgelockert, sie werden nach oben transportiert. Und diese 15 Tonnen, die hier tagtäglich anfallen, die werden dann zur Fernwärme Wien zur Verbrennung gebracht und werden dann wieder zu Wärmeenergie verwandelt."

99 Prozent aller Haushalte in Wien sind an das städtische Kanalnetz angeschlossen, dennoch kommen Jedes Jahr etwa zehn Kilometer Kanalnetz dazu. Etwa eine halbe Milliarde Abwasser fließt auf diesem Weg jeden Tag zur Hauptkläranlage Simmering, das entspricht etwa der Menge von fünf Millionen Badewannen.

Josef Gottschall, Wien Kanal: "Eine der Hauptschlagadern des Wiener Kanalsystems sind die früheren Cholera-Kanäle, also jene Kanäle, die den Wienfluss begleiten. Wir sind hier im linken Wienfluss-Sammelkanal. Es gibt dann noch das Pendant dazu auf der rechten Seite vom Wienfluss - den rechten Wienfluss-Sammelkanal. Hier fließt ungefähr, damit man sich eine Vorstellung machen kann, ein Fünftel des Abwassers, das im Wiener Stadtgebiet anfällt, neben uns gerade vorbei."

Gürtelwiese

Mona Müller, wien.at-TV: "Auch wenn es wie ein Widerspruch klingt: Der Margaretengürtel ist eine Stätte der Artenvielfalt. Schaltet man den Verkehrslärm aus, so kann man hier ein Stück echte Natur genießen, die noch dazu jedes Jahr an Kleinstlebewesen zunimmt."

Manfred Pendl, Wiener Umweltschutz, Naturschutz: "Wir haben hier einen Hauhechel-Bläuling, den versuche ich jetzt zu fangen. Dazu muss ich mich ganz ruhig anschleichen und ich hoffe, dass mir das jetzt auch gelingt. Er sitzt da auf der Schafgarbe und ich versuche mich jetzt ganz vorsichtig hin zu pirschen und mit einem schnellen Zug habe ich ihn auch schon gefangen."

Und da sitzt er jetzt, der Bläuling, mitten in der Stadt und doch in der Natur. Das Projekt "Gürtelwiese" verbindet Großstadtlärm mit Naturgeflüster und wurde bereits 2005 ins Leben gerufen.

Mathilde Urban, Wiener Umweltschutz: "Das Thema Wildwuchs ist uns schon immer sehr am Herzen gelegen. Ich meine damit, dass wir von der Wiener Umweltschutzabteilung schon früher auch Projekte gehabt haben, wo wir versucht haben, Wildwuchs in der Stadt zu zeigen und zu erleben, erlebbar zu machen. 2005 haben wir begonnen in Kooperation mit der Bezirksvorstehung Margareten uns die Gürtelwiesen vorzunehmen. Und wir haben in den letzten Jahren immer weiter daran gearbeitet, auch Schmetterlingswiesen angelegt und den Wildwuchs auch zugelassen."

Manfred Pendl, Wiener Umweltschutz, Naturschutz: "Ich möchte jetzt demonstrieren, wie man die Artenvielfalt auf einer Wiese nachweisen kann. Ich gehe dazu ganz zufällig in die Fläche rein und versuche möglichst viele Tiere zu käschern, um die dann sichtbar zu machen. Ich streiche einfach ganz zufällig über das Gras und versuche möglichst viele Insekten aufzufangen. Jetzt kommt dann der große Augenblick, wo wir gemeinsam reinschauen, was wir gefangen haben. Und wenn man da jetzt sieht, was sich da an Leben verbirgt, dann ist das der beste Multiplikator und die beste PR für eine Blumenwiese."

Manfred Pendl, Wiener Umweltschutz, Naturschutz: "Diese Wiese ist unglaublich artenreich. Wir haben seit Entwicklung dieser Fläche eine Zunahme der Artenvielfalt von zirka zehn Arten auf 80 Arten - damit meine ich jetzt nur die Pflanzenvielfalt. Die ganzen Insekten, die jetzt über diesen neuen Lebensraum hinzu gekommen sind, die haben wir noch bei Weitem nicht erfasst. Aber das dürfte in einer ähnlichen Proportion liegen."

In den kommenden Jahren rechnet Manfred Pendl noch mit einem Anstieg der Artenvielfalt.

Manfred Pendl, Wiener Umweltschutz, Naturschutz: "Wir haben jetzt einen wunderbaren neuen Gast hier in dem Netz, und zwar einen Resedaweißling. Den habe ich da auf der Wiese noch nicht gehabt, das ist sozusagen ein Neuankömmling auf dieser Wiese."

Diese schöne Blumenwiese ist bei der Bevölkerung zunächst nicht so gut angekommen.

Mathilde Urban, Wiener Umweltschutz: "Am Anfang war es natürlich so, dass die Leute geglaubt haben, die Wiener Stadtgärten haben vergessen zu mähen. Die Wiener Stadtgärten haben hier auch ganz bewusst einen Streifen gemäht, damit man sieht, dass das gewollt ist. So schaut ein Rasen aus und so schaut eine Wildwiese aus."

Für diejenigen, die es gerne etwas gepflegter haben, gibt es auf den Gürtelwiesen auch etwas zu sehen.

Manfred Pendl, Wiener Umweltschutz, Naturschutz: "Das soll auch diesen ästhetischen Anspruch, den die breite Bevölkerung hat, auch in einer Form decken. Es sollen also das Ziergärtnerische und auch die Wildnis im Einklang existieren können. Diese Nektarinsel, die Pflanzen, wurden speziell angepasst, um Insekten anzulocken. Das soll quasi das Sichtbarmachen ermöglichen, ohne, dass man in die Wiese hineinsteigen muss."

Für weitere Wieseninseln wäre in Wien noch ausreichend Platz.

Manfred Pendl, Wiener Umweltschutz, Naturschutz: "Wenn wir weitergehen Richtung Mariahilf gibt es auch eine Schmetterlingsfläche. Ausgehend von dieser Fläche, die unweit von da ist, könnte man ein schönes Netzwerk, einen Grünkorridor für die Artenvielfalt schaffen. Und das sollte auch ein Ziel sein."

Trinkwasser

Mona Müller, wien.at-TV: "Eins müssen Menschen in Wien ganz sicher nicht: Durst leiden. In Wien steht nämlich ein dichtes Netz an Trinkwasserbrunnen zur Verfügung, die Aufforderung der Wasserspender lautet: 'Trink Wasser' - und das ist gerade an heißen Tagen eine sinnvolle Anmerkung."

wien.at-TV: "Und, wie schmeckt es?"

Astrid Rompolt, Wiener Wasser (MA 31): "Kühl und erfrischend."

Die Stadt ist brütend heiß - auch das gibt es in Wien. An solch einem Tag benötigt ein Mensch etwas mehr Wasser als gewöhnlich. Drei Liter sind dann Minimum, bei Flüssigkeitsmangel drohen nämlich Müdigkeit, Konzentrations- oder auch Kreislaufschwäche. In Wien können Sie an mehr als 900 Brunnen Ihren Durst stillen. Damit sollte Flüssigkeitsmangel in Wien bei niemandem eine Rolle spielen.

Astrid Rompolt, Wiener Wasser (MA 31): "Der Großteil der Brunnen befindet sich in Parks und auf Spielplätzen. Sehr viele Brunnen gibt es auch immer noch, die so im Straßenbild, im Stadtbild, auf Plätzen - so wie dieser hier hinter uns zum Beispiel - da stehen."

Das Erscheinungsbild der Wasserspender ist abwechslungsreich - also fad wird Ihnen beim Trinken sicher nicht.

Astrid Rompolt, Wiener Wasser (MA 31): "Die Brunnen sind so ausgewählt, dass sie ins Stadtbild passen. Also zum Beispiel gibt es den Altstadt-Trinkbrunnen, die sind schwarz, Gussbrunnen mit einem Hebel. Dann gibt es in den moderneren Gebieten oder eher an den Stadträndern, gibt es die Industriedesign-Trinkhydranten oder -Trinkbrunnen, die sind aus Edelstahl."

wien.at-TV: "Das Wasser, das rauskommt - ist das auch ein anderes?"

Astrid Rompolt, Wiener Wasser (MA 31): "Das Wasser ist überall unser gutes Hochquellwasser, das über die zwei Hochquellenleitungen nach Wien fließt."

Mit dem Trinken des Wassers unternehmen Sie also indirekt einen Kurzausflug in die Alpen. Von dort kommt das Wasser nämlich direkt ohne Umwege über Pumpen zum Brunnen und in Ihren Mund.

Astrid Rompolt, Wiener Wasser (MA 31): "Das Trinkwasser unterliegt dem Lebensmittelgesetz und ist daher eines der am besten geprüften, oder überhaupt das am besten geprüfte Lebensmittel überhaupt."

Auch Kinder brauchen an heißen Tagen etwas mehr Flüssigkeit als sonst. Zur Abkühlung eignet sich aber auch einer der vielen Wasserspielplätze Wiens.

Astrid Rompolt, Wiener Wasser (MA 31): "Ganz besonders empfehlen möchte ich natürlich den Wasserspielplatz neben dem Wasserturm, den es erst seit einem Jahr gibt. Wo wir mit zwei Seilfähren die Möglichkeit haben Wettrennen über einen kleinen See zu veranstalten. Das wird auch sehr stark genützt. Und gerade bei so einem schönen Wetter, wie heute, wird er auch wieder gut besucht sein."

Wanderausstellung EU-Projekte

Mona Müller, wien.at-TV: "Eine kleine Wanderausstellung tourt derzeit durch Wien. Ihr derzeitiger Standort ist die Wirtschaftskammer Österreich. Zu erfahren gibt es Wissenswertes über EU-geförderte Projekte in Wien sowie Kooperationsprojekte mit der Centrope-Region. Wir waren vor Ort."

Seit dem Beitritt Österreichs zur EU 1995 fließen EU-Gelder in diverse Projekte in Wien. Seit 2007 läuft bereits die dritte Förderperiode, die bis 2013 abgeschlossen sein wird. Die Fördersumme beläuft sich insgesamt auf 25 Millionen Euro, wobei pro Projekt immer nur die Hälfte der Kosten übernommen wird.

Wolfgang Vevera, Europäische Angelegenheiten (MA 27): "Wir haben die Möglichkeit auf der einen Seite, laut dieser sogenannten Lissabon-Strategie, die Wirtschaftsentwicklung zu fördern. Dann gibt es den städtisch-integrativen Bereich - das heißt, wir können auch hier investive Maßnahmen im Stadtentwicklungsbereich setzen. Wir haben in diesem Gebiet den Westgürtel. Hier sind vor allem unter dem Namen 'Grüne Trittsteine' Parkanlagen realisiert worden, Radwege, Straßen werden gebaut. Jetzt ist es das Projekt 'Ottakringer Straße' in zwei Abschnitten."

Die Ottakringer Straße wird bis Mitte nächsten Jahres sowohl über- als auch unterirdisch saniert.

Neben den inländischen Projekten ist in der Wirtschaftskammer auch eine Auflistung der Kooperationsprojekte aus der Centrope-Region zu sehen.

Wolfgang Vevera, Europäische Angelegenheiten (MA 27): "Ein Programm ist zum Beispiel 'Centrobot', wo auch schon Kinder spielerisch lernen mit Robotik umzugehen, bis eben hin zur Hochschulreife."

Eine Vielzahl an Projekten in den unterschiedlichsten Bereichen soll diese Region immer näher zusammenwachsen lassen.

Wolfgang Vevera, Europäische Angelegenheiten (MA 27): "Man rückt wirklich zusammen. Wenn Sie zum Beispiel an die Slowakei denken, Bratislava-Wien: Wir sind sehr nahe beisammen. Hier hat es schon immer Städtekooperationen auch gegeben. Wenn man jetzt an unser Projekt 'Seestadt Aspern' denkt, mit dem Bahnanschluss ist man so schnell in Bratislava wie man mit dem Auto in die Innenstadt brauchen würde. Also das ist ein Verhältnis der Nähe und diese Regionen wachsen immer mehr zusammen. Je intensiver der Austausch auch gefördert wird, umso fruchtbarer ist das dann auch für die Zukunft."

Mona Müller, wien.at-TV: "Das war es von uns für diese Woche. Ich bedanke mich fürs Zusehen und freue mich, wenn Sie auch ab kommendem Freitag wieder einschalten. Dann melden wir uns mit Neuem aus Wien wieder. Bis zum nächsten Mal bei wien.at-TV."

Archiv-Video vom 26.07.2012:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

wien.at-TV - Aktuelle Sendung vom 27. Juli 2012

Folgende Themen erwarten Sie in dieser Sendung. Wir wandeln auf den Spuren des 3. Mannes. Gerade bei Hitze ist es wichtig, viel Wasser zu trinken - zahlreiche Trinkbrunnen in unserer Stadt bieten sich dafür an. Wir haben eine EU-Projekte-Ausstellung besucht und zeigen Ihnen die Artenvielfalt auf der Gürtelwiese in Margareten.

Länge: 14 Min.
Produktionsdatum: 2012
Erstausstrahlung: 27.07.2012
Copyright: Stadt Wien

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Länge: 2 Min. 47 Sek. | © Stadt Wien / KOM

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