Evaluierung Wallensteinplatz

Die Evaluierung der Neugestaltung des Wallensteinplatzes wurde 2013 durch das Büro zwoPK Landschaftsarchitektur durchgeführt. Sowohl NutzerInnen als auch ExpertInnen nehmen den urbanen Platz positiv wahr.

Blick von oben auf Platzbereich, Oberfläche rot mit weißen Linien, die Dreiecke bilden, rechts ein Baum, links Sonnenschirme

Bereits 1999 lobte die Abteilung Architektur und Stadtgestaltung (MA 19) ein Gutachterverfahren zur Neugestaltung des Wallensteinplatzes aus. Das Architekturteam Schwarz und Schwarz ging dabei als Sieger hervor. Die Umsetzung wurde 2005 fertig gestellt. Etwa zeitgleich fand am Platz die Kunstinstallation "add on. 20 höhenmeter" statt. Sie verhalf zu einer verstärkten Identifikation mit dem "neuen" Platz.


Analyse und Evaluierung

2013 wurde von der MA 19 eine Evaluierung des Projektes beauftragt. Das Büro zwoPK Landschaftsarchitektur analysierte die Nutzung des Platzes sowie den Prozess der Umgestaltung.

Darstellung aller Elemente im Raum und der aufgenommenen Wegeverbindungen im Grundriss

Analyse der Wegeverbindungen

Das Ergebnis zeigt, dass der Wallensteinplatz als urbaner Platz eine wichtige Ergänzung zu den anderen - grünbetonten - Platzräumen seiner Umgebung ist. Er dient als "Trittstein" zum Augarten (Aufenthaltscharakter) und gleichzeitig als Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs (Transitcharakter).


Urbaner Platz mit Aufenthalts- und Transitfunktion

Die Nutzungs- und Gestaltanalyse zeigt eine überwiegend positive Beurteilung der Neugestaltung in der Wahrnehmung der Nutzerinnen und Nutzer sowie der Expertinnen und Experten. Das Ziel, einen urbanen Platz mit Aufenthalts- und Transitfunktion zu schaffen, wurde erreicht. Der Platz wird durch das Ineinandergreifen unterschiedlicher Sozialräume zur urbanen "Bühne". In diesem Zusammenhang wurden die klare und räumlich-funktionell differenzierte Gestaltung, der Erhalt der Bäume (dem insbesondere die Nutzerinnen und Nutzer einen hohen Stellenwert zuschrieben) und die Ausgewogenheit zwischen gastronomischen und nicht-kommerziellen Aufenthaltsmöglichkeiten positiv gesehen.

Teilweise konnten in Bezug auf Genderaspekte stark traditionelle Nutzungsmuster beobachtet werden. Ein Hinterfragen dieser Muster mit partizipatorischen oder künstlerischen Elementen, wie durch add.on geschehen, wird empfohlen.

Empfehlungen zu sozialräumlichen und gestalterischen Aspekten

Hinsichtlich des Prozesses wurde festgestellt, dass das durchgeführte Gutachterverfahren der Größe der Aufgabenstellung angemessen war. Aus heutiger Sicht können jedoch sozialräumliche Untersuchungen oder partizipative Prozesse vor oder während der Planung dazu beitragen, die Ziele des Planungsverfahrens zu schärfen. Weiters empfiehlt die Evaluierung eine strukturelle Stärkung der Gestaltung gegenüber technischen Fragestellungen im Prozessverlauf.

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