Historischer Rückblick aus dem Jahr 1984

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Mai 1984

Mai

2.5.1984: HNO-Ambulanz-Zubau im Franz-Josef-Spital - Weltweit zehn Prozent Schwerhörige

Zehn Prozent der Menschheit leidet unter Schwerhörigkeit. Bei einem Grossteil davon (etwa 80 bis 90 Prozent) könnte durch einen operativen Eingriff dieser Zustand wesentlich verbessert beziehungsweise geheilt werden. An der HNO-Abteilung des Franz-Josef-Spitals (Vorstand: Univ.-Doz. Dr. Walter Weichselbaumer) konnten im Bereich der Mikrochirurgie des Ohres in den letzten Jahren beachtliche Erfolge erzielt werden. Wegen der gleichzeitig damit gestiegenen Ambulanzfrequenz wurde mit einem Gesamtkostenaufwand von 5,8 Millionen Schilling die HNO-Ambulanz durch einen Zubau erweitert.

3.5.1984: "Zeit der Puppen" in Wien - Ungewohnte "Passanten" in der Wiener Innenstadt

Ungewohnte "Passanten" werden ab nächster Woche die Wiener Innenstadt bevölkern. 300 Puppen - auf Plätzen, Straßen und Fußgängerzonen verteilt - sollen zur künstlerischen Belebung dieser Bereiche beitragen, die Menschen erheitern, aber auch zum Nachdenken anregen.

Ebenbilder von Prominenz aus Kultur und Politik sind unter den Figuren ebenso zu finden, wie Abbildungen aus dem Wiener Alltag oder von Wesen aus der Welt der Phantasie. Die Schöpferin der Puppen ist Christa Müller, die mit 12 Mitarbeitern die Puppen herstellte. Die Puppen wurden aus Altpapier, alten Kleidungsstücken, Leim, Farben, Eisen und Haaren gemacht und teilweise mit einfachen Mechaniken versehen. Für die Herstellung benötigte Christa Müller ein Jahr.

3.5.1984: Neuer Architekturführer für Wien

Ein neuer Architekturführer für Wien ist erschienen. Herausgeber ist die Stadt Wien, Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Stadterneuerung, die Konzeption stammt von der Österreichischen Gesellschaft für Architektur. Der Buch-Plan "Architektur in Wien" bietet einen repräsentativen Überblick über die architektonische Qualität des historischen und zeitgenössischen Bauschaffens dieser Stadt.

Auf 14 ausfaltbaren Stadtplanausschnitten sind die Standorte der ausgewählten Objekte verzeichnet. Genaue Ortsangaben erleichtern die Auffindbarkeit.

337 Abbildungen, davon 34 in Farbe, und erläuternde Texte dokumentieren insgesamt 300 sehenswerte Bauten aus allen Epochen.

Ergänzende Übersichtskarten informieren über das Netz des öffentlichen Verkehrs und die wichtigsten Haupt- und Durchfahrtsstraßen, über Schutzzonen, Fußgängerzonen, öffentliche Grünanlagen und über die Entwicklung des kommunalen Wohnbaus. (Vertrieb: Georg Prachner Ges.m.b.H., Preis: 290 Schilling).

4.5.1984: Kulturinformation in Wiener Kaffeehäusern

Eine neue Möglichkeit zur Information für Kulturinteressierte bieten nun fünfzig Wiener Kaffeehäuser: Seit Anfang Mai hängen in diesen Lokalen Kulturtafeln, die einen Überblick über das Veranstaltungs- und Kulturangebot der Stadt bieten.

Theaterprogramme, Konzertprospekte, Ausstellungsankündigungen, aber auch Informationen über andere Bereiche wie Literatur oder Freizeit- und Bildungsmöglichkeiten können hier gelesen und mitgenommen werden.

Die Kulturtafeln wurden in Zusammenarbeit des Klubs der Wiener Kaffeehausbesitzer mit dem Kulturamt der Stadt Wien und Mobil Oil Austria eingerichtet.

4.5.1984: Aus dem Wiener Landtag:

Dem Wiener Landtag lag heute eine Dringliche Anfrage mit zehn Fragen im Interesse eines umfassen Umweltschutzes in Wien vor. Stadtrat Peter Schieder legte dazu eine umfassende Mitteilung zum Umweltschutz vor. Über die Dringliche Anfrage und die Mitteilung wurde mehrere Stunden diskutiert.

In erster und zweiter Lesung angenommen wurde eine Gesetzesnovelle die Wiener Bauordnung betreffend. Einstimmig angenommen wurde eine Novelle zur Dienstordnung 1966. Diese sieht vor allem Verbesserungen beim Urlaubsrecht vor. So sollen alle Bediensteten mit mindestens 25 Dienstjahren einen Urlaub von 36 Werktagen statt bisher 34 Werktagen bekommen.

4.5.1984: Aus dem Wiener Gemeinderat:

Nach der Sitzung des Wiener Landtages stand eine Geschäftssitzung des Wiener Gemeinderates auf der Tagesordnung.

Nach der Fragestunde im heutigen Wiener Gemeinderat wurden unter anderen folgende Punkte behandelt:

Personelle Änderungen: Margarete Dumser und Leopold Buchelt, beide SPÖ, wurden als neue Gemeinderäte der Stadt Wien angelobt. Die bisherigen Gemeinderäte Margarete Tischler und Ing. Walter Hofstetter, ebenfalls beide SPÖ, scheiden aus dem Gemeinderat aus.

Eine Änderung gibt es auch bei den Vorsitzenden des Gemeinderates, da bisher die Gemeinderäte Tischler und Hofstetter die Funktion eines Vorsitzenden ausgeübt haben. Als neue Vorsitzende wurden die Gemeinderäte Eveline Andrlik und Otto Hirsch, beide SPÖ, gewählt.

Mit Stimmenmehrheit angenommen wurde der Antrag für die Aktion "Komm zum Sport" eine Gesamtsubvention von 3,7 Millionen Schilling zu genehmigen.

Stadtrat Hatzl (SPÖ) beantragte die Annahme der Tarifbestimmungen und Beförderungsbedingungen im Zusammenhang mit der Gründung des Verkehrsverbundes Ostregion, der am 3. Juni in Kraft tritt. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Einstimmig angenommen wurde auch der Antrag, für die Verbesserung der Kälteanlage im Schlachthof Sankt Marx einen Betrag von 11,4 Millionen Schilling, zur Verfügung zu stellen.

7.5.1984: Der Arbeitsmarkt im April:

Ende April waren in Wien 31.952 Personen als arbeitslos gemeldet. Das waren um 1.311 weniger als im März des heurigen Jahres, jedoch um 219 mehr als im April des Vorjahres. Die Wiener Arbeitslosenrate betrug im April 4,2 Prozent, im österreichischen Durchschnitt waren es 4,7 Prozent.

7.5.1984: Verkehrszählungen auf dem Gürtel

Eine Beratergruppe untersucht derzeit Lösungsmöglichkeiten für die Wiener West- und Südeinfahrt und den Gürtel. Um diesen Experten die entsprechenden Daten über den Individualverkehr zur Verfügung stellen zu können, werden im Mai und Juni in den Bereichen des West- und des Südgürtels sowie des Wientals in Zusammenarbeit zwischen Stadtplanung und Magistratsabteilung 46 (Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten) umfangreiche Verkehrszählungen und schriftliche Lenkerbefragungen organisiert. Die Kosten für die Durchführung dieser Erhebungen belaufen sich auf rund eine Million Schilling.

8.5.1984: Gratz nahm Benennung des Truman-Hofes vor

Bürgermeister Leopold Gratz nahm heute die Benennung des Harry S. Truman-Hofes", einer städtischen Wohnhausanlage im 24. Bezirk, Rudolf-Zeller-Gasse 5-18, vor. Truman hätte vor einigen Tagen seinen 100. Geburtstag gefeiert.

Es sei nicht alltäglich, sagte Gratz, eine Wohnhausanlage nach dem Oberhaupt eines anderen Staates zu benennen. Begründet werde dies mit der Tatsache, dass der amerikanische Kongress im Jahr 1948 16 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau des zerstörten und hungernden Europa bereitgestellt hat. Österreich erhielt davon eine Milliarde. Das entsprach dem doppelten Jahresbudget des österreichischen Staates.

Harry S. Truman war nach dem Tode Roosevelts am 12. April 1945 amerikanischer Präsident geworden. Er starb am 26. Dezember 1972.

8.5.1984: Neues Mahnmal im Betriebsbahnhof Floridsdorf

Auf dem Gelände des Betriebsbahnhofes Floridsdorf wurde heute ein neues Mahnmal enthüllt, das an vier während des Zweiten Weltkrieges hingerichtete Widerstandskämpfer erinnert. Die vier Opfer des Faschismus, Anton Stockinger, Johann Hornschall, Engelbert Magrutsch und Mathias Wagner, waren Bedienstete der Wiener Verkehrsbetriebe.

8.5.1984: Wiener Exponate für "Secession"-Ausstellung in Venedig

Im Rahmen der Biennale in Venedig wird ab 20. Mai eine große Ausstellung über die Zeit der Secession in Wien gezeigt. Das Historische Museum der Stadt Wien stellt für diese Ausstellung rund zweihundert Exponate mit einem Gesamtversicherungswert von 40 Millionen Schilling zur Verfügung.

Die Exponate - Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen, Druckgraphiken und Bücher, Postkarten und Plakate, Architekturpläne und Entwürfe sowie Beispiele der Wiener Mode um die Jahrhundertwende - wurden heute nach Venedig gebracht. Unter den verliehenen Exponaten befinden sich Werke von Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Richard Gerstl, Heinrich Lefler, Kolo Moser, Berthold Löffler und Rudolf Jettmar. Das Werk mit dem höchsten Versicherungswert von 10 Millionen Schilling ist Gustav Klimts Ölbild "Liebe".

9.5.1984: Neue Intensivstation im Elisabeth Spital

Im Elisabeth-Spital wurde an der Chirurgischen Abteilung (Vorstand Univ.-Prof. Dr. Kurt Keminger nach über zweijähriger Bau- und Einrichtungszeit - die Gesamtkosten dafür beliefen sich auf insgesamt 17,6 Millionen Schilling - eine Intensivstation errichtet und in Betrieb genommen.

Zentrale Überwachung mittels EDV

Die neue Intensivstation verfügt über neun Betten, wobei die Herz- und Kreislauffunktion der Patienten von einem Schwesternstützpunkt zentral überwacht werden. Neben diesen Überwachungsgeräten wurden vier Intensivbetten mit zusätzlichen Messgeräten beziehungsweise einer zentralen Rechenanlage ausgestattet. Mit Hilfe dieses EDV-Systems wird die Überwachung des Zustandes jedes einzelnen Patienten dokumentarisch festgehalten; die gemessenen Daten werden gespeichert. Ergeben sich Unregelmäßigkeiten der Körperfunktionen, werden Pflegepersonal und diensthabende Ärzte durch Signale alarmiert.

Akutversorgung

Ein eigenes Akutlabor ermöglicht außerdem die rasche Erstellung von speziellen Blutuntersuchungen. Ferner stehen ein fahrbares Röntgen- und Durchleuchtungsgerät sowie ein transportables Gerät zur Messung der Atemfunktion als diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung.

Großer Personalaufwand

Zur Betreuung der neun Akutpatienten stehen insgesamt ein Oberarzt, sechs Anästhesisten, ein Turnusarzt, eine Stationsschwester sowie 17 diplomierte Krankenschwestern und zwei Stationsgehilfinnen zur Verfügung. Zum Vergleich dazu: in "normalen" internen Abteilungen kommen etwa elf Schwestern auf 32 Betten.

Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten in dieser Akutstation beträgt 3,97 Tage.

10.5.1984: Grünbrücke über die A 22 im Rohbau fertig

Der Rohbau der Grünbrücke über die Donauufer-Autobahn A 22 beim Islamischen Zentrum ist fertiggestellt. Heute fand die Gleichenfeier statt. Der Rohbau der Brücke konnte zwei Monate früher als geplant fertiggestellt werden und die Gesamtbaukosten werden voraussichtlich um zehn Prozent unter dem Voranschlag von 130 Millionen Schilling liegen. Die Kosten werden zu 55 Prozent von der Republik Österreich und zu 45 Prozent von der Stadt Wien getragen.

10.5.1984: "Donauinsel" und "Neue Donau" offiziell benannt

Die "Donauinsel" und die "Neue Donau" bekamen nun auch offiziell jene Namen, die ihnen die Wienerinnen und Wiener schon lange gegeben haben. Das beschloss heute der zuständige Ausschuss.

Der Park beim Franz-Josef-Spital in Favoriten (10. Bezirk) wird nach dem amerikanischen Friedensnobelpreisträger Martin Luther King benannt, der ehemalige Sozialminister Gerhard Weißenberg ist Namenspate der städtischen Wohnhausanlage Pillergasse 16 - Hofmoklgasse 2 in Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk).

Weitere Benennungen:

  • Städtische Wohnhausanlage Schüttelstrasse 19, 2. Bezirk, in "Robert-Erber-Hof" (Gemeinderat und Volksbildner);
  • Städtische Wohnhausanlage Rainergassse 4-6 (4. Bezirk, in "Franz-Ramel-Hof" (Bezirksvorsteher);
  • Städtische Wohnhausanlage Favoritenstrasse 8 (4. Bezirk, in "August-Bergmann-Hof" (Bezirksvorsteher-Stellvertreter);
  • Städtische Wohnhausanlage Laxenburger Strasse 90 A und 90 B, 10, Bezirk, in "Hermine-Fiala-Hof" (Gemeinderätin, Präsidentin der VHS Favoriten);
  • Städtische Wohnhausanlage Engerthstrasse 60-74, 20. Bezirk, in "Otto-Gratzl-Hof" (Gemeinderat);
  • Städtische Wohnhausanlage Brigittaplatz 9, 20. Bezirk, in "Karl-Michal-Hof" (Bezirksvorsteher);
  • Städtische Wohnhausanlage Saikogasse - Eipeldauer Strasse - Anton-Sattler-Gasse, 22. Bezirk, in "Rudolf-Köppl-Hof" (Bezirksvorsteher);
  • Unbenannte Verkehrsfläche von der Saltenstrasse zur Lannesstrasse, 22. Bezirk, in "Grohmannstrasse" nach dem Alpinisten Paul Grohmann.

10.5.1984: "1984" - Festwochenausstellung im Museum des 20. Jahrhunderts

Von heute bis Mitte Juli ist im Museum des 20. Jahrhunderts die Ausstellung "1984 - Orwell und die Gegenwart" zu sehen, die das Museum Moderner Kunst im Auftrag der Wiener Festwochen zeigt. Die gesellschaftlichen Phänomene, Visionen, Ängste und Utopien, die Orwell zum Thema seines Romans gemacht hat, in ihrer Darstellung durch zeitgenössische Künstler ist das Thema der Ausstellung.

Die Werke stammen von über hundert Künstlern aus 14 Ländern - von Kanada und den USA über die Bundesrepublik Deutschland bis Polen und Ungarn. 18 Arbeiten wurden speziell für die Ausstellung geschaffen.

12.5.1984: Eine Million Schilling für den Ausbau von Dachböden

Im Rahmen der Förderungsaktion zum Ausbau von Dachböden für Wohnzwecke genehmigte heute der zuständige Ausschuss einen Betrag von einer Million Schilling, mit der der Ausbau von acht Wohnungen im 3., 4. und 19. Bezirk gefördert wird.

15.5.1984: Radstadion wurde Plakatwand

Die Gewista Werbegesellschaft stellte im Wiener Radstadion (Dusika-Stadion) alle von ihr im Jahre 1983 affichierten Plakate aus. Die insgesamt 470 Plakate bedeckten den gesamten Innenraum des Stadions. Bei einer Publikumsabstimmung über die besten Plakate erreichte "Wrangler" den 1. Platz vor der Palmers-Serie und dem Kronen-Zeitungs-Plakat "Rettet die Donau".

16.5.1984: 50.000 Portionen Strudel Am Hof

50.000 Portionen Strudel mit einer Gesamtlänge von zweieinhalb Kilometern wurde heute Am Hof verkostet. Gastgeber war der Bund österreichischer Gastlichkeit, der damit einen "süßen" Gruß der niederösterreichischen Gastronomie an die Wienerinnen und Wiener und Wien entbot. Mehr als hundert niederösterreichische Wirte präsentierten ihre Strudelspezialitäten. Der längste dieser Strudel, eine Köstlichkeit von 20 Metern Länge, wurde von Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner angeschnitten. Gastgeber des Strudelfestes war der niederösterreichische Landeshauptmann Siegfried Ludwig.

16.5.1984: Mehr Zusammenarbeit zwischen Jugendzentren in Österreich

Die Basis für eine intensivere Zusammenarbeit der österreichischen Jugendzentren wurde bei einer Tagung in Wien geschaffen, die vom Landesjugendreferat und vom Verein Jugendzentren der Stadt Wien veranstaltet wurde. Mitarbeiten von kommunalen und autonomen Jugendzentren aus allen österreichischen Bundesländern und aus Südtirol beschlossen, ihren Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung in Zukunft zu intensivieren.

18.5.1984: Figurengruppe bei der Hauptfeuerwache wird restauriert

Die unter Denkmalschutz stehende Figurengruppe über der Einfahrt der Zentralfeuerwache Am Hof wird nun restauriert. Die durch Witterungseinflüsse beschädigten Figuren wollen mit Unterstützung des Wiener Altstadterhaltungsfonds um 700.000 Schilling saniert werden.

19.5.1984: Stadtbibliothek in Venedig

Auch die Wiener Stadt- und Landesbibliothek ist bei der Biennale in Venedig mit wertvollen Leihgaben vertreten. Insgesamt wurden 71 Exponate nach Venedig gebracht, die einen Gesamtversicherungswert von sieben Millionen Schilling repräsentieren. Die Leihgaben werden bis 4. Oktober in Venedig gezeigt werden.

Aus der Handschriftensammlung sind Originalbriefe von Schiele, Freud, Mahler, Hoffmann, Mell, Altenberg, Schönberg, Segantini, Schnitzler und andere in die Lagunenstadt gebracht worden.

Die Musiksammlung ist mit Originalwerken von Zemlinsky, Webern, Berg, Mahler und Schönberg vertreten.

Auch die Druckschriftensammlung hat sehr wertvolle Exponate entsendet, Erstausgaben von Bahr, Altenberg, Schnitzler, Otto Wagner, Hofmannsthal, Herzl, Adler, Kokoschka, Loos, Weiniger und andere Wiener oder mit Wien verbundene Autoren, dazu kommen kostbare Zeitschriften, Ausstellungskataloge des Hagenbundes, der Secession, Monatsschriften für Kunst und Kultur der Jahrhundertwende, humoristische Zeitschriften wie etwa die Muskete und andere.

22.5.1984: Indische Handweberei: Ausstellung in der Volkshalle des Wiener Rathauses

In der Volkshalle des Wiener Rathauses ist bis Ende Mai die Ausstellung "Visvakarma - Indische Handweberei" zu sehen. Bundeskanzler Fred Sinowatz der gemeinsam mit Bürgermeister Leopold Gratz den Ehrenschutz der Ausstellung übernommen hat, eröffnete heute die Schau, die der traditionellen indischen Handwebekunst gewidmet ist. Motive aus Religion und Natur bestimmen die Arbeiten, die in ihrer exotischen Pracht einen Eindruck der Jahrtausende alter indischer Kultur vermitteln.

23.5.1984: Stadterneuerung in Neulerchenfeld

Wiens jüngstes Stadterneuerungsgebiet heißt Neulerchenfeld im 16. Bezirk. Es liegt zwischen Gürtel, Ottakringer Straße, Feßtgasse und Thaliastrasse. In der Haberlgasse 76 wurde ein neues Gebietsbetreuungslokal eingerichtet, wo die Mitarbeiter des Betreuungsteams für Beratung und Information zur Verfügung stehen.

24.5.1984: Neuer Vizedirektor bei den Verkehrsbetrieben

Als neuer kaufmännischer Vizedirektor der Wiener Verkehrsbetriebe wurde Senatsrat Dr. Alfred Irlbek heute in sein Amt eingeführt. Dr. Irlbek übernimmt damit das Amt von Dr. Friedrich Wilhelm.

24.5.1984: Mit Hochseeschiff auf der Donau bis Wien

Ein Hochseeschiff einer deutschen Reederei wird in der zweiten Junihälfte die Donau aufwärts bis Wien kommen. Mit diesem Schiff wird der Versuch unternommen, eine direkte Wasserverbindung vom Wiener Hafen zum nordtürkischen Schwarzmeerhafen Trabzo (Trapezunt) herzustellen, gab heute Finanzstadtrat Hans Mayr bekannt. Das Schiff wird auf der ersten Fahrt Ware aus dem süddeutschen Raum, die per Bahn nach Wien kommt, nach Trabzon befördern, von dort gehen sie auf dem Landweg nach Teheran weiter.

Der Wiener Hafen hat für den Versuch eine Ertragsgarantie übernommen, als Buchungspartner fungiert die Sea Service in Salzburg. Sea Service steht auch als neutraler Partner der Speditionswirtschaft zur Verfügung.

Die angestrebte direkte Schiffsverbindung mit Trabzon ist keine Konkurrenz für den bestehenden Donau-See-Verkehr, da Waren befördert werden, die bisher auf anderen Routen in den Nahen Osten gelangten. Man erhofft sich von diesem Versuch eine Signalwirkung für den Donau-See-Verkehr aller auf der Donau tätigen Schifffahrtslinien.

Die drei für den direkten Donau-See-Verkehr geeigneten Schiffe, die derzeit unter der Flagge einer deutschen Reederei in der Nordsee eingesetzt sind, haben bei voller Ladung einen Tiefgang von vier Metern, bei der für den Versuch vorgesehenen Ladung von 1.430 Tonnen beträgt der Tiefgang drei Meter.

Für das Hochseeschiff gibt es auf der Donau zwischen dem Schwarzen Meer und Wien zwei kritische Stellen:

  • Die Furt Orth I in Österreich und
  • die Eisenbahnbrücke bei Novisad in Jugoslawien.

Bei einem Pegelstand Wien-Reichsbrücke von 1,95 Meter reicht die Wassertiefe in Orth I aus. Im Jahresdurchschnitt kann die Furt an 251 Tagen von dem Hochseeschiff problemlos passiert werden. Die Durchfahrtshöhe in Novisad ist im Durchschnitt nur an 15 Tagen des Jahres für das Hochseeschiff zu gering.

25.5.1984: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im heutigen Wiener Gemeinderat stand unter anderen der Antrag, die Bildung einer Sonderrücklage von 400 Millionen Schilling als Stammvermögen des März gegründeten Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds zu genehmigen, auf der Tagesordnung. Der Antrag wurde mit den Stimmen der SPÖ und ÖVP genehmigt.

28.5.1984: Prager Bürgermeister in Wien

Der Primator von Prag, Dipl.-Ing. František Štafa, traf heute zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Wien ein. Štafa traf mit Bürgermeister Gratz zu einem Arbeitsgespräch im Wiener Rathaus zusammen und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

29.5.1984: Ehrenmedaille in Gold für Cissy Kraner und Hugo Wiener

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte an Prof. Hugo Wiener und Cissy Kraner die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold.

Cissy Kraner und Hugo Wiener sind mit ihren Chansons wie dem "Der Nowak lässt mich nicht verkommen" oder "Ich wünsch mir zum Geburtstag einen Vorderzahn" zu einem Begriff des Wiener Kabaretts geworden. Hugo Wiener schrieb auch gemeinsam mit Karl Farkas 16 Jahre lang die Programme des Wiener Simpls.

29.5.1984: Altes "Stubentor" wird in U 3-Station integriert

In die zukünftige Station "Stubentor" der U 3 werden die Reste des alten Stubentores in die Gestaltung miteinbezogen. Das wurde durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Archäologen der Magistratsabteilung 10 (Museen der Stadt Wien) und den technischen Abteilungen des U-Bahn-Baues ermöglicht, die sich schon bei der Ausgrabung der Virgilkapelle auf dem Stephansplatz bewährt hat.