Historischer Rückblick aus dem Jahr 1984

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Februar 1984

Februar

1.2.1984: 120 Jahre Wiener Zaubertheater

"120 Wiener Zaubertheater" heißt eine große Sonderausstellung des Österreichischen Circus-und Clownmuseums, die noch bis Ende April zu sehen ist.

An der Gestaltung der Ausstellung haben das Historische Museum der Stadt Wien, die Wiener Stadt- und Landesbibliothek, die Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und der Verein "Erstes Wiener Zaubertheater" mitgearbeitet.

Vor 120 Jahren, am Ostersonntag 1864, eröffnete der populäre Wiener Zauberkünstler und Schausteller Anton Kratky-Baschik auf der Feuerwerkswiese im Wiener Prater sein Zaubertheater, dem 1868 das bekannte "Theater für Zauberei" und 1874 ein gleichnamiges Theater folgte, welches von Ottokar Fischer geführt wurde. Kratky-Baschik zeigte in seinem Zaubertheater mit Hilfe großer Spiegelglasscheiben Geistererscheinungen und Zauberpantomimen und hatte viele ausländische Magier zu Gast. Besonders bekannt wurde die Inszenierung "Die Teufelsmühle am Wienerberg".

Die Ausstellung befasst sich sowohl mit den Vorläufern als auch mit den Nachfolgern dieses Wiener Zaubertheaters. So setzt etwa heute das "Erste Wiener Zaubertheater" die große Tradition des alten Wiener Zaubertheaters fort. Mitglieder dieses Zaubertheaters und andere Magier werden während der Ausstellungsdauer an den Öffnungstage jeweils kurze Vorführungen zeigen.

Hokuspokus Fidibus

Anlässlich der Eröffnung dieser Sonderausstellung erfolgt auch die Präsentation eines neuen Buches mit dem Titel "Hokuspokus Fidibus", das von Berhold Lang zusammengestellt wurde. Neben einem historischen Rückblick auf die Zauberer und Magier Wiens, wird über verschiedene Zaubersoireen, Zaubersprüche und deren Bedeutung sowie über Zaubertricks einst und jetzt berichtet. Das Buch enthält ferner ein bibliographisches Lexikon der Magier, Tricks für Anfänger und ein Register.

1.2.1984: Gleichenfeier für Wiens 21. Pensionistenheim

Beim Bau für das Pensionistenheim im 4. Bezirk, Ziegelofengasse (Phorusplatz) wurde heute die Dachgleiche erreicht und mit einer Gleichenfeier gewürdigt.

Das Pensionistenheim - es ist bereits das 21. - wird nach Plänen des Architektenbüros Glück errichtet und nach seiner Fertigstellung insgesamt 254 Wienerinnen und Wienern Platz bieten. Darüber hinaus wird auch eine Pflegeabteilung (B-Abteilung) mit insgesamt 33 Betten errichtet. das Pensionistenheim wird Mitte 1985 fertiggestellt sein.

3.2.1984: "Straße der Menschenrechte" in der Donaustadt

Für den Anschluss der Internationalen Schule Wien an das Straßennetz wird im Bereich der Endstelle der U-Bahn-Linie U 1 im Zentrum Kagran eine neue Straße, die "Straße der Menschenrechte" angelegt. Der Neubau dieser Verkehrsverbindung wird drei Millionen Schilling kosten.

3.2.1984: 900.000 Schilling für Akademie der Wissenschaften

Eine Subvention in der Höhe von 900.000 Schilling erhält die Österreichische Akademie der Wissenschaften, dies beschloss heute der Gemeinderatsausschusss für Kultur und Sport.

Der Betrag ist für das Institut für vergleichende Verhaltensforschung am Wilhelminenberg, für die Redaktion des österreichischen Biographischen Lexikons und für sechs Forschungsprojekte bestimmt, zu denen auch die Herausgabe der Tagebücher Arthur Schnitzlers zählt.

3.2.1984: Rauchgaswäsche für alte Müllverbrennung - am Beispiel Lausanne

Seit zwanzig Jahren in Betrieb und nun, vor zwei Jahren, mit einer modernen Rauchgaswäsche umweltfreundlich gestaltet - das ist die Müllverbrennungsanlage in Lausanne. Eine Wiener Delegation besichtigte diese Anlage in den letzten Tagen. Grund für die Studienreise war die kommende, von Umweltstadtrat Peter Schieder bereits angekündigte Umrüstung der Wiener Müllverbrennungsanlagen. Die MVA am Flötzersteig soll nach dem Beispiel von Lausanne mit einer Nasswäsche für die Rauchgase ausgestattet werden.

Schieder hat mit dem Maßnahmenpaket gegen Sauren Regen auch Filter für die Wiener Müllverbrennungsanlagen angekündigt.

6.2.1984: 65.000 Wiener Verkehrszeichen auf Computer

Rund 65.000 Verkehrszeichen werden in Kürze in einem Computer des Rechenzentrums der Stadt Wien gespeichert sein. Registriert wurden alle Verkehrszeichen mit den Zusatztafeln, die beleuchteten Verkehrszeichen, Kettenständer in Kreuzungsbereichen und Überkopfwegweiser. Die Erstellung der Verkehrszeichenkartei erforderte 1,6 Millionen Schilling.

In der EDV-Verkehrszeichenkartei sind Angaben über das Material des Zeichens und die Art der Ständer, über Reparaturen, die Kundmachung und den Kostenträger enthalten. Diese Daten können von der für die Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten zuständigen Magistratsabteilung 46 jederzeit abgefragt werden. Änderungen werden über drei Terminals in den Computer eingegeben, sodass die Kartei immer auf den letztmöglichen Stadt ist.

7.2.1984: Ältestes unterirdisches WC der Welt wird renoviert

Das derzeit noch gesperrte öffentliche WC am Graben wird saniert werden. Diese öffentliche Bedürfnisanstalt stammt aus dem Jahre 1905 und ist mit Jugenstilinterieur ausgestattet und das älteste unterirdische WC der Welt. Nun wird die Anlage saniert.

Das WC am Graben ist nach Ansicht des Kulturamtes künstlerisch und kulturhistorisch erhaltungswürdig. Allerdings habe der Zahn der Zeit und die mangelnde Abdichtung des oberhalb befindlichen Brunnens der Jugendstiltoilette einigermaßen zugesetzt. Ein speziell dafür engagierter Künstler hat die morschen Holzteile der Türen und der restlichen Ausstattung stilgetreu renoviert. Auf dem Programm steht auch die Sanierung des oberhalb befindlichen Josefsbrunnens und der Decke der WC-Anlage.

8.2.1984: 200 Millionen für Klein- und Mittelgewerbe

54 Elektrofirmen werden 1984 für die Stadt Wien Instandsetzungsarbeiten in städtischen Objekten, wie zum Beispiel in Schulen, Wohnhausanlagen, Kindertagesheimen, Mutterberatungsstellen, Amtshäusern und so weiter durchführen. Das Auftragsvolumen, das wesentlich zur Sicherung der Arbeitsplätze im Klein-und Mittelgewerbe beiträgt, wird eine Größenordnung von etwa 120 Millionen Schilling erreichen. Die entsprechenden Rahmenverträge mit den sogenannten Elektro-Bezirkskontrahenten wurden heute im zuständigen Ausschuss einstimmig genehmigt.

Die Verträge ermöglichen den raschen Einsatz von Fachleuten zur Behebung von Störungen, für Arbeiten zur Instandsetzung oder für den Umbau von Elektroeinrichtungen. Ähnlichen Rahmenverträgen mit 46 Firmen des Sanitärbereiches hat der Ausschuss bereits im Jänner zugestimmt. Den kleinen und mittleren Gewerbebetrieben sichert dieser einen gewisse Beschäftigungsumfang. Insgesamt werden die 100 Firmen 1984 Instandsetzungsleistungen für etwa 200 Millionen Schilling erbringen.

8.2.1984: Leiter der Wiener Jugendzahnkliniken gestorben

Der Leiter der Wiener Jugendzahnkliniken, Primarius Univ.-Doz. Dr. Kurt Binder, ist im 65. Lebensjahr gestorben. Dr. Binder hatte die Wiener Jugendzahnkliniken 25 Jahre lang geleitet.

9.2.1984: Alkoholfreies Gschnasfest in den Sofiensälen

"Jugend in Wien" veranstaltet in den Sofiensälen Wiens erstes alkoholfreies Gschnasfest im großen Stil und will damit beweisen, dass gute Stimmung auch ohne Alkohol aufkommen kann.

9.2.1984: Ehrenring für Leonard Bernstein

Bürgermeister Leopold Gratz überreichte heute Leonard Bernstein den Ehrenring der Stadt Wien.

Mit dieser hohen Auszeichnung danke er, so Gratz, im Namen aller Wienerinnen und Wiener für die vielen Stunden der Freude, die Bernstein den Menschen geschenkt habe. Gratz erinnerte an die intensive Zusammenarbeit Bernsteins mit den Wiener Philharmonikern und der Wiener Staatsoper seit der Mitte der Sechziger Jahre, besonders aber seit 1970. Seit diesem Jahr verbinde den in der ganzen Welt berühmten Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein eine musikalische Ehe mit Wien.

10.2.1984: "wien aktuell Magazin" zum Februar 1934 - Aktennotiz über Verhaftung von Bürgermeister Seitz erstmals veröffentlicht

"Alles Wehren nützte nichts, sie schleiften mich durch die Stuben über die Treppen hinab ..." Die Aktennotiz, in der der Wiener Bürgermeister der Jahre 1923 bis 1934, Karl Seitz, seine Verhaftung durch Kriminalbeamte in den frühen Morgenstunden des 13. Februar 1934 schildert, veröffentlicht nun das Heft 1/1984 von "wien aktuell Magazin" zum ersten Mal im Wortlaut.
Nahezu der gesamte Inhalt des reich bebilderten Heftes, das auch in den Wiener Straßenbahn- und U-Bahn-Zügen zur Lektüre aushängt, ist den Wiener Geschehnissen des Bürgerkriegs vom Februar 1934 gewidmet - ebenso den Opfern beider Seiten und nicht zuletzt, wie es im Leitartikel heißt, allen jenen, "die 1934 auf verschiedenen Seiten der Barrikaden standen, aber schon elf Jahre später, nach den bitteren Erfahrungen einer schrecklichen Zeit, einander die Hände gereicht und gemeinsam die Zweite Republik aufgebaut haben." Neben den Berichten bekannter Historiker und Journalisten über die Februarereignisse und ihre politische Vorgeschichte kommen auch zwei Zeugen der Zeit selbst zu Wort: die früheren Nationalratsabgeordneten Alfred Maleta und Karl Mark.

12.2.1984: Angelobung im Karl Marx-Hof

Im Karl Marx-Hof in Heiligenstadt (19. Bezirk) fand heute die Angelobung von 735 Jungmännern der Garnison Wien statt. An der Feier nahmen Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger, Bundeskanzler Dr. Fred Sinowatz und Bürgermeister Leopold Gratz teil.

12.2.1984: 12. Februar - Kranzniederlegung im Zentralfriedhof

Anlässlich des 50. Jahrestages der Ereignisse des 12. Februar 1934 fand heute auf dem Wiener Zentralfriedhof eine feierliche Kranzniederlegung durch Bürgermeister Leopold Gratz und Mitgliedern des Wiener Stadtsenates statt. Es wurden Kränze am Mahnmal der Freiheitskämpfer und im Gräberhain der gefallenen Mitglieder der Exekutive niedergelegt.

13.2.1984: Grundsteinlegung für die neue Postdirektion Wien

In der Nordbergstrasse 15 im 9. Bezirk wurde heute der Grundstein für den Neubau der Post- und Telegraphendirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland gelegt. Bautenstadtrat Roman Rautner erklärte in seiner Begrüßungsrede, dass das vorgesehene Investitionsvolumen von 1,1 Milliarden Schilling einen kräftigen Impuls für die Bauwirtschaft darstelle und auf die Dauer von vier Jahren zirka 300 Arbeitsplätze sichere.

Die Österreichische Post errichtet derzeit in Wien eine Reihe weiterer Großbauten um rund 1,5 Milliarden Schilling, darunter das neue Post- und Fernmeldezentrum an der Erdberger Lände im 3. Bezirk, das Postzentrum Nord im Floridsdorf (21. Bezirk) und die Telefonzentrale Leopoldau. Zusammen mit anderen Bauprojekten in den nächsten Jahren werden die Investitionen der Post in Wien fast vier Milliarden Schilling betragen.

15.2.1984: WIGAST eröffnet das 5. "Pizza-Paradies" - Im Vorjahr in vier Lokalen ein Umsatz von 68 Millionen Schilling

Heute eröffnet die WIGAST Gaststättenbetriebs-Gesellschaft mbH., ein Tochterunternehmen der Wiener Holding, im Kaufpark Alt-Erlaa - 23., Anton-Baumgartner-Straße 44 - das fünfte Restaurant vom Typ "Pizza-Paradies".

Mit den bisher betriebenen vier Lokalen (Stadthalle, Mariahilfer Straße, Währinger Gürtel und Bernhardtstalgasse) hatte die Gesellschaft großen Erfolg. Im Vorjahr betrug der Gesamtumsatz in den vier "Pizze-Paradies"-Lokalen rund 68 Millionen Schilling.

15.2.1984: 30 Jahre Wiener Kammeroper

Die Wiener Kammeroper, Wiens kleinstes Opernhaus am Fleischmarkt, ist dreißig Jahre alt.

In den dreißig Jahren des Bestehens der Kammeroper ist es Direktor Hans Gabor gelungen, der Kammeroper, etwa durch die Wiederentdeckung des Altwiener Singspiels, ein eigens Profil zu geben. Überdies bewährte sich die Kammeroper seit ihrem Bestehen als Sprungbrett für junge Sänger. Weltkarrieren wie etwa die von Walter Berry oder von Waldemar Kmennt, nahmen von hier ihren Ausgang.

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten, zu denen das Kulturamt der Stadt Wien wesentlich beigetragen hat, präsentierte sich die Kammeroper bei der Feier in "neuem Glanz".

15.2.1984: Garcia-Lorca-Hof in Floridsdorf

Die städtische Wohnhausanlage in der Schliemanngasse 25-27 im 21. Bezirk wird nach dem großen spanischen Dichter Federico Garcia Lorca benannt.

Garcia Lorca (1899-1936) wurde als eines der ersten Opfer des spanischen Bürgerkrieges von Faschisten ermordet. Im Text der Widmungstafel wird auch daran erinnert, dass im spanischen Bürgerkrieg zweitausend Österreicher als Freiwillige in den Internationalen Brigaden auf der Seite der Republikaner gekämpft haben.

16.2.1984: Craxi im Wiener Rathaus

Italiens Ministerpräsident Bettino Craxi besuchte heute das Wiener Rathaus und wurde von Bürgermeister Leopold Gratz empfangen. Craxi trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

18.2.1984: Wiener Weinernte 1983 - Drei Millionen Liter

Eine gute Weinernte, die sich jedoch an dem Rekordergebnis des Jahres 1983 nicht messen kann: Das ist die Bilanz der Wiener Weinernteerhebung 1983, die nun vorliegt. Insgesamt wurden 1983 mehr als drei Millionen Liter Wein hergestellt sowie 364.340 Kilogramm Trauben und Traubenmaische verkauft. 1982 füllten mehr als 4,73 Millionen Liter Traubensaft die Weinflaschen.

20.2.1984: Ehrenmedaille des Raimundtheaters für Fröhlich-Sandner

Bei der Gala-Soiree anlässlich des 90. Geburtstages des Raimundtheaters überreichte Johannes Heesters im Namen der Direktion die Ehrenmedaille des Raimundtheaters an Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner und dankte ihr dafür, dass sie in den Sechzigerjahren das Raimundtheater, das damals einer Garage hätte weichen sollen, gerettet hat.

21.2.1984: Schon 150 Fahrerinnen bei den Wiener Verkehrsbetrieben

Immer mehr Frauen werden bei den Wiener Verkehrsbetrieben im Fahrdienst eingesetzt: Anfang Jänner dieses Jahren haben die 150. und die 151. "Einmannfahrerin" den Fahrdienst bei den Wiener Verkehrsbetrieben aufgenommen.

22.2.1984: Erfolgreiche Bilanz der Sozialen Stützpunkte - rasche und unbürokratische Hilfe

Das Sozialamt der Stadt Wien hat vor drei Jahren sein Serviceangebot durch die Errichtung von Sozialen Stützpunkten erweitert. Vor kurzem konnte im 16. Bezirk der zehnte Soziale Stützpunkt in Betrieb genommen werden. Eigene Teams, bestehend aus dplomiertem Krankenpflegepersonal und Mitarbeitern der Sozialen Dienste (Heimhelferinnen), ermöglichen in Notsituationen eine rasche und unbürokratische Hilfe.

Zur Zeit werden von den zehn Stützpunkten monatlich etwa 3.800 Patienten besucht und versorgt. Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit in den Stützpunkten ist die Information für "soziale Bürger", also für Personen, die sozial tätig sein wollen.

23.2.1984: Pierre Mauroy im Wiener Rathaus

Frankreichs Premierminister Pierre Mauroy wurde heute von Bürgermeister Leopold Gratz im Wiener Rathaus empfangen. Mauroy trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

27.2.1984: Nachtblinkbetrieb von Verkehrsampeln hat sich bewährt - Verkehrssicherheit hat aber Vorrang

Die Umstellung von Verkehrslichtsignalanlagen auf Gelbblinkbetrieb während der Nachtstunden hat sich in Wien bewährt. Zwischen Jänner und März 1983 wurden 35 Verkehrsampelen im Nachtbetrieb auf Gelbblinken umgestellt. Ziel dieser Maßnahme war es, den Verkehr flüssiger zu gestalten und damit die Lärm- und Abgasbelastung der Bewohner zu verringern.

In manchen ausländischen Städten wurden die Verkehrslichtsignalanlagen in der Nacht generell auf Gelbblinken umgestellt. Dies führte jedoch zu einer deutlichen Erhöhung der Unfallzahlen. In Wien ging man von vornherein einen anderen Weg. Das Verkehrssicherheitsreferat der für Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten zuständigen Magistratsabteilung 46 arbeitete zuerst Richtlinien für die nächtliche Umstellung von Lichtsignalanlagen aus. Danach wurde jede einzelne Anlage unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit genau untersucht. Es wurden auch begleitende Maßnahmen gesetzt, wie zum Beispiel beleuchtete Verkehrszeichen, das Licht reflektierende Verkehrszeichen, die Verbesserung der Sichtverhältnisse durch Halteverbote am Straßenrand und so weiter.

Die gewissenhafte Überprüfung jeder einzelnen Kreuzung schließt eine Erhöhung der Unfallgefahr weitestgehend aus. Dennoch wird das Unfallgeschehen alle zwei Monate kontrolliert. Sollte sich die Unfallhäufigkeit erhöhen, würde der Blinkbetrieb - im Allgemeinen zwischen 21 und 5 Uhr - wieder eingestellt werden. Bisher war das Gelbblinken in der Nacht jedenfalls erfolgreich.

28.2.1984: Kampagne für Gesundenuntersuchungen gestartet

In den nächsten Wochen führen die Wiener Ärztekammer, die Stadt Wien und das Gesundheitsministerium eine Kampagne für Gesundenuntersuchung durch. Heute wurde die geplante Aktion präsentiert.

Sämtliche 920.000 Wiener Haushalte erhalten innerhalb der nächsten vier Wochen eine Postwurfsendung mit der Einladung, die Gesundenuntersuchung in Anspruch zu nehmen. Das gleichzeitig übermittelte Informationsblatt kann auch zur Vorlage beim untersuchenden Arzt verwendet werden. Das Untersuchungsprogramm ist auf die häufigsten Risikogruppen abgestimmt, wurde verbessert und in der Abwicklung erleichtert. Laut Statistik liegen Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und Herzschwäche an der Spitze der Gesundheitsschäden.

29.2.1984: Projektunterricht - gemeinsames Lernen und Erleben - Öffnung der Schule nach außen

Als taugliches Modell einer vertieften Partnerschaft zwischen Schülern, Eltern und Lehrern wurde am Pädagogischen Institut der Stadt Wien der Projektunterricht vorgestellt.

Die seit einem Jahr durchgeführten 80 Projekte zeigen, dass mit diesem Modell der wachsende Lehrstoffumfang besser bewältigt werden und auch die Motivation der Schüler wesentlich gesteigert werden konnte.

Der Projektunterricht wird an allen Schultypen durchgeführt. Das Unterrichtsgeschehen bezieht sich auf ein Thema (z. B. Umwelt), dessen Bearbeitung Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam planen und auch durchführen. Das Lernen beschränkt sich hier nicht auf reinen Wissenserwerb: vor allem sollen durch gemeinsames Arbeiten in lebensnahen Situationen soziale und praktische Fähigkeiten entwickelt werden.

Betreuung der Projekte

Vorläufig ist geplant, dass pro Schuljahr ein bis zwei Themen im Projektunterricht erarbeitet werden. Die Betreuung der Projekte ist Aufgabe des neu gegründeten Projektzentrums am Pädagogischen Institut der Stadt Wien, das auch als Informationszentrum allen Interessierten offen steht.