Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.10.2022:
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Bürgermeister Michael Ludwig: Wien setzt konsequenten Corona-Kurs fort!

Angesichts steigender Fallzahlen fordert Wiens Bürgermeister Maßnahmen vom Gesundheitsminister und der Bundesregierung

„Die Pandemie ist nicht vorbei. Gestern Mittwoch wurden österreichweit 17.848 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz in Österreich belief sich auf 1.067,4 Wir befinden uns damit in der erwarteten Herbstwelle“, betont Wiens Bürgermeister Michael Ludwig heute Donnerstag. Die 7-Tage-Inzidenz in Wien liege zwar deutlich unter dem Bundesschnitt – und das, obwohl in Wien mit deutlichem Abstand am meisten getestet wird –, trotzdem steigen auch hier die Fallzahlen. Die Modellrechnungen der MA 23 gehen von einem weiteren Anstieg der Infektionen aus. Der Peak der Fallzahlen für Wien wird bereits in der zweiten Oktoberhälfte erwartet. Dann wird von einer 7-Tages-Inzidenz von bis zu 2.000 ausgegangen, was einer Situation zwischen der Frühjahrs- und Sommerwelle entspricht. Das könnte eine für die Krankenanstalten punktuell belastende Situation werden.

„Wir stehen darüber hinaus vor einer weiteren Corona-Welle im Winter, die möglicherweise von einer neuen Variante befeuert und mit einer Influenza-Welle zusammenfallen könnte. Das könnte eine zusätzliche oder deutlich höhere Belastung der Krankenanstalten bedeuten – alles vor dem Hintergrund einer verbesserungsbedürftigen Impfquote und einer damit abnehmenden Immunität“, so Bürgermeister Ludwig.  

„Die Expert*innen empfehlen seit Tagen unisono eine Rückkehr zur FFP2-Maskenpflicht. Vor dem 23. Oktober 2022 soll es dazu von Seiten des Bundes aber keine Entscheidung geben. Im Unterschied dazu ist Wien jedoch stets bei seinem konsequenten und vorsichtigen Weg geblieben“, unterstreicht Bürgermeister Ludwig.  

Die Wiener Corona-Maßnahmen:

  • Die FFP2-Maskenpflicht in den Öffis wurde nie abgeschafft.
  • Beim Einkaufen in Wiener Apotheken ist Maske zu tragen.
  • Für Besuche bzw. Ambulanztermine in Spitälern ist eine Maske zu tragen und ein aktueller PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden) nötig.
  • Drei Besucher*innen sind pro Tag pro Patient*in erlaubt.
  • Auch für Besuche in Pensionist*innenwohnheimen ist eine Maske zu tragen und ein aktueller PCR-Test vorzuweisen. 

Auch in den Wiener Schulen gelten bereits eigene, strengere Corona-Regeln:

  • Corona ist eine ansteckende Krankheit. Jede ansteckende Erkrankung beginnt mit der Infektion. Die Gesundheitsbehörde empfiehlt allen erkrankten Personen, nicht am Präsenzunterreicht teilzunehmen. 
  • In den städtischen Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen kommt positiv getestetes Personal – genauso wie im Gesundheitsbereich – nicht zum Einsatz, unabhängig davon, ob es symptomfrei ist oder nicht. 
  • Positiv getestete Kinder bis zur 4. Schulstufe dürfen Schule und Hort nicht besuchen, weil für sie das durchgehende Tragen einer FFP2-Schutzmaske nicht möglich ist. 
  • Bei Vorliegen eines positiven Antigen-Tests ist Folgendes zu beachten: Die positiv getesteten Schüler*innen müssen in geschlossenen Räumen, in denen sich auch andere Personen aufhalten, durchgehend eine FFP2-Schutzmaske tragen, können aber noch an der Schule bleiben, sofern sie völlig symptomfrei sind.  
  • Ab dem 2. Fall innerhalb von 3 Tagen wird das Tragen einer FFP2-Schutzmaske bzw. eines MNS (Kinder 6-14 Jahren) für 5 Tage im Klassen-/Gruppenraum empfohlen. Kontaktpersonen wird eine Testung unmittelbar nach Bekanntwerden des infektiösen Kontakts und 5 Tage nach dem Letztkontakt empfohlen. 

Impf- und Testangebote

„Die Impfung ist der beste Schutz gegen schwere Verläufe und gegen gesundheitliche Langzeitfolgen. In diesem Sinne rufe ich alle Wiener*innen auf, sich, wenn notwendig, ihre Auffrischung zu holen oder die Grundimmunisierung so rasch wie möglich abzuschließen. Ab 2. November 2022 startet zudem die kostenlose Influenzaimpfaktion. Dabei ist auch heuer eine Kombi-Impfung gegen Influenza und Corona möglich. Bitte machen Sie von diesen Angeboten Gebrauch“, betont der Wiener Bürgermeister Ludwig. 

Die COVID-19-Schutzimpfung ist in allen Impfzentren der Stadt Wien mit oder auch ohne Termin möglich. Ein gebuchter Impftermin heißt, dass man sicher dran kommt und nur minimale Wartezeiten hat. Für Personen ab 5 Jahren ist dort auch eine Vervollständigung der Grundimmunisierung (3. Impfung) möglich. Personen ab 12 Jahren können sich auch eine Auffrischungsimpfung holen. Alle Standorte der städtischen Impfzentren findet man online unter www.impfservice.wien/corona.

Es stehen bereits seit Mitte September 2022 an die Omikron-Variante BA.1 und die derzeit dominante Omikron-Variante BA.4/5 angepasste Impfstoffe für die 3. und 4. Impfung zur Verfügung. 

Es gibt außerdem unterschiedliche Testangebote: Seit 1. April 2022 sind jedoch durch entsprechende Neuregelungen des Bundes nur noch 5 PCR und 5 Antigen-Tests pro Person kostenlos. Ausnahmen gibt es unter anderem für Menschen mit Symptomen, Kontaktpersonen oder für Besuche in Krankenanstalten oder Pflegeheimen. In Wien gibt es weiterhin ein breites Angebot an Testmöglichkeiten (PCR-Selbst-Tests, Gurgelboxen, Checkboxen, Teststraßen, Apotheken).

Wien bliebt bei seinem konsequenten und vorsichtigen Weg

„Angesichts der Entwicklung der Infektionszahlen habe ich mich gestern Mittwoch mit meiner Expertenrunde beraten, um zu einer evidenzbasierten Entscheidung zu kommen. Wir sind hier auch übereingekommen, dass wir jedenfalls die bereits strengeren Wiener Maßnahmen in der 2. Wiener COVID-19-Basismaßnahmenbegleitverordnung beibehalten“, unterstreicht Bürgermeister Ludwig. 

Das bedeutet:

  • FFP2-Maskenpflicht und PCR-Testpflicht für Besucher*innen in Krankenanstalten sowie Alten- und Pflegeheimen.
  • FFP2-Schutzmaskenpflicht in öffentlichen Massenbeförderungsmitteln und Apotheken. 

Einig war man sich bei den Beratungen auch darüber, dass es bei allen Schutzmaßnahmen neben der Eigenverantwortung stets auch um die Verantwortung für andere geht. „In der Pandemie und in Krisen zeigt sich der Charakter eines Menschen, aber auch der der Gesellschaft. Es geht darum, Verantwortung gegenüber anderen Menschen zu übernehmen, solidarisch zu handeln und persönlichen Egoismus hintanzustellen“, fasste es der Wiener Bürgermeister zusammen. 

Forderungen an die Bundesregierung

Angesichts des prognostizierten Peaks dieser aktuellen Welle und den zu erwartenden weiteren Corona- und Influenza-Wellen im Winter besteht aber Handlungsbedarf auf Bundesebene.  

Bürgermeister Michael Ludwig fordert den Gesundheitsminister daher auf:  

  • das Maßnahmenniveau in ganz Österreich auf jenes Niveau von Wien anzuheben;
  • die bundesweiten Maßnahmen nach dem 23. Oktober 2022 so bald wie möglich bekannt zu geben;
  • die Ausnahmegründe für PCR-Tests, die nicht auf fünf pro Monat begrenzt sind, entsprechend den Empfehlung der Corona-Kommission auszuweiten – damit sich die Menschen vor Treffen mit vulnerablen Personen und größeren Personengruppen entsprechend testen können.  

Sollte sich die Trendwende der aktuellen Welle doch nicht rasch abzeichnen, muss der Bund zeitnah über weitere Maßnahmen entscheiden. Denn der steigende Spitalsbelag und die niedrige Impfquote würden die Situation weiter verschärfen.  

Es bräuchte dann: 

  • Weitere Ausweitung der Ausnahmegründe für PCR-Tests, die nicht auf fünf pro Monat begrenzt sind, in der COVID-19-Screening-Verordnung des Bundes:
    • Testungen für Mitarbeiter*innen im Handel
    • Schultestungen
  • Ausweitung der FFP2-Schutzmaskenpflicht zum Schutz vulnerabler Personen in Settings, die jeder aufsuchen muss, d.h. im Kundenbereich des lebensnotwendigen Handels (Lebensmittelhandel, Drogerien und Drogeriemärkte, Tankstellen, Banken, Post, Trafiken, …) für Kund*innen. 
  • Wiederaufnahme von COVID-19 in die Absonderungsverordnung (Absonderung Kranker, Krankheitsverdächtiger und Ansteckungsverdächtiger und Bezeichnung von Häusern und Wohnungen). (Schluss)

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