4.3 Erwerbstätigenrate
Der erste Abschnitt dieses Kapitels behandelt die Erwerbstätigenrate der Wiener Bevölkerung. Diese wird als Anteil der sowohl selbstständig als auch unselbstständig erwerbstätigen Personen im erwerbsfähigen Alter an der gesamten Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter definiert – bei Frauen ist dies das Alter zwischen 15 und 59 Jahren und bei Männern zwischen 15 und 64 Jahren. In den Auswertungen zur Erwerbstätigenrate wurden Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden, herausgerechnet. Dies betrifft beispielsweise Lehrlinge, nebenbei arbeitende Studierende oder auch Zivil- und Präsenzdiener. Ohne dieses sich von der amtlichen Statistik unterscheidende Vorgehen könnte die wünschenswerte Entwicklung einer höheren Bildungsbeteiligung zu einer negativ scheinenden Entwicklung bei der Erwerbstätigenrate führen. Die Entscheidung, in Ausbildung befindliche Personen unter 25 Jahren aus der Berechnung auszuklammern, führt dazu, dass sich die so berechnete Erwerbstätigenrate nur auf jenen Teil der Wiener Bevölkerung bezieht, von der auch tatsächlich erwünscht wäre, in Beschäftigung zu sein.
Die Zahl der erwerbstätigen Personen in Wien stieg seit der Periode 2007 – 10 kontinuierlich an – besonders bei Personen mit Bildung aus EU/EFTA-Staaten sowie bei in Österreich ausgebildeten Personen mit Migrationshintergrund aus Drittstaaten.
Während in der Periode 2007 – 10 rund 692.000 Personen in Wien erwerbstätig waren, stieg der Wert bis zuletzt auf rund 785.000 Personen. Dieser Anstieg betraf vor allem zwei Teile der Wiener Bevölkerung: einerseits Personen mit Bildung aus Staaten der EU/EFTA (+55.000 Personen) und andererseits die in Österreich ausgebildete Bevölkerung mit Migrationshintergrund aus Drittstaaten (+31.000 Personen). Auch bei den Menschen mit EU/EFTA-Migrationshintergrund und Bildung aus Österreich ist die Zahl der erwerbstätigen Personen angestiegen (+16.000), während es in den anderen Gruppen geringe Rückgänge gab (Abb. 1).
In den vergangenen zehn Berichtsperioden ist die Zahl der Erwerbspersonen in Wien stark gestiegen
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Abb. 1: In den vergangenen zehn Berichtsperioden ist die Zahl der Erwerbspersonen in Wien stark gestiegen
Erwerbstätige, Arbeitslose sowie Nicht-Erwerbspersonen in Wien im erwerbsfähigen Alter, ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Erwerbstätige Personen
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
kein Migrationshintergrund | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|
2007-10 | 432.700 | 22.500 | 61.800 | 56.800 | 118.500 |
2008-11 | 435.200 | 23.900 | 64.000 | 58.600 | 120.400 |
2009-12 | 434.900 | 25.200 | 67.700 | 60.300 | 122.200 |
2010-13 | 437.900 | 26.000 | 71.800 | 64.900 | 120.200 |
2011-14 | 439.400 | 27.900 | 73.800 | 73.200 | 110.600 |
2012-15 | 432.600 | 31.400 | 76.700 | 82.700 | 104.200 |
2013-16 | 427.600 | 35.000 | 76.700 | 92.600 | 103.600 |
2014-17 | 425.900 | 36.600 | 79.200 | 99.500 | 106.800 |
2015-18 | 427.200 | 37.500 | 84.000 | 107.500 | 111.700 |
2016-19 | 426.900 | 38.100 | 92.600 | 111.900 | 115.300 |
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Abb. 1: In den vergangenen zehn Berichtsperioden ist die Zahl der Erwerbspersonen in Wien stark gestiegen
Erwerbstätige, Arbeitslose sowie Nicht-Erwerbspersonen in Wien im erwerbsfähigen Alter, ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Arbeitslose Personen
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
kein Migrationshintergrund | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|
2007-10 | 28.800 | 1.600 | 12.400 | 4.600 | 15.000 |
2008-11 | 30.100 | 1.800 | 12.100 | 4.700 | 15.000 |
2009-12 | 30.900 | 2.200 | 12.700 | 5.200 | 14.000 |
2010-13 | 30.600 | 2.500 | 12.400 | 6.000 | 15.300 |
2011-14 | 32.600 | 2.800 | 13.300 | 7.600 | 16.100 |
2012-15 | 33.700 | 3.500 | 14.600 | 9.600 | 18.100 |
2013-16 | 34.700 | 4.200 | 17.500 | 11.200 | 19.400 |
2014-17 | 35.200 | 4.800 | 20.300 | 11.900 | 20.900 |
2015-18 | 33.900 | 4.700 | 22.200 | 12.000 | 21.800 |
2016-19 | 31.800 | 4.900 | 20.500 | 10.900 | 23.600 |
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Abb. 1: In den vergangenen zehn Berichtsperioden ist die Zahl der Erwerbspersonen in Wien stark gestiegen
Erwerbstätige, Arbeitslose sowie Nicht-Erwerbspersonen in Wien im erwerbsfähigen Alter, ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Nicht-Erwerbspersonen
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
kein Migrationshintergrund | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|
2007-10 | 105.700 | 6.100 | 17.300 | 17.900 | 60.100 |
2008-11 | 101.800 | 5.800 | 17.400 | 19.100 | 58.200 |
2009-12 | 96.900 | 5.300 | 18.000 | 19.900 | 57.300 |
2010-13 | 94.700 | 5.000 | 17.600 | 19.000 | 58.200 |
2011-14 | 91.400 | 4.800 | 19.800 | 17.600 | 62.100 |
2012-15 | 91.400 | 5.500 | 21.700 | 18.300 | 65.500 |
2013-16 | 89.900 | 5.300 | 23.200 | 20.000 | 70.100 |
2014-17 | 89.300 | 5.100 | 22.400 | 21.300 | 72.200 |
2015-18 | 83.300 | 5.700 | 21.900 | 22.200 | 73.700 |
2016-19 | 82.800 | 7.600 | 21.200 | 23.300 | 70.700 |
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Erwerbstätigenraten der Wiener Bevölkerung
Die Erwerbstätigenrate ist ein Indikator für die Teilhabe am Erwerbsleben und für die Integration von zugewanderten Menschen in den Wiener Arbeitsmarkt. Seit dem Beginn des Integrationsmonitorings sind die Erwerbstätigkeitsraten der untersuchten Bevölkerungsteile insgesamt gesehen auseinandergerückt.
Die Erwerbstätigenraten der Wiener Bevölkerung sind seit der Periode 2010 – 13 deutlich auseinandergerückt
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Abb. 2: Die Erwerbstätigenraten der Wiener Bevölkerung sind seit der Periode 2010 – 13 deutlich auseinandergerückt
Erwerbstätigenrate der Wiener Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden, nach dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses und Migrationshintergrund (in %)
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
kein Migrationshintergrund | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|
2007-10 | 76 | 75 | 68 | 72 | 61 |
2008-11 | 77 | 76 | 68 | 71 | 62 |
2009-12 | 77 | 77 | 69 | 71 | 63 |
2010-13 | 78 | 78 | 71 | 72 | 62 |
2011-14 | 78 | 79 | 69 | 74 | 59 |
2012-15 | 78 | 78 | 68 | 75 | 55 |
2013-16 | 77 | 79 | 65 | 75 | 54 |
2014-17 | 77 | 79 | 65 | 75 | 53 |
2015-18 | 78 | 78 | 66 | 76 | 54 |
2016-19 | 79 | 75 | 69 | 77 | 55 |
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Während die Erwerbstätigenrate der WienerInnen mit Bildung aus Drittstaaten gesunken ist, kam es bei den anderen Teilen der Wiener Bevölkerung seit der Periode 2007 – 10 zu leichten Anstiegen.
Die Erwerbstätigenrate der Wiener Bevölkerung ohne Migrationshintergrund nahm in den vergangenen Jahren nur sehr allmählich zu und erreichte in der Periode 2016 – 19 einen Wert von 79 %. Damit lag sie höher als die Erwerbstätigenraten der in Staaten der EU/EFTA ausgebildeten WienerInnen (77 %) sowie der in Österreich ausgebildeten Bevölkerung mit EU/EFTA-Migrationshintergrund (75 %). Bei Menschen mit Bildung aus Österreich und Migrationshintergrund aus Drittstaaten kam es zu einem zwischenzeitlichen Absinken der Erwerbstätigenrate auf 65 % in den Perioden 2013 – 16 und 2014 – 17, bevor sie zuletzt wieder auf 69 % anstieg. Erstaunlich parallel dazu, aber auf einem tieferen Niveau verlief die Erwerbstätigenrate der Bevölkerung mit Bildung aus Drittstaaten. Sie sank von 63 % in der Periode 2009 – 12 auf nur mehr 54 % in den Jahren zwischen 2013 – 16 und 2015 – 18. Dadurch hat der Abstand zwischen der höchsten und niedrigsten Erwerbstätigenrate spätestens seit der Periode 2010 – 13 spürbar zugenommen. Nachdem er zu Beginn des Monitorings über mehrere Phasen stabil bei etwa 15 Prozentpunkten lag, wuchs er zuletzt auf 25 Prozentpunkte an (Abb. 2).
Erwerbstätigenraten nach Geschlecht
Die Erwerbstätigenrate unterscheidet sich bei in Österreich ausgebildeten Männern nur mehr geringfügig zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund. Im Gegensatz dazu liegen die Raten für Frauen mit Bildung oder Migrationshintergrund aus Drittstaaten deutlich niedriger.
Werden die Erwerbstätigenraten zusätzlich nach Geschlecht unterschieden, so stechen einige Auffälligkeiten ins Auge: Generell liegen die Werte bei den Männern näher zusammen als bei den Frauen. Bei Männern mit Bildung aus Österreich gab es zuletzt vergleichsweise geringe Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund.

Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
Abb. 3: Bei Frauen sind die Unterschiede zwischen den Erwerbstätigenraten deutlich größer als bei Männern
Erwerbstätigenrate der Wiener Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden, nach dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses, Migrationshintergrund und Geschlecht in der Periode 2016 – 19 (in %)
Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
Frauen
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
lo | ki | hi | |
---|---|---|---|
kein Migrationshintergrund | 79 | 3 | 18 |
Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | 72 | 11 | 18 |
Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | 62 | 8 | 31 |
Bildung aus Staaten der EU/EFTA | 69 | 7 | 24 |
Bildung aus Drittstaaten | 45 | 7 | 48 |
Abb. 3: Bei Frauen sind die Unterschiede zwischen den Erwerbstätigenraten deutlich größer als bei Männern
Erwerbstätigenrate der Wiener Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden, nach dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses, Migrationshintergrund und Geschlecht in der Periode 2016 – 19 (in %)
Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
Männer
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
lo | ki | hi | |
---|---|---|---|
kein Migrationshintergrund | 76 | 3 | 21 |
Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | 67 | 12 | 21 |
Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | 68 | 7 | 25 |
Bildung aus Staaten der EU/EFTA | 78 | 6 | 16 |
Bildung aus Drittstaaten | 58 | 6 | 36 |
Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
In der Periode 2016 – 19 lag die Erwerbstätigenrate der Frauen ohne Migrationshintergrund mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % zwischen 78,9 % und 81,9 %, während jene der Männer sich zwischen 75,9 % und 79,0 % befand. Die beiden Bereiche überlappen sich ein wenig, weshalb ein Unterschied aufgrund der statistischen Schwankungsbreiten nicht eindeutig nachgewiesen werden kann. Tendenziell liegt das Intervall der Frauen jedoch etwas höher als jenes der Männer. Dieses von der amtlichen Statistik abweichende Verhältnis zwischen den Geschlechtern kommt dadurch zustande, dass hier jene Personen unter 25 Jahren aus den Berechnungen ausgeklammert wurden, die sich noch in Ausbildung befinden. Dies betrifft nicht nur Lehrlinge und die nebenbei erwerbstätigen SchülerInnen und Studierenden, sondern auch die Präsenz- und Zivildiener, die in der amtlichen Statistik üblicherweise als beschäftigt gezählt werden (Abb. 3).
Die Abstände zwischen den Erwerbstätigenraten der Frauen und Männer in Wien haben zwischen 2009 – 12 und 2013 – 16 zugenommen. Dies lag vor allem am Rückgang der Erwerbstätigenrate von WienerInnen mit Bildung aus Drittstaaten.
Bei den Frauen im erwerbsfähigen Alter, jedoch ohne die in Ausbildung befindlichen Personen unter 25 Jahren, hatten durchgängig jene ohne Migrationshintergrund die höchste Erwerbstätigenrate. Diese lag seit der Periode 2009 – 12 beständig bei 80 % oder 81 %. Im Gegensatz dazu kam es bei jenen mit Bildung aus Österreich und EU/EFTA-Migrationshintergrund sowie bei solchen mit Bildung aus Staaten der EU/EFTA zu leichten Anstiegen auf zuletzt 77 % und 72 %. Bei WienerInnen mit Bildung aus Österreich und Migrationshintergrund aus Drittstaaten ist aufgrund der Schwankungen keine eindeutige Entwicklung der Erwerbstätigenrate ablesbar. Allerdings sank jene der in Drittstaaten ausgebildeten Frauen seit 2009 – 12 deutlich und lag seit der Periode 2012 – 15 nur mehr zwischen 46 % und 48 %. Insgesamt hat sich der Abstand bei den Erwerbstätigenraten der Wiener Frauen von 24 auf 32 Prozentpunkte vergrößert (Abb. 4).
Die Unterschiede zwischen den Erwerbstätigenraten haben bei Frauen und Männern zugenommen
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Abb. 4: Die Unterschiede zwischen den Erwerbstätigenraten haben bei Frauen und Männern zugenommen
Erwerbstätigenrate der Wiener Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ohne Personen unter 25 Jahren, die sich in Ausbildung befinden, nach dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses, Migrationshintergrund und Geschlecht (in %)
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Frauen
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
kein Migrationshintergrund | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|
2007-10 | 78 | 69 | 63 | 67 | 54 |
2008-11 | 79 | 72 | 64 | 66 | 55 |
2009-12 | 80 | 74 | 66 | 66 | 56 |
2010-13 | 80 | 77 | 68 | 67 | 55 |
2011-14 | 81 | 78 | 66 | 70 | 52 |
2012-15 | 81 | 76 | 63 | 71 | 48 |
2013-16 | 81 | 77 | 61 | 71 | 47 |
2014-17 | 80 | 79 | 62 | 72 | 46 |
2015-18 | 81 | 80 | 63 | 72 | 47 |
2016-19 | 80 | 77 | 66 | 72 | 48 |
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Abb. 4: Die Unterschiede zwischen den Erwerbstätigenraten haben bei Frauen und Männern zugenommen
Erwerbstätigenrate der Wiener Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ohne Personen unter 25 Jahren, die sich in Ausbildung befinden, nach dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses, Migrationshintergrund und Geschlecht (in %)
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Männer
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
kein Migrationshintergrund | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|
2007-10 | 75 | 80 | 72 | 77 | 68 |
2008-11 | 75 | 80 | 73 | 77 | 69 |
2009-12 | 75 | 81 | 72 | 76 | 70 |
2010-13 | 75 | 78 | 73 | 78 | 69 |
2011-14 | 75 | 80 | 72 | 79 | 66 |
2012-15 | 75 | 79 | 72 | 80 | 63 |
2013-16 | 75 | 80 | 69 | 79 | 60 |
2014-17 | 75 | 79 | 68 | 78 | 60 |
2015-18 | 76 | 76 | 67 | 80 | 60 |
2016-19 | 77 | 73 | 72 | 81 | 61 |
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Auch bei den Männern hat sich der Abstand zwischen der höchsten und niedrigsten Erwerbstätigenrate innerhalb der Wiener Bevölkerung vergrößert. Mit einem Abstand von zuletzt etwa 20 Prozentpunkten sind die Unterschiede allerdings kleiner als bei den Frauen. Die höchsten Erwerbstätigenraten hatten Männer mit Migrationshintergrund oder Bildung aus Staaten der EU/EFTA. Beide lagen lange Zeit rund um 80 %, doch in den letzten beiden Berichtsperioden kam es zu einem Absinken der Erwerbstätigenrate bei Männern mit Bildung aus Österreich und EU/EFTA-Migrationshintergrund auf zuletzt 73 %. Auch die Werte für die männliche Bevölkerung ohne Migrationshintergrund sowie für in Österreich ausgebildete Männer mit Migrationshintergrund aus Drittstaaten liegen mit 77 % sowie 72 % in einem ähnlichen Bereich. Niedriger war nur die Erwerbstätigenrate bei Männern mit Bildung aus Drittstaaten, die nach einem Absinken ab der Periode 2011 – 14 nun seit mehreren Jahren bei Werten rund um 60 % liegt.
Erwerbstätigenraten nach der Periode des Aufenthaltsbeginns
Für die tendenziell steigende Erwerbstätigenrate der Bevölkerung mit Bildung aus EU/EFTA-Staaten und die niedrige und zeitweise rückläufige Erwerbstätigenrate der Bevölkerung mit Bildung aus Drittstaaten kann es diverse Ursachen geben. Durch Zuzüge aus den Bundesländern ebenso wie aus dem Ausland können sich die Altersstruktur, die Geschlechteranteile, die Bildungsstruktur und anderes verändert haben; diese Faktoren können sich auch in der Erwerbstätigenrate bemerkbar machen. Ebenfalls auswirken kann sich der Zuzugsgrund. Ziehen Menschen nach Wien zu – sei es aus den Bundesländern oder aus dem Ausland –, die das der Erwerbstätigkeit wegen und vielleicht auf ein konkretes Jobangebot hin tun, so werden sie die Erwerbstätigenrate eher anheben. Kommen sie aus anderen Gründen nach Wien, etwa um sich in Sicherheit zu bringen, so kann sich das zunächst verringernd auf die Erwerbstätigenrate auswirken. Kommen sie nach Wien und nehmen hier sogleich eine Ausbildung auf, wirkt es sich in der hier gewählten Berechnungsweise der Erwerbstätigenrate gar nicht aus.
Der Neuzuzug von Personen mit einer zu Beginn ihres Aufenthalts niedrigen Erwerbstätigenrate hat dazu beigetragen, dass die gesamte Erwerbstätigenrate der Bevölkerung aus Drittstaaten statistisch gesunken ist.
Um herauszufinden, wie sich der Neuzuzug von Bevölkerung mit Bildung aus dem Ausland auf die Erwerbstätigenrate ausgewirkt hat, wurden drei Zuzugsperioden unterschieden: vor 2004, zwischen 2004 und 2010 und ab dem Jahr 2011. Die Abbildung zeigt, dass unabhängig vom Zuzugszeitpunkt die Erwerbstätigenraten der nicht in Ausbildung befindlichen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter mit Bildung aus Drittstaaten immer die niedrigste war. Gleichzeitig war die Erwerbstätigenrate bei den Drittstaaten umso niedriger, je später der Zuzug erfolgte. Indem neue Bevölkerungsteile zuzogen, die anfänglich eine niedrige Erwerbstätigenrate hatten, wurde aus rein statistischen Gründen die Erwerbstätigenrate der gesamten Wiener Bevölkerung mit Bildung aus Drittstaaten gesenkt. Der Rückgang zwischen den Perioden 2009 – 12 und 2013 – 16 hatte zum Teil mit diesem Effekt zu tun, allerdings verringerte sich auch bei den schon vor 2004 zugezogenen Menschen mit Bildung aus Drittstaaten die Erwerbstätigenrate von 65 % auf 57 %, bevor sie zuletzt wieder auf 62 % anstieg. Parallel dazu verlief die Verringerung bei den 2004 bis 2010 zugezogenen Menschen von 59 % auf 52 %, wobei hier der Anstieg auf zuletzt 57 % etwas länger auf sich warten ließ. Bei diesen Entwicklungen können beispielsweise Alterung und die damit verbundene schwierigere Suche nach einer Erwerbstätigkeit oder auch die wirtschaftliche Krise eine Rolle gespielt haben (Abb. 5).

Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Abb. 5: Die neu zuziehende Bevölkerung mit Bildung aus Drittstaaten hat eine relativ niedrige, aber steigende Erwerbstätigenrate
Erwerbstätigenraten der im Ausland ausgebildeten Wiener Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden, nach dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses, Migrationshintergrund und Aufenthaltsbeginn (in %)
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
Aufenthaltsbeginn bis 2003, Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Aufenthaltsbeginn bis 2003, Bildung aus Drittstaaten | Aufenthaltsbeginn zwischen 2004 und 2010, Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Aufenthaltsbeginn zwischen 2004 und 2010, Bildung aus Drittstaaten | Aufenthaltsbeginn seit 2011, Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Aufenthaltsbeginn seit 2011, Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|---|
2007-10 | 73 | 64 | 69 | 47 | ||
2008-11 | 73 | 65 | 68 | 54 | ||
2009-12 | 73 | 65 | 69 | 59 | ||
2010-13 | 73 | 64 | 72 | 59 | ||
2011-14 | 75 | 61 | 76 | 57 | 69 | 38 |
2012-15 | 76 | 58 | 77 | 55 | 71 | 41 |
2013-16 | 76 | 57 | 76 | 52 | 72 | 42 |
2014-17 | 74 | 59 | 75 | 52 | 76 | 41 |
2015-18 | 72 | 61 | 78 | 53 | 77 | 41 |
2016-19 | 72 | 62 | 81 | 57 | 77 | 43 |
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Erwerbstätigenraten nach Alter
Betrachtet man die Erwerbstätigenraten getrennt nach Alter – einerseits die WienerInnen am Beginn ihres Erwerbslebens im Alter zwischen 15 und 29 Jahren und andererseits jene am Ende ihrer Erwerbsbiografie ab dem Alter von 50 Jahren –, zeigen sich deutliche Unterschiede.
Besonders große Unterschiede in den Erwerbstätigenraten gibt es bei der Bevölkerung zwischen 15 und 29 Jahren
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Abb. 6: Besonders große Unterschiede in den Erwerbstätigenraten gibt es bei der Bevölkerung zwischen 15 und 29 Jahren
Erwerbstätigenraten der WienerInnen am Beginn & Ende ihrer Erwerbslaufbahn, ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden, nach dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses und Migrationshintergrund (in %)
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Alter zwischen 15 und 29 Jahren
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
kein Migrationshintergrund | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|
2007-10 | 75 | 75 | 62 | 66 | 49 |
2008-11 | 75 | 73 | 62 | 62 | 48 |
2009-12 | 75 | 75 | 63 | 61 | 52 |
2010-13 | 76 | 70 | 65 | 67 | 52 |
2011-14 | 76 | 72 | 65 | 71 | 50 |
2012-15 | 75 | 71 | 63 | 73 | 44 |
2013-16 | 75 | 75 | 61 | 74 | 40 |
2014-17 | 75 | 76 | 60 | 74 | 38 |
2015-18 | 76 | 74 | 60 | 74 | 38 |
2016-19 | 75 | 67 | 63 | 70 | 40 |
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Abb. 6: Besonders große Unterschiede in den Erwerbstätigenraten gibt es bei der Bevölkerung zwischen 15 und 29 Jahren
Erwerbstätigenraten der WienerInnen am Beginn & Ende ihrer Erwerbslaufbahn, ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden, nach dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses und Migrationshintergrund (in %)
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Alter zwischen 50 und 59 bzw. 64 Jahren
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
kein Migrationshintergrund | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|
2007-10 | 58 | 64 | 57 | 59 | 56 |
2008-11 | 60 | 64 | 61 | 60 | 55 |
2009-12 | 62 | 67 | 62 | 62 | 53 |
2010-13 | 64 | 71 | 64 | 63 | 53 |
2011-14 | 66 | 74 | 62 | 66 | 50 |
2012-15 | 66 | 75 | 61 | 67 | 48 |
2013-16 | 66 | 69 | 61 | 67 | 48 |
2014-17 | 67 | 69 | 61 | 67 | 50 |
2015-18 | 70 | 67 | 61 | 68 | 53 |
2016-19 | 72 | 72 | 62 | 70 | 54 |
Anmerkung: Gleitende Durchschnitte über 36 Monate, jeweils von Jahresmitte bis Jahresmitte.
Bei WienerInnen unter 30 Jahren zeigen sich besonders große Unterschiede zwischen den Erwerbstätigenraten. Jene von Personen mit Bildung aus Drittstaaten ging aufgrund des Zuzugs bis 2014 – 17 deutlich zurück.
Unter den sich nicht in Ausbildung befindenden WienerInnen unter 30 Jahren sind die Erwerbstätigenraten niedriger als unter den Personen im erwerbsfähigen Alter insgesamt. Gleichzeitig sind die Unterschiede zwischen den dargestellten Bevölkerungsteilen bedeutend größer. Am oberen Ende der Skala befinden sich die Unter-30-Jährigen ohne Migrationshintergrund – ihre Erwerbstätigenrate liegt seit vielen Jahren stabil um 75 %. Am unteren Ende der Skala befinden sich die Unter-30-Jährigen mit Bildung aus Drittstaaten. Bis zur Periode von 2011 – 14 lag ihre Erwerbstätigenrate in der Nähe von 50 %, seit der Periode 2013 – 16 nur mehr bei 40 %. Wie bereits im vorangehenden Abschnitt gezeigt, liegt dies zu einem großen Teil am Zuzug ab dem Jahr 2010 – in dieser Gruppe ist die Erwerbstätigenrate besonders niedrig, und gleichzeitig fällt der größte Teil der neu zuziehenden Bevölkerung in diese Altersgruppe. Aufgrund der gesunkenen Rate der Bevölkerung mit Bildung aus Drittstaaten hat sich der Abstand zwischen der höchsten und der niedrigsten Erwerbstätigenrate der verschiedenen Bevölkerungsteile um etwa 10 Prozentpunkte vergrößert (Abb. 6).
Die Erwerbstätigenraten der Bevölkerung ab 50 Jahren sind insgesamt gestiegen. Bei der Bevölkerung mit Bildung oder Migrationshintergrund aus Drittstaaten ist diese Zunahme nicht in derselben Form sichtbar.
Bei der Wiener Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ab 50 Jahren nahm die Erwerbstätigenrate seit dem Beginn des Integrationsmonitorings um rund 10 Prozentpunkte auf zuletzt 68 % zu. Dies spiegelt sich jedoch nicht in allen Teilen der Wiener Bevölkerung wider: Merklich zugenommen hat die Erwerbstätigenrate der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Sie betrug anfänglich 58 %, erreichte zuletzt aber einen Wert von rund 72 %. Fast parallel stieg die Erwerbstätigenrate der Bevölkerung mit Bildung aus EU/EFTA-Staaten auf zuletzt 70 %. WienerInnen im erwerbsfähigen Alter ab 50 Jahren mit Bildung aus Österreich und Migrationshintergrund aus EU/EFTA-Staaten hatten bis zur Periode 2014 – 17 die mit Abstand höchste Erwerbstätigenrate dieses Teils der Wiener Bevölkerung. Nach einem Rückgang lag sie zuletzt wieder bei 72 %. Damit hatten drei der dargestellten Bevölkerungsteile Erwerbstätigenraten zwischen 70 % und 72 %. Jene der älteren Bevölkerung mit Bildung aus Österreich und Migrationshintergrund aus Drittstaaten stagniert seit der Periode 2011 – 14 bei Werten um 62 %, während jene der Personen mit Bildung aus Drittstaaten zunächst bis zur Periode 2012 – 15 von 56 % auf 48 % sank, aber zuletzt wieder auf 54 % anstieg.
Erwerbstätigenraten nach höchstem Bildungsabschluss
Erwerbstätigenraten unterscheiden sich oft nach dem Geschlecht und dem Ausbildungsniveau der untersuchten Personen. Doch auch bei demselben Geschlecht und demselben Ausbildungsniveau zeigen sich innerhalb der Bevölkerung erhebliche Unterschiede in Zusammenhang mit dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses und des Migrationshintergrunds.

Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
Abb. 7: Mit höherer Bildung steigt die Erwerbstätigenrate von Frauen – außer bei jenen mit Bildung aus Drittstaaten
Erwerbstätigenraten der Wiener Frauen im erwerbsfähigen Alter, ohne Personen in Ausbildung unter 25 Jahren, nach Bildungsstand, Ort des höchsten Bildungsabschlusses und Migrationshintergrund in der Periode 2016 – 19 (in %)
Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
lo | ki | hi | ||
---|---|---|---|---|
kein Migrationshintergrund | bis Pflichtschule | 45 | 12 | 43 |
Lehre oder BMS | 74 | 6 | 20 | |
ab Matura | 84 | 7 | 9 | |
Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | bis Pflichtschule | 37 | 45 | 18 |
Lehre oder BMS | 60 | 25 | 15 | |
ab Matura | 74 | 12 | 14 | |
Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | bis Pflichtschule | 35 | 17 | 48 |
Lehre oder BMS | 65 | 12 | 23 | |
ab Matura | 68 | 11 | 21 | |
Bildung aus Staaten der EU/EFTA | bis Pflichtschule | 38 | 22 | 40 |
Lehre oder BMS | 55 | 17 | 28 | |
ab Matura | 76 | 8 | 17 | |
Bildung aus Drittstaaten | bis Pflichtschule | 38 | 10 | 52 |
Lehre oder BMS | 49 | 18 | 33 | |
ab Matura | 46 | 10 | 44 |
Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
Mit einer höheren Bildung steigt auch die Erwerbstätigenrate der Frauen in Wien. Nur bei Frauen mit Bildung aus Drittstaaten liegt die Erwerbstätigenrate auch bei höherer Bildung ab der Matura eher niedrig.
Bei den Frauen ohne Migrationshintergrund betrug die Erwerbstätigenrate in der Periode 2016 – 19 bei Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss 51 % (Schwankungsbreite ±6 %), mit mittlerer beruflicher Ausbildung betrug sie 77 % (±3 %) und mit höherer Bildung 87 % (±4 %). Die drei Intervalle sind damit klar voneinander abgesetzt. Eine vergleichbare Tendenz der mit der Bildung steigenden Erwerbstätigenraten ist auch bei Frauen mit Bildung oder Migrationshintergrund aus EU/EFTA-Staaten zu erkennen, jedoch überlappen sich hier die Wertebereiche, in denen die wahre Erwerbstätigenrate mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von unter 5 % liegt. Bei Frauen mit Bildung aus Österreich und Migrationshintergrund aus Drittstaaten spielte es zwar eine Rolle, ob ein Abschluss über der Pflichtschule vorlag, ob dies ein mittlerer oder ein höherer Abschluss war, schien in Bezug auf die Erwerbstätigenraten jedoch keinen Unterschied zu machen. Frauen mit Bildung aus Drittstaaten hatten mit mittlerer Ausbildung eine höhere Erwerbstätigenrate als mit geringer Bildung, aber mit höherer Bildung blieb ungewiss, ob dasselbe ebenfalls zutraf (Abb. 7).
Im Vergleich der fünf Teile der Wiener Bevölkerung fällt auf, dass die Erwerbstätigenraten der Frauen mit höchstens Pflichtschule tendenziell eher niedrig liegen. Jene der Frauen mit Bildung aus Drittstaaten liegt auch unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreiten unter 50 %. Bei den Frauen mit höherer Bildung ab der Matura lagen die Erwerbstätigenraten der Bevölkerungsteile ohne Migrationshintergrund sowie mit Migrationshintergrund oder Bildung aus Staaten der EU/EFTA im Vertrauensbereich zwischen 74 % und 91 %. Auch die Erwerbstätigenrate der Frauen mit höherer Bildung aus Österreich und Migrationshintergrund aus Drittstaaten lag mit einem Wert zwischen 68 % und 79 % in einem ähnlichen Bereich. Eine nachweislich niedrigere Erwerbstätigenrate haben Frauen mit höherer Bildung aus Drittstaaten: Bei ihnen liegt die statistische Schwankungsbreite zwischen 46 % und 56 %.

Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
Abb. 8: Bei Männern mit höherer Bildung gibt es nur vergleichsweise geringe Unterschiede in der Erwerbstätigenrate
Erwerbstätigenraten der Wiener Männer im erwerbsfähigen Alter, ohne Personen in Ausbildung unter 25 Jahren, nach Bildungsstand, Ort des höchsten Bildungsabschlusses und Migrationshintergrund in der Periode 2016 – 19 (in %)
Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
lo | ki | hi | ||
---|---|---|---|---|
kein Migrationshintergrund | bis Pflichtschule | 41 | 13 | 47 |
Lehre oder BMS | 68 | 5 | 26 | |
ab Matura | 85 | 4 | 12 | |
Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | bis Pflichtschule | 17 | 40 | 42 |
Lehre oder BMS | 65 | 22 | 13 | |
ab Matura | 71 | 14 | 15 | |
Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | bis Pflichtschule | 41 | 16 | 43 |
Lehre oder BMS | 73 | 9 | 17 | |
ab Matura | 74 | 11 | 15 | |
Bildung aus Staaten der EU/EFTA | bis Pflichtschule | 58 | 22 | 20 |
Lehre oder BMS | 73 | 11 | 16 | |
ab Matura | 81 | 8 | 12 | |
Bildung aus Drittstaaten | bis Pflichtschule | 45 | 11 | 45 |
Lehre oder BMS | 64 | 12 | 25 | |
ab Matura | 62 | 10 | 28 |
Anmerkung: Der wahre Prozentwert liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % im eingefärbten Bereich.
Ähnlich wie bei Frauen zeigt sich auch bei Männern in Wien der positive Einfluss des Bildungsabschlusses auf die Erwerbstätigenrate. Bei Männern mit Bildung aus Drittstaaten war dies weniger stark ausgeprägt.
Die bezüglich der Frauen getroffenen Feststellungen treffen in ähnlicher Form auch bei den Männern zu. Bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund liegt eine klare Abstufung zwischen den drei Ausbildungsniveaus vor. Bei drei der vier anderen Bevölkerungsteilen galt, dass ein Abschluss über der Pflichtschule eine markant höhere Erwerbstätigenrate nach sich zog, als es bei Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss der Fall war. Dabei war es jedoch gleichgültig, ob es sich um einen mittleren oder einen höheren Abschluss handelte. Die einzige Ausnahme trat bei Männern mit Bildung aus EU/EFTA-Staaten auf. Bei ihnen bestand eine Tendenz zu umso höheren Erwerbstätigenraten, je höher die Bildung war, aber nur mit Abschlüssen von der Matura aufwärts war die Erwerbstätigenrate mit weniger als 5 % Irrtumswahrscheinlichkeit größer als bei Personen mit geringer Bildung (Abb. 8).
Auch bei den Männern mit höchstens Pflichtschulabschluss lagen die Erwerbstätigenraten der verschiedenen Teile der Wiener Bevölkerung vergleichsweise niedrig, wobei jene der in EU/EFTA-Staaten ausgebildeten Männer mit einem Schwankungsbereich zwischen 58 % und 80 % nachweisbar höher lag. Bei höher gebildeten Männern liegen die Erwerbstätigenraten insgesamt näher beisammen als bei Frauen. In vier der dargestellten Gruppen lagen die Werte des Schwankungsbereichs maximal zwischen 71 % und 88 %. Bei den Männern mit Bildung aus Drittstaaten lagen die Werte des Vertrauensbereichs mit 62 % bis 72 % jedoch etwas niedriger.
Erwerbstätigenraten von Frauen nach dem Alter des jüngsten Kindes
In den vorangehenden Abschnitten sind besonders bei Frauen große Unterschiede in den Erwerbstätigenraten sichtbar geworden. Diese Unterschiede können von vielen Faktoren beeinflusst sein – einer davon ist Schwangerschaft und die Betreuung von kleinen Kindern. Die Auswertung der Erwerbstätigenraten der Wiener Frauen nach dem Alter des jüngsten Kindes zeigt erhebliche Unterschiede.

Abb. 9: Bei Frauen mit Bildung aus Drittstaaten führen Kinderbetreuungspflichten zu einem starken Rückgang der Erwerbstätigkeit
Erwerbstätigenraten der Frauen im erwerbsfähigen Alter in Wien, ohne Personen unter 25 Jahren, die sich noch in Ausbildung befinden, nach dem Ort des Bildungsabschlusses, Migrationshintergrund und dem Alter des jüngsten Kindes in der Periode 2016 – 19 (in %)
Quelle: Grafik: Stadt Wien – Integration und Diversität, Berechnung: August Gächter (Zentrum für Soziale Innovation), Daten: Statistik Austria (Mikrozensus)
kein Migrationshintergrund | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund EU/EFTA | Bildung aus Österreich, Migrationshintergrund Drittstaaten | Bildung aus Staaten der EU/EFTA | Bildung aus Drittstaaten | |
---|---|---|---|---|---|
Männer | 77 | 73 | 72 | 81 | 61 |
unverheiratete Frauen ohne Kind unter 13 Jahren | 79 | 76 | 66 | 75 | 62 |
verheiratete Frauen ohne Kind unter 13 Jahren | 82 | 88 | 69 | 77 | 56 |
Frauen mit Kind zwischen 6 und 12 Jahren | 88 | 74 | 65 | 73 | 49 |
Frauen mit Kind zwischen 3 und 5 Jahren | 84 | 79 | 67 | 68 | 32 |
Frauen mit Kind bis 2 Jahre | 77 | 66 | 58 | 53 | 21 |
Kinderbetreuungspflichten führen bei Frauen mit Bildung aus Drittstaaten zu einem weitaus stärkeren Rückgang der Erwerbstätigkeit als bei anderen Teilen der Wiener Bevölkerung.
Unverheiratete Frauen ohne Kind unter 13 Jahren wiesen – differenziert nach dem Ort des höchsten Bildungsabschlusses und Migrationshintergrund – im Durchschnitt der Periode 2016 – 19 Erwerbstätigenraten zwischen 62 % und 79 % auf. Die Spanne zwischen dem höchsten und niedrigsten Wert betrug 17 Prozentpunkte. Bei verheirateten Frauen ohne Kind unter 13 Jahren lag die Spanne mit 32 Prozentpunkten bereits höher – dies waren zum einen jüngere Frauen, die zwar verheiratet, aber kinderlos waren, zum anderen ältere Frauen ohne Kind in diesem Alter.
Haben Frauen ein oder mehrere Kinder unter 13 Jahren, so werden die Unterschiede zwischen den Erwerbstätigenraten der verschiedenen Teile der Wiener Bevölkerung noch weit größer. Je jünger das jüngste Kind ist, desto größer ist die Spanne zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert. Der jeweils höchste Wert lag stets zwischen 77 % und 88 %, der niedrigste aber zwischen 21 % und 62 %. Der niedrigste Wert entfiel durchgehend auf die Frauen mit Bildung aus Drittstaaten, während Frauen ohne Migrationshintergrund in den meisten Fällen die höchste Erwerbstätigenrate erreichten. Vor allem bei Frauen mit Bildung aus Drittstaaten ist damit ein starker Zusammenhang zwischen dem Alter des jüngsten Kindes und der Erwerbstätigenrate und bei den kinderlosen Frauen mit dem Familienstand ersichtlich (Abb. 9).
Diese Unterschiede der Erwerbstätigenraten können auf unterschiedlichen Präferenzen der Frauen beruhen oder aber mit unterschiedlichen Möglichkeiten zur Betreuung kleiner Kinder zusammenhängen, etwa weil den einen Großeltern zur Verfügung stehen, die sich zeitweise um das Kind kümmern, den anderen nicht, oder wegen der Zugänglichkeit und Leistbarkeit von städtischer oder privater Kinderbetreuung. Ebenso möglich ist ein Zusammenhang mit der Häufigkeit von sozial ungünstigen Arbeitszeiten, Erwartungen der Betriebe oder anderen Gründen.