Historischer Rückblick aus dem Jahr 1948

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Dezember 1948

Dezember

1.12.1948: Ein Jahr der Dachgleichen

Die Wiener Staatsoper wurde schwer zerstört.

Der komplette Dachstuhl wurde fortgerissen.

Der Wiederaufbau ist mittlerweile fortgeschritten.

Nach einer vieljährigen Unterbrechung brachte der Frühling 1948 dem heimischen Baugewerbe wieder eine normale Saison. Das von der Stadt Wien beschlossene Bauprogramm großer Siedlungen, vieler anderer Neubauten und Instandsetzungen konnte ohne Störungen verlaufen. Tausende im Krieg zerstörte Wohnungen wurden wieder aufgebaut, demolierte Brücken neu errichtet oder repariert und viele Kilometer Straßen ausgebessert. Das Jahr 1948 war nicht nur ein Jahr der Grundsteinlegungen sondern auch ein Jahr der Dachgleichen.

Das Burgtheater musste Kriegsschäden verzeichnen.

Kriegsschäden am Burgtheater.

Allmählich verschwinden auch die schweren Schäden an den öffentlichen Gebäuden. Der Wiederaufbau der Staatsoper ist so weit fortgeschritten, dass bald mit der Dacheindeckung gerechnet werden kann. Derzeit werden schwere Krane aufgestellt, die in den nächsten Tagen bei der Montage des stählernen Dachgerippes helfen werden. Im Frühjahr bekommt das Dach der Staatsoper eine Eisenbetonschale und wird dann mit Kupferblech überzogen. Das Bühnenhausdach des Burgtheaters wurde schon im Herbst fertiggestellt, das große Dach über dem Festsaal im Rathaus im Vorjahr. Der Aufbau des Stephansdomes ist so weit fortgeschritten, dass auch hier die Dachdecker bald beginnen können.

1.12.1948: Dachbrand im Schloss Kobenzl

Heute musste die Wiener Feuerwehr zu einem Dachbrand im Hauptgebäude des Schlosses Kobenzl ausrücken. Bei Eintreffen der Feuerwehr stand schon ein Teil des Mitteltraktes in Flammen. Obwohl die Feuerwehr den Brand bereits nach 30 Minuten löschen konnte, sind 50 bis 60 Quadratmeter des Dachgebälkes verbrannt. Die Ursache des Brandes ist vermutlich auf eine mangelhafte Isolierung der eisernen Rauchabzugsrohre in den von den Flüchtlingen bewohnten Mansardenräumen im Schloss zurückzuführen.

2.12.1948: Gründung einer Filmwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft

Im Vortragssaal der Gesellschaft wurde eine "Filmwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft der Gesellschaft der Filmfreunde Österreichs" gegründet. Die Teilnahme an dieser Arbeitsgemeinschaft steht jedem Filmfreund offen.

3.12.1948: Die Rathausfiguren werden repariert

Durch die Bombentreffer, die im Frühjahr 1945 das Rathausdach über dem Festsaal demoliert haben, wurde auch die Fassade mit ihren schönen Figuren schwer beschädigt. Ein Teil der Bombenschäden konnte schon im Jahre 1945 behoben werden, die restlichen Verwüstungen wurden später etappenweise wieder gutgemacht. Nun wurden auch die Arbeiten an den beschädigten Figuren der vorderen Rathausfront begonnen. Für die an diesen Arbeiten beteiligten Bildhauer wird gegenwärtig ein Gerüst errichtet, damit sie an Ort und Stelle die fehlenden Teile in Gips nachmodellieren können. Die fehlenden Teile aus Stein werden voraussichtlich im Frühjahr den verstümmelten Figuren angebracht werden. Insgesamt werden acht Figuren ersetzt oder repariert.

3.12.1948: Der Wiederaufbau der Aspernbrücke

Der Gemeinderat beschloss, mit den Vorarbeiten für den Wiederaufbau der Aspernbrücke sofort zu beginnen. Dies ist schon deshalb sehr wichtig, weil durch das starke Anwachsen des Verkehrs die vorhandenen, teilweise nur provisorischen Donaukanalbrücken sehr überbeansprucht sind.

4.12.1948: Ein neues Amtshaus in Maria Enzersdorf

In Maria Enzersdorf wurde auf den Ruinen des ehemaligen "Braunen Hauses", das die Nationalsozialisten bei den Rückzugskämpfen selbst in Brand gesteckt hatten, ein neues Amtshaus aufgebaut. Dieses wurde heute von Bürgermeister Körner seiner Bestimmung übergeben.

4.12.1948: Neue Zeitschrift "Filmkunst" erscheint

Ab Jänner 1949 erscheint, von der Amandus-Edition herausgegeben, eine Vierteljahreszeitschrift "Filmkunst", die von Dr. Ludwig Gesek als Chefredakteur geleitet wird.

Mit dem Erscheinen dieser Zeitschrift werden die Freunde des künstlerischen Films ein ernsthaftes Publikationsorgan haben, das bis jetzt gefehlt hat. Sie wendet sich an den ernsthaft am Film und seinen Problemen interessierten Laien wie auch an den Filmkundigen.

Die "Filmkunst" hat sich eine internationale Mitarbeiterschaft gesichert; so sind in der ersten Nummer u.a. vorgesehen: Jean Cocteau (Frankreich), Nat. Rat Driesch (Schweiz), Willi Forst, Karl Hartl, Dr. Arnold Hauser (England), Carol Reed (England), Roberto Rosselini (Italien), John Winge (USA).

6.12.1948: Bessere Freizeitgestaltung für Lehrlinge

Die im Jahre 1946 an den Wiener Berufsschulen wieder ins Leben gerufenen Schulgemeinden haben bereits eine umfangreiche Tätigkeit entwickeln können. Diese Gemeinschaften von Lehrern und Schülern verfolgen nicht nur die Vertiefung der gegenseitigen Beziehungen zwischen Lehrkörpern an den Berufsschulen und ihren Schülern durch weitgehende Mitarbeit der Lehrlinge bei der Führung des Schulbetriebes, sie bieten auch die Möglichkeit einer besseren Fortbildung in der Freizeit.

Im neuen Schuljahr hat das Kulturreferat der Schulgemeinden für die Lehrlinge wieder 136 laufende Kurse verschiedener Art, wie Sprach- und Rechenkurse, Kosmetik-, Radiotechnik-, Buchhaltungs-, Maschinschreib-, Stenographiekurse usw. errichtet. Gleich zu Beginn haben sich für diese Kurse 3.600 Schüler gemeldet.

Außerdem wird den Lehrlingen auch die Gelegenheit zur Sportausübung geboten. Täglich stehen ihnen zwei Turnsäle, an zwei Wochentagen das Dianabad und Jörgerbad, an jedem Montag eine Kunsteisbahn zur Verfügung. Bei der Fußballmeisterschaft der Wiener Berufsschulen haben sich 98 spielstarke Mannschaften zusammengefunden.

7.12.1948: Oscar Straus im Wiener Rathaus

Der Komponist fühlt sich nach wie vor als Wienerkind.

Bürgermeister Körner empfing heute, nach vielen Jahren der Abwesenheit aus Wien, den Komponisten Oscar Straus. Nicht ohne Stolz erklärte Straus: "Von den noch lebenden Operettenkomponisten der älteren Generation, bin ich eigentlich der einzige gebürtige Wiener. Meine Wiege stand in dem Haus, wo vor Jahren das Cafe Habsburg war. Trotz aller Staatsbürgerschaften, die mir in den letzten Jahren verliehen wurden, blieb ich ein richtiges Wienerkind!"

Gegenwärtig befasst sich Straus mit der Umarbeitung seines Meisterwerkes "Der Walzertraum".

10.12.1948: Die Preise der Stadt Wien für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung

Verleihung der Preise der Stadt Wien an Mitterer, Apostel, Charoux, Laske, Haerdtl, Stern, Pittioni und Gütersloh (v.l.n.r).

Bürgermeister Körner überreicht den Preis der Stadt Wien an Erika Mitterer.

Bürgermeister Körner überreicht den Preis der Stadt Wien an Siegfried Charoux.

Bürgermeister Körner überreicht den Preis der Stadt Wien an Hans Erich Apostel.

Zum zweiten Mal seit Kriegsende wurden heute die Preise der Stadt Wien für hervorragende Leistungen auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft verliehen.

Bürgermeister Körner nahm die Preisverleihung vor. Die Preisträger erhielten ein Diplom und 5.000 Schilling.

Die Preisträger:

  • Erika Mitterer (Literaturpreis)
  • Hans Erich Apostel (Musikpreis)
  • Siegfried Charoux (Preis für Bildhauerei)
  • Paris Gütersloh (Albert Konrad Kiehtreiber) (Preis für Malerei)
  • Oskar Laske (Preis für Graphik und angewandte Kunst)
  • Oswald Haerdtl (Architekturpreis)
  • Dr. Josef Luitpold Stern (Volksbildungspreis)
  • Prof. Dr. Richard Pittioni (Preis für Geisteswissenschaften)

Die Preise für praktische Wissenschaften und Kunsthandwerk gelangen heuer nicht zur Vergabe.

14.12.1948: Ausstellung "50 Jahre Volksoper"

Die Städtischen Sammlungen haben anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Volksoper im Foyer des Theaters eine Ausstellung einrichtet, die erstmalig auf die gesamte Geschichte eines Theaters ausgerichtet ist.

Ausgangspunkt ist der 14. Dezember 1898, an diesem Tage wurde das Theater zu Ehren des Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josefs "Kaiserjubiläumgs-Stadt-Theater" genannt, als Sprechbühne zur Pflege des Wiener Volksstückes unter Adam Müller-Guttenbrunn, eröffnet. Die nächste Phase wird von der Persönlichkeit des bedeutenden Theaterleiters Rainer Simons bestimmt (1903/04 - 1917), unter dem die Oper immer mehr Raum gewann und endlich in der Saison 1907/08 das Schauspiel gänzlich verdrängt hatte. Das Theater erhielt nun den Namen "Volksoper". Die Direktion Rainer Simons umfasst die Glanzzeit des Theaters als Opernbühne. Sein hohes künstlerisches Niveau ließ es zu einer der populärsten Wiener Bühnen werden. Die krisenreiche Nachkriegszeit stürzte auch die Volksoper in finanzielle Nöte, gegen die sich alle nachfolgenden Direktoren (u.a. Felix Weingartner) machtlos erwiesen. Zeitweilige Schließung des Theaters sowie Bevorzugung der zugkräftigen Operette, des auf Publikumswirkung abgestellten Sprechstückes ("Neues Wiener Schauspielhaus": 1929 - 1931), rege Gastspieltätigkeit ausländischer Sänger, ja sogar (einige Wochen hindurch) der Film, charakterisieren die nächste Phase in der Geschichte der Volksoper. Erst in den letzten Jahren, nachdem die Stadt Wien das Gebäude zeitlich begrenzt den Bundestheatern zur Verfügung gestellt hatte, ermöglicht die künstlerische Tätigkeit der "Staatsoper in der Volksoper" einen günstigen Ausblick in die Zukunft des Hauses als zweiter Opernbühne Wiens.

Die bildnerischen Darstellungen (Aquarelle, Zeichnungen, Photographien) einzelner Künstler sowie Bühnenszenen, Figurinen, Ansichten Theaterzettel u.v.a. sollen dem Betrachter Künstler und Leistung der Volksoper nahebringen.

Die Schau "50 Jahre Volksoper" ist den Besuchern der "Staatsoper in der Volksoper" frei zugänglich.

17.12.1948: Verkauf des ungarischen Geflügels

Das Landesernährungsamt Wien gibt bekannt:

Aus einem Kompensationsgeschäft mit Ungarn ist für Wien eine Zuteilung von 500 Tonnen Geflügel vorgesehen. Die erste Teilanlieferung von 225 Tonnen wird in den nächsten Tagen erwartet. Es handelt sich überwiegend um Gänse und Enten, zum kleineren Teil um Suppen- und Junghühner. Die Ware ist stark eingefroren. Sämtliche Geflügelkleinhändler in allen Bezirken erhalten Ware zugewiesen.

18.12.1948: Abschied von Georg Emmerling

Heute fand auf dem Zentralfriedhof die Trauerfeier für den vor wenigen Tagen verstorbenen Vizebürgermeister i.R.,Georg Emmerling, an der zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens teilnahmen, statt.

Im Namen der Stadt und der Wiener Bevölkerung nach Bürgermeister Körner von Georg Emmerling Abschied. Körner gedachte in seiner Ansprache der Laufbahn des Verstorbenen, seines Aufstieges vom Drechslerlehrling zum hervorragenden Kommunalfachmann und Organisator der Städtischen Unternehmungen. Im Jahre 1945 sollte Emmerling Bürgermeister von Wien werden, doch seine Gesundheit erlaubte ihm dies nicht mehr.

21.12.1948: Der Bürgermeister zum 80. Geburtstag von Hedwig Bleibtreu

Hedwig Bleibtreu und Attila Hörbiger in "Jedermann" (Salzburger Festspiele).

Anlässlich des 80. Geburtstages der Burgschauspielerin Hedwig Bleibtreu hat Bürgermeister Dr. Körner an die Künstlerin einen herzlichen Brief gerichtet.

Hedwig Bleibtreu hat das Bürgerrecht der Stadt Wien im Jahre 1928 und den Ehrenring anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Burgtheaters im Jahre 1943 erhalten.

22.12.1948: Gründung der Wiener Stadtwerke

In der heutigen Sitzung des Wiener Stadtsenates wurde nach einem Referat von StR. Exel die Errichtung der Wiener Stadtwerke beschlossen. So wie in den meisten größeren Städten Österreichs werden nunmehr auch in Wien die großen Unternehmungen und zwar die Wiener Elektrizitätswerke, die Wiener Gaswerke und die Wiener Verkehrsbetriebe organisatorisch zu einem Unternehmen, den "Wiener Stadtwerken", zusammengefasst werden. Durch diese Maßnahme soll eine weitgehende einheitliche Lenkung des Personals, Vereinheitlichung des Einkaufes, sowie eine Vereinheitlichung in der Betriebsführung erreicht werden. Die betriebstechnische und wirtschaftliche Führung der nunmehr in den Stadtwerken zusammengefassten städtischen Elektrizitätswerke, Gaswerke und Verkehrsbetriebe verbleibt weiterhin den betreffenden Direktionen.

22.12.1948: Gleichenfeier im Stadionbad

Das im Kriege völlig abgebrannte Stadionbad wird nun unter Anwendung modernster Baumethoden wieder aufgebaut und wird schon zu Beginn der nächsten Badesaison den Betrieb aufnehmen. Diese Badeanlage wird im Vergleich zu den einstigen Objekten noch beträchtlich erweitert und modernisiert. Anstelle der abgebrannten 500 Holzkabinen werden 1.100 durch Torkret-Wände getrennte Kabinen errichtet. Dieses neuartige Baumaterial, zwei Zentimeter starke Betonplatten, hat unter anderem auch den Vorteil, dass es gegenüber der Holzverschalung um die Hälfte billiger ist. Die Zahl der Kästchen wird von 2.800 auf 3.400 erhöht und das beliebte Sonnenbad um 1.000 Quadratmeter vergrößert, so dass es einen Fassungsraum für 700 Personen bieten wird. Seit Beginn des zweiten Bauabschnittes im Oktober dieses Jahres wurde die Stahlkonstruktion so weit hergestellt, dass heute bereits die Gleichenfeier begangen werden konnte.

23.12.1948: 10.000 Schilling für die Wiener Heimkehrer - Weihnachtssammlung bei den Österreichischen Philips-Werken

Der Appell des Bürgermeisters, in dem er schon vor mehr als einem Jahr die Wiener Bevölkerung aufforderte, für die heimkehrenden Kriegsgefangenen zu sammeln, ist noch immer nicht vergessen worden. In den verschiedensten Betrieben werden auch heuer Weihnachtssammlungen veranstaltet.

So haben die Arbeiter und Angestellten der Österreichischen Philips-Unternehmungen an StR. Afritsch einen Scheck über 10.000 Schilling übersandt. An der Sammlung hatten sich die Arbeiter und Angestellten folgender Betriebe beteiligt: Philips Gesellschaft m.b.H. Wien, Wiener Radiowerke A.G. Werk Flötzersteig, Wiener Radiowerke A.G. Rennweg, Velba Vertriebsgesellschaft m.b.H., Metalix Gesellschaft m.b.H. Wien und Zerdik Gesellschaft m.b.H.

23.12.1948: Aus dem Wiener Gemeinderat

Im Gemeinderat standen u.a. folgende Anträge auf der Tagesordnung:

Die Erhöhung der Verpflegskosten in den Heimen des Caritas-Verbandes von 6 Schilling auf täglich 7 Schilling; ein Antrag die Kosten für die Sicherungsarbeiten zur Erhalten der römischen Warmluftheizung, die kürzlich entdeckt wurde und von unschätzbarem Wert ist, und zur Wiederherstellung der zum Schutz dieses Kulturdenkmals notwendigen tragfähigeren Straßendecke auf dem Hohen Markt; der Bau einer Volksschule in der Nordrandsiedlung Leopoldau im 21. Bezirk.

23.12.1948: Die ersten neuen Gemeindewohnungen werden vergeben - Nach 15 Jahren wieder Gemeindewohnungen

Heute wurden nach einer vieljährigen Unterbrechung wieder Zuweisungen für die ersten, von der Stadt Wien in der Nachkriegszeit errichteten Wohnungen, vergeben. Stadtrat Albrecht übergab in seinem Amt insgesamt 71 Zuweisungen an die ersten Bewohner der zum Teil fertiggestellten Per-Albin-Hansson-Siedlung in Favoriten. Die neuen Mieter können bereits in den ersten Jännertagen einziehen. Vier der fertiggestellten Wohnungen sind für eine provisorisch eingerichtete Volksschule bestimmt, die ebenfalls schon im Jänner mit dem Unterricht beginnen wird.

28.12.1948: Neue Grabungen auf dem Hohen Markt

Bei den Ausgrabungsarbeiten unter dem Hohen Markt, wurden dieser Tage wieder drei weitere Räume freigelegt. Sie zeigen den gleichen rötlichen Bodenbelag wie die anderen und die Richtung ihrer Mauern bestätigt von neuem die schon 1937 gewonnene Erkenntnis über den Verlauf der Lagerhauptstraße von der Hohen Brücke bis zur Kreuzung Kramer-Ertlgasse. Bei den Grabungen kamen auch interessante Kleinfunde zum Vorschein. Durch den im Gemeinderat bewilligten Kostenbeitrag werden wesentliche Vorarbeiten getroffen, um ein neues unterirdisches römisches Museum am Hohen Markt einzurichten. Das frühere römische Museum der Stadt Wien ist 1944 zerstört worden.

30.12.1948: Zuerst das Glatteis ... dann der Schnee ...

Bedingt durch die starke Glatteisbildung in Wien, wurden gestern alle Bediensteten der städtischen Straßenpflege in den Dienst beordert. Bis gegen 21 Uhr waren 600 Arbeiter im Einsatz, die sich bemühten, dem Glatteis Herr zu werden. Auch alle städtischen und über 50 Privatfuhrwerke mussten ausfahren. Die ganze Nacht über waren auch die Verkehrsbetriebe damit beschäftigt, mit Sand und Streumaterial auszufahren. Der Eisregen hielt die ganze Nacht an. Kaum war diese Gefahr gebannt, brachte stark einsetzender Schneefall dem städtischen Straßenreinigungsdienst und den Wiener Verkehrsbetrieben neue Sorgen. Es mussten alle verfügbaren Schneeräumgeräte ausfahren. Bis 19 Uhr waren ungefähr 1.000 Schneearbeiter im Einsatz, deren Zahl im Laufe der Nacht auf 3.000 aufgestockt wurde.

31.12.1948: Die Gemeinde Wien nimmt sich wertvoller Baudenkmale an

Der zuständige Gemeinderatsausschuss hat sich mit der Frage der Wiederinstandsetzung historisch oder künstlerisch wertvoller Baudenkmale in Wien beschäftigt. In Anbetracht des schlechten Zustandes mancher dieser Denkmäler wurde der Magistrat beauftragt, ehestens Vorschläge, für die notwendige Erhaltung dieser Objekte, zu machen. Es handelt sich hier z.B. um den Husarentempel, der ein markanter Punkt im Landschaftsbild und ein Bau des bekannten Architekten Kornhäusels ist und um etliche Altwienerhäuser, wie z.B. das Basiliskenhaus.

Hinweis: Die Fotos der Landesbildstelle/media wien befinden sich alle im Besitz des Wiener Stadt- und Landesarchives (MA 8).