Stadtsoziologie und Stadtökonomie

FußgängerInnen-Zone Mariahilfer Straße bei Schönwetter mit vielen Menschen und vollen Schanigärten

Metropolen wie Wien sind Orte sozialen und ökonomischen Wandels. Globale ökonomische und demografische Trends, sich wandelnde Migrationsmuster und veränderte Lebensstile stellen Stadtpolitik und Stadtverwaltung beständig vor neue Herausforderungen.

Mithilfe der Forschung in den Bereichen Stadtsoziologie und Stadtökonomie werden gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends rechtzeitig erkannt. Politik und Verwaltung haben dadurch solide Grundlagen für ihre Entscheidungen. Dabei geht es sowohl um die Entwicklung neuer, als auch die Evaluierung bereits ergriffener Maßnahmen.

Demografische und sozialräumliche Analysen

Wien wächst. Damit ist unmittelbar ein steigender Bedarf an Wohnraum verbunden. Auch städtische Infrastrukturen müssen mit der steigenden Zahl von Kundinnen und Kunden Schritt halten. Dies betrifft technische Infrastruktursysteme wie das öffentliche Verkehrsnetz ebenso wie soziale - beispielsweise im Bildungsbereich. Deshalb kommt der Beobachtung der Bevölkerungsentwicklung inklusive kleinräumigen Prognosen eine hohe Bedeutung zu. Die Stadtforschung steht dabei in regem Austausch mit Expertinnen und Experten innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung, allen voran dem Dezernat Statistik der Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik (MA 23).

Wichtig für die Stadtplanung sind auch Veränderungen der Bevölkerungszusammensetzung oder gesellschaftliche Trends wie eine steigende Lebenserwartung oder die Pluralisierung von Lebens- und Familienformen. Die Stadtforschung muss dabei immer zu kleinräumigen Aussagen finden. Der Grund dafür ist, dass sich in einer Großstadt wie Wien die verschiedenen Grätzel sehr unterschiedlich entwickeln. Fragen stadträumlicher Disparitäten sowie die Beobachtung von Aufwertungsprozessen und ihren Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung stehen dabei im Mittelpunkt.

Segregation in Wien

Segregation beschreibt die räumliche Trennung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in einer Stadt. Verglichen mit anderen europäischen Städten ist die Segregation in Wien eher gering. Die Stadt versucht durch gezielte Förderungen ausgleichend zu wirken.

Segregation in Wien

Wiener Lebensqualitätsstudien

Straßenfest

Zahlreiche Studien belegen, dass Wien über eine sehr hohe Lebensqualität verfügt. Doch welches Bild zeigt sich, wenn unterschiedliche Bevölkerungsgruppen oder Stadtgebiete betrachtet werden? Dieser Frage widmen sich seit 1995 die Wiener Lebensqualitätsstudien regelmäßig. Es handelt sich dabei um Befragungen der Wiener Gesamtbevölkerung zu verschiedenen Lebensbereichen wie Wohnen, Arbeit, Familie oder der Zufriedenheit mit öffentlichen Angeboten.

Zusammenleben-Monitoring

Seit 1989 werden regelmäßig Bevölkerungsbefragungen zum Thema Migration und Zusammenleben in Wien durchgeführt. Das "Zusammenleben-Monitoring" bildet eine wichtige Grundlage für das Verständnis darüber, wie die Bewohnerinnen und Bewohner das Zusammenleben in der Stadt wahrnehmen.

Wohnen und Infrastrukturbedarf

Wohnhausanlage WohnZimmer im Sonnwendviertel

Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Qualitätsvolles Wohnen für alle Wienerinnen und Wiener ist ein Eckpfeiler der Lebensqualität in dieser Stadt. Der quantitative Wohnraumbedarf, aber auch qualitative Ansprüche an die Wohnung und Wohnumgebung werden deshalb regelmäßig untersucht - oftmals in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Wohnbauförderung und Schlichtungsstelle für wohnrechtliche Angelegenheiten (MA 50) (Wiener Wohnbauforschung). Mit der Wohnung allein ist es jedoch nicht getan. Die Stadt Wien stellt für ihre Bewohnerinnen und Bewohner eine gute Versorgung mit einem breiten Infrastrukturangebot sicher. In vielen Fällen wird ein engmaschiges Netz für eine möglichst wohnortnahe Bereitstellung der Leistungen angestrebt. Dieser Bereich ist einer von vielen, wo durch den Einsatz Geografischer Informationssysteme beziehungsweise EDV-unterstützten Geodatenanalysen in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt werden konnten. Diese Möglichkeiten nutzt die Stadtforschung Wien zur Unterstützung anderer Dienststellen bei ihrer Angebotsplanung.

Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Die Stadtplanung muss - auch im Interesse der Wiener Bevölkerung - die Sicherung des Wirtschaftsstandortes Wien im Blick haben. Im Bereich der Stadtforschung werden neben der Beobachtung des Wohnungs- beziehungsweise Immobilienmarktes insbesondere kleinräumige Arbeitsmarktanalysen und Studien zum Einzelhandel durchgeführt. Ein Beispiel dafür sind die regelmäßigen PassantInnenzählungen in Geschäftsstraßen.

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