"Raus aus Gas"-Vorzeigeprojekt Eberlgasse

  • 1. Sanierung eines Gründerzeitgebäudes auf Passivhausstandard in Wien (EnerPHit-Demonstrationsprojekt), umgesetzt in Kooperation mit den Mieter*innen
  • Grundwasserwärmepumpe zur zentralen Heizwärme- und Warmwasserbereitstellung
  • Photovoltaikanlage zur Deckung des Strombedarfs der beiden Dachgeschoß-Haushalte
  • Zentrale Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung
  • Erneuerung der gesamten Haus- und Elektrotechnik inkl. Umstellung auf LED-Beleuchtung
  • Heizwärmebedarf im Bestand um über 90 Prozent gesenkt

Das Projekt Eberlgasse im 2. Bezirk war die 1. Sanierung eines Gründerzeitgebäudes zu Passivhausstandard in Wien. Geheizt wird seither mit Wärme aus dem Grundwasser.

Gebäude in der Eberlgasse

Das Gründerzeithaus wurde in den Jahren 2012 bis 2014 in bewohntem Zustand saniert. Anhand des zeittypischen Wohnhauses aus dem Jahr 1888 konnte in einem Demonstrationsprojekt die Machbarkeit eines solchen ambitionierten Sanierungsvorhabens belegt werden. Zugleich wurde durch Optimierung der Grundrisse und den Ausbau des Dachgeschoßes die Nutzfläche von 585 auf 800 Quadratmeter vergrößert und damit ein Beitrag zur innerstädtischen Nachverdichtung geleistet.

Zur thermischen Verbesserung der Gebäudehülle wurden an den straßen- und hofseitigen Fassaden ein 32 Zentimeter starkes Wärmedämmverbundsystem aufgebracht sowie hochwertige Passivhausfenster und -Balkontüren eingebaut. Weiters tragen eine neue Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung und die Erneuerung der gesamten Haus- und Elektrotechnik einschließlich der Umstellung auf LED-Beleuchtung erheblich zur Steigerung der Energieeffizienz bei. Auch der Personenaufzug wurde mit einem Energierückgewinnungs-System ausgestattet.

Zentrales Element der neuen, nachhaltigen Energieversorgung ist eine Grundwasserwärmepumpe zur Raumheizung und Warmwasseraufbereitung für das gesamte Haus. Hinzu kommt eine Photovoltaikanlage zur Abdeckung des haushaltsbezogenen Strombedarfs (ohne Wärmepumpe) der beiden Dachgeschoßwohnungen. Durch den gewählten Maßnahmenmix konnte ein zeitgemäßer, energieeffizienter Wohnstandard geschaffen und der Heizwärmebedarf im Bestand um über 90 Prozent von ursprünglich 178 auf 15 kWh/m2a reduziert werden.

Anzumerken ist, dass die ursprünglich neoklassizistische Gründerzeitfassade des Gebäudes im Krieg zerstört und damals nicht wiederhergestellt wurde. Die glatte Fassade und kompakte Bauweise bot somit ideale Voraussetzungen für eine hocheffiziente thermisch-energetische Sanierung.

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