Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.10.2022:
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Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky zeichnet drei Wiener Betriebe mit Nachhaltigkeitspreis aus

Nachhaltigkeitspreis

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Verleihung im Wiener Rathaus: Unter dem Motto „Kultur des Wandels“ wurden die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst, die Vereinigten Eisfabriken und Kühlhallen in Wien reg.Gen.m.b.H. und RepaNet-Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich vom Klimastadtrat im Rahmen von OekoBusiness Wien ausgezeichnet.  

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky zeichnete heute gleich drei Betriebe mit dem Nachhaltigkeitspreis der Stadt Wien aus: „Bereits zum zweiten Mal darf ich den Nachhaltigkeitspreis vergeben. Und es freut mich ganz besonders, dass sich trotz dieser wirtschaftlich herausfordernden Zeiten so viele Unternehmen in Wien für ein besseres Klima engagieren. Es braucht diese Kultur des Wandels – getreu unserem diesjährigen Motto – hin zu einer zirkulären, nachhaltigen und sozial gerechten Wirtschaft. Mit ihrem Wirken leisten diese Betriebe einen entscheidenden Beitrag für die Lebensqualität in unserer Stadt – heute aber auch in Zukunft.“ 

Mehr als 25 Betriebe haben zum Jahresmotto „Kultur des Wandels“ bereits umgesetzte oder noch in Planung befindliche Projekte zum 2. Nachhaltigkeitspreis der Stadt Wien eingereicht. Eine Jury bestehend aus Stadt Wien und dem OekoBusiness Wien Beirat – Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Wirtschaftskammer Wien, Arbeiterkammer Wien, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Wirtschaftsagentur Wien, respACT und Klimabündnis Österreich – hat sämtliche Projekte hinsichtlich Innovation, Kommunikation und Kooperation bewertet und schließlich die Sieger*innenprojekte ausgewählt.  

Die drei Betriebe – die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst, die Vereinigten Eisfabriken und Kühlhallen in Wien reg.Gen.m.b.H. und RepaNet-Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich – sind heute als Preisträger*innen des Nachhaltigkeitspreises der Stadt Wien ausgezeichnet worden und dürfen sich darüber hinaus über eine klimafreundliche Bahnreise nach Brüssel freuen. Gemeinsam mit Vertreter*innen der Stadt Wien und OekoBusiness Wien werden sie dort das Wien Haus sowie relevante EU-Institutionen besuchen.  

  • Thomas Hruschka, Programmmanager OekoBusiness Wien, zeigt sich über die zahlreichen Einreichungen erfreut: „Betriebe, egal welcher Branche und Größe, seien es Unternehmen mit zehn Mitarbeiter*innen oder mehreren Hunderten, sie alle sind ein wichtiger Hebel im Klimaschutz und Vorbild für eine ökologischere und sozial gerechtere Gesellschaft. In unserem OekoBusiness Wien Netzwerk befinden sich mittlerweile bereits mehr als 1.400 Betriebe und jedes Jahr werden es mehr. Jeder Betrieb, der sich für Klima- und Umweltschutz engagiert ist ein Treiber in Richtung einer nachhaltigen Zukunft. Der Nachhaltigkeitspreis soll dabei ganz besonderes Engagement entsprechend auszeichnen.“ 

Die Gewinner*innen-Projekte im Detail 

mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst  

In der Einreichung beschreibt die mdw gemäß dem Titel den bisher gegangenen Weg zur Erreichung der Klimaneutralität in 2030 und die aktive Gestaltung eines nachhaltigen Netzwerks auch im Rahmen von OekoBusiness Wien. Dabei werden auch in besonderem Maße die Studierenden eingebunden und darüber hinaus wurde ein aktives Netzwerk mit allen österreichischen Kunstuniversitäten aufgebaut. So wurden neue Zielgruppen und zukünftige Gestalter*innen mit den Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung erschlossen und dabei die Rollen von Kunst, Studierenden und Hochschulen erarbeitet. Darüber hinaus bietet die mdw allen ihren Studierenden die Möglichkeit, sich in ihren Fachrichtungen zu Themen der „sozialökologischen Transformation“ weiterzubilden. 

Das Projekt „Arts of Change – Change of Arts“ bietet Studierenden die Möglichkeit, methodisch und strategisch zum Thema „Kunst, Nachhaltigkeit und sozial-ökologische Transformation“ weiterzubilden, sich mit Studierenden aller sechs österreichischen Kunstunis zu vernetzen und trans-und interdisziplinäre Projekte zu diesem Thema umzusetzen. So soll ein uniübergreifendes Netzwerk von Studierenden entstehen, die gemeinsam die sozialökologische Transformation mitgestalten und sich für Nachhaltige Entwicklung einsetzen. Das Projekt wird vom Verein forum durchgeführt und durch alle sechs österreichischen Kunstuniversitäten Akademie der bildenden Künste Wien, Universität für angewandte Kunst Wien, Universität Mozarteum Salzburg, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, sowie dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) finanziell unterstützt. 

  • „Der Klimawandel macht sich in meinem Arbeiten bemerkbar durch die vielen Kolleg*innen und Studierenden, die seit einigen Jahren gemeinsam mit dem Rektorat Maßnahmen setzen, um das Thema Nachhaltigkeit in den verschiedensten Bereichen zu verankern. Dieses Engagement zeigt, wie sehr der Klimawandel auch uns als Universität bereits erreicht hat. Auch wir als Institution müssen einen Beitrag zur Erreichung des 1,5°C-Klimaziels leisten“, freut sich Gerda Müller, Vizerektorin für Organisationsentwicklung, Gender und Diversity, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst. 

Vereinigte Eisfabriken und Kühlhallen in Wien reg.Gen.m.b.H. 

Die Vereinigte Eisfabriken und Kühlhallen in Wien reg.Gen.m.b.H. bestehen bereits seit 1898 und sind eine der ältesten noch aktiven Genossenschaften in Österreich, die in den letzten Jahren immer mehr auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz gesetzt haben. Seit März 2020 hat die Vereinigung eine der größten PV-Anlagen in Wien in Betrieb: mehr als 20 % des Strombedarfs werden dadurch gedeckt, diesen August bereits um 20 % erweitert. Dabei wird der Reststrom zu 100 % aus Wasserkraft bezogen. Das Unternehmen ist schon seit 2020 gasfrei, geheizt wird bei Bedarf mit einer Maschinenabwärme. Die Vereinigten Eisfabriken und Kühlhallen in Wien sind allein durch ihr Kerngeschäft, Kühlleistungen zur Lagerung von verderblichen Produkten zur Verfügung zu stellen, ein sehr großer Energieverbraucher. Aus Eigeninitiative setzt das Unternehmen seit 2020 verstärkt auf Nachhaltigkeit und setzt gerade im Kerngeschäft bemerkenswerte Maßnahmen um, die durch ihre Einsparungsdimensionen einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zu Energieautarkie und Klimaneutralität darstellen. 

„Die vereinigten Eisfabriken sehen sich als Genossenschaft, die seit bald 125 Jahren ihren Beitrag zur Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit Lebensmitteln und Pharmaprodukten leistet, einer intakten Umwelt und einem gedeihlichen Miteinander verpflichtet. Seit einigen Jahren sind die Nachhaltigkeit und die Fokussierung auf die 17 SDGs für uns ein ganz wichtiger Aspekt in unserem täglichen Handeln. Wir haben in den letzten Jahren, trotz Pandemie, Energie- und Wirtschaftskrise, zahlreiche Aktivitäten, Schulungen und Investitionen getätigt welche aktiv zum Schutz unseres Klimas beitragen, wie beispielsweise die Inbetriebnahme einer der größten innerstädtischen PV-Anlage, der vollständige Verzicht auf Gas sowie der Bezug von Strom zu 100% aus nachhaltiger Wasserkraft. Den Eisfabriken sind Umweltschutz und soziale Nachhaltigkeit weiterhin ein großes Anliegen und wir freuen uns über die Anerkennung und die Bestätigung des richtigen Weges, den wir konsequent weitergehen werden“, erklärt Roland Spitzhirn, Geschäftsführer Vereinigte Eisfabriken. 

RepaNet-Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich 

WIDADO ist der Zusammenschluss von sozialwirtschaftlichen und karitativen Re-Use Betrieben aus allen Bundesländern Österreichs auf einem gemeinsamen Online-Marktplatz. Diese bieten ihr ressourcenschonendes Angebot an Second-Hand Waren – Kleidung, Deko, Haushaltswaren, Möbel: Insgesamt werden 26 Betriebe mit 146 stationären Re-Use-Shops für ein buntes und breites Warenangebot für Kund*innen sorgen, online Second-Hand als Alternative zum Neukauf. WIDADO wurde von RepaNet in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Betrieben entwickelt und ermöglicht diesen einen niederschwelligen Einstieg in E-Commerce. Dadurch erhalten in den Betrieben Randgruppen des Arbeitsmarktes wie etwa Langzeitarbeitslose Qualifizierung in diesem zukunftsfähigen Berufsfeld, gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums. Der Zusammenschluss von sozialökonomischen Re-Use Betrieben und die Etablierung eines Second-Hand Onlinemarktplatzes hat vielfältige Wirkungen. Offenkundig ist zunächst die Ressourcenschonung, wenn reparierte Altgeräte wieder in den Nutzungskreislauf kommen. Der gemeinsame Auftritt unter einem Namen erzeugt hier Breitenwirkung und schafft Bewusstsein rund um die Themen Konsum und Reparatur(fähigkeit). Das Projekt hat darüber hinaus durch die Qualifizierung und Ausbildung von Langzeitarbeitslosen auch eine weitere soziale Dimension. 

„WIDADO bringt die hochaktuellen Themen Kreislaufwirtschaft, Sozialwirtschaft, Digitalisierung und Unterstützung von armutsgefährdeten Menschen in einem Projekt zusammen. Die Entwicklung des gemeinsamen Online-Marktplatzes bringt einen Digitalisierungsschub für die teilnehmenden Betriebe, da viele von ihnen nun erstmals online verkaufen. Gleichzeitig schafft WIDADO als neuer Online-Shop für Second Hand ein vielfältiges, leistbares und nachhaltiges Angebot für Kund*innen“, erläutert Matthias Neitsch, Geschäftsführer RepaNet. 

Über OekoBusiness Wien - Wirtschaften fürs große Ganze

OekoBusiness Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen. 1998 von Stadt Wien - Umweltschutz ins Leben gerufen, unterstützt OekoBusiness Wien Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Gemeinsam mit erfahrenen Umweltberater*innen werden Einsparpotenziale identifiziert, um Schritt für Schritt den Energiebedarf, das Abfallaufkommen oder den Ressourceneinsatz zu reduzieren. OekoBusiness Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutzprogramm der Stadt Wien (KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo es als Schnittstelle zu den Betrieben verankert ist. Kofinanziert wird das Programm aus den Mitteln der Stadt Wien, der Wirtschaftskammer Wien, aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien und der Umweltförderung im Inland des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Für Bildungseinrichtungen, sozialökonomische Betriebe und staatlich anerkannte Religionsgemeinschaften übernimmt die Stadt Wien die Umsatzsteuer. Seit März 2021 hat OekoBusiness Wien auch einen eigenen Podcast. Alle Folgen von ,Dreiviertel Zwölf' können auf gängigen Podcast-Plattformen gehört werden. Weitere Informationen sowie alle teilnehmenden Betriebe finden Sie auf: www.oekobusiness.wien.at und http://unternehmen.oekobusiness.wien.at

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)

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