"Raus aus Gas" in Wien

Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, seine Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle in der Wärmeversorgung bis 2040 zu überwinden. Im Gebäudebereich bestehen bereits verschiedene Möglichkeiten, die Energieversorgung erneuerbar und zukunftssicher zu gestalten. Wien geht mit gutem Beispiel voran und hat im Wiener Klimafahrplan festgelegt, die städtische Wärme- und Kälteversorgung bis 2040 auf erneuerbare Energiequellen umzustellen.

Rahmenbedingungen

Bei der Umstellung spielt die Fernwärme eine wichtige, aber nicht die einzige Rolle. Derzeit werden rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs für Heizung und Warmwasser in Wien mit Fernwärme gedeckt. Es ist geplant, die Fernwärme weiter auszubauen und den Einsatz von fossilfreien, erneuerbaren Quellen und Abwärme weiter zu erhöhen. Die konkreten Ausbaupläne der Fernwärme - also wo es künftig Fernwärme im Neubau und im Bestand geben soll - befinden sich derzeit in Ausarbeitung und hängen unter anderem von der Netzverfügbarkeit, der Netzkapazität, der Wärmebedarfsdichte im Grätzl und der Menge an verfügbarer Fernwärme ab.

Rund 43 Prozent des Endenergieverbrauchs für Heizung und Warmwasser werden in Wien mit Erdgas gedeckt. Insbesondere jene Gebäude in dicht besiedelten Teilen der Stadt sollen künftig von Gas- auf eine Fernwärmeversorgung umgestellt werden.

In weniger dichten Siedlungsgebieten kommen weitere erneuerbare Wärmeversorgungsoptionen wie Solarenergie, biogene Brennstoffe und Wärmepumpen in Betracht.

Wichtige Punkte

Bei der Umstellung von Gas auf eine nachhaltige Alternative sind unter anderem 4 wesentliche Punkte zu beachten:

  • Umstellung planen: Zur Umrüstung und Umstellung der gasbeheizten Haushalte braucht es vorausschauende Planung und Abstimmung auf vielen Ebenen. Dabei hilft beispielsweise die Energieraumplanung. Darunter versteht man die räumliche Abstimmung von erneuerbaren Energiepotenzialen, von Energieinfrastruktur wie Fernwärme und von Energie-Verbraucher*innen. Das Ziel ist, den Weg zwischen Erzeuger*innen und Abnehmer*innen so kurz wie möglich zu halten und bestmögliche Versorgungsoptionen je nach Gebiet oder Gebäude herauszuarbeiten. Kurze Leitungslängen sorgen dafür, dass die Kosten und Leitungsverluste eines Netzes so gering wie möglich bleiben.
  • Energieverbrauch senken: Für eine erfolgreiche Energiewende müssen auch Effizienzmaßnahmen an den Gebäuden vorgenommen werden, um mit den begrenzten Energieressourcen das Auslangen zu finden. Die Maßnahmen sollten dabei mit der geplanten neuen Energieversorgung zusammenpassen.
  • Kostenfrage klären: Mit der Wärmewende entstehen Kosten. Diese sind abhängig von zahlreichen Rahmenbedingungen. Es gibt hier noch keine einheitliche Lösung, die für alle Umrüstungen gleichermaßen anzuwenden wäre. Jedenfalls ist darauf zu achten, sämtliche Maßnahmen und Instrumente so zu gestalten, dass einkommensschwächere Haushalte davon profitieren. Hier werden gegenwärtig sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene sozial gestaffelte Unterstützungsmöglichkeiten ausgelotet und die bereits bestehenden Fördermöglichkeiten erweitert.
  • Umstellung auf den Punkt bringen: Um die Umstellung der Heizsysteme in Häusern und Wohnungen so effektiv wie möglich zu gestalten, werden in den kommenden Monaten und Jahren ganz unterschiedliche Gebäude auf eine maßgeschneiderte, erneuerbare Wärmeversorgung umgestellt. Anhand dieser Vorzeigegebäude entsteht ein Portfolio aus Lösungsvorschlägen, die den jeweiligen Konzeptionierungsaufwand verringern, indem Bürger*innen sich an vergleichbaren Umsetzungen orientieren können. Parallel dazu wird die Beratungsstelle der Stadt Wien, die Hauskunft, ausgebaut und Ausbildungsinitiativen gestartet.
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