Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.03.2022:
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Sima/Emmerling zu Parkpickerl: Historischer Tag für Klimaschutz in der Smart City Wien

Sima/Emmerling zu Parkpickerl: Historischer Tag für Klimaschutz in der Smart City Wien

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Größte Erweiterung in der Geschichte der Parkraumbewirtschaftung – Halbierung der PKW-Pendler bis 2030

Ein wahrer Meilenstein für den Klimaschutz: Mit heute tritt das flächendeckende Parkpickerl auch in der Donaustadt, in Floridsdorf, in Liesing, in Hietzing und in ganz Simmering in Kraft, es ist die größte Ausweitung in der Geschichte der Wiener Parkraumbewirtschaftung, die bewirtschafteten Flächen werden mit einem Schritt verdoppelt. Einen ersten Eindruck von den neu gewonnenen Flächen im öffentlichen Raum verschafften sich Mobilitätsstadträtin Ulli Sima, NEOS-Klubobfrau Bettina Emmerling und Donaustadt-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy heute in der Arbeiterstrandbadstraße im 22. Wiener Gemeindebezirk.

„Wir führen nun fort, was in 18,5 Bezirken seit vielen Jahren gut funktioniert und vereinheitlichen die Regelungen. Ich freue mich, dass es uns in enger Zusammenarbeit mit den Bezirken und unserem Koalitionspartner gelungen ist, diesen historischen Schritt umzusetzen. Das flächendeckende Parkpickerl ist ein Meilenstein für den Klimaschutz, denn es trägt dazu bei, den (Pendler-)Verkehr in unserer Stadt zu reduzieren und den Umstieg auf die Öffis anzukurbeln. Mit den Einnahmen des Parkpickerls finanzieren wir den weiteren Öffi-Ausbau in unserer Smart Klima City“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima, die sich bei allen Mitarbeiter*innen der Stadt für den unermüdlichen Einsatz der letzten Monate und die reibungslose Einführung des Pickerls bedankt. Die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung ist zentraler Bestandteil des rot-pinken Regierungsprogramms und soll den Anteil der PKW-Pendler*innen bis 2030 halbieren.

NEOS-Klubobfrau Bettina Emmerling: „Jahrelang wurde über mögliche Lösungen einer Parkraumreform diskutiert und Zeit vertan für eine effektive Klimaschutzmaßnahme. Jetzt ist Schluss mit Fleckerlteppich und das Parken in Wien für alle Bewohner*innen einheitlich, verständlich und fair. Ich freue mich sehr, dass wir unser Vorhaben aus dem Regierungsprogramm umgesetzt haben und nun Platz im öffentlichen Raum frei wird für Menschen und alternative Mobilitätsformen. 

Erfreut zeigt sich der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, der bereits große Pläne für den nun freiwerdenden Platz in seinem Bezirk hat: „Der erwartete Rückgang des Pendler*innen-Verkehrs ist nicht nur für Klima und Luftqualität zentral, auch die Bewohner*innen profitieren von mehr freien Parkplätzen und ruhigeren Straßen. Die Verbesserung durchs Parkpickerl ist jetzt schon evident. Noch gestern war hier in der Arbeiterstrandbadstraße alles zugeparkt – zu großen Teilen von Firmenwägen und Autos mit Nicht-Wiener Kennzeichen. Viele Menschen aus dem Bezirk wünschten sich seit Jahren eine Lösung. Mit dem Parkpickerl sorgen wir nun für die lang geforderte Entlastung, können neue Radwege bauen, freie Flächen für die Bezirksbewohner*innen gestalten und sichern die einmalige Lebensqualität in unserem Bezirk.“ 

Parkpickerl bringt auch neue Radwege

Aufbauend auf den Erfahrungen bisheriger Ausweitungen bringt die Einführung des Parkpickerls eine Reduktion der Auslastung der Parkplätze von bis zu 30 % und vor allem einen massiven Rückgang von Autos mit Nicht-Wiener Kennzeichen. Bei der Einführung des Pickerls in den Westbezirken wurden rund 8.000 PKW-Fahrten weniger pro Tag verzeichnet. Die gewonnene Fläche erleichtert die Parkplatzsuche, aber eröffnet auch die Möglichkeit neuer Begrünungsmaßnahmen oder etwa den Bau von neuen Radwegen. Die Abnahme von Falschparken um bis zu zwei Drittel erhöht den Verkehrsfluss zusätzlich und verhindert Behinderungen der öffentlichen Verkehrsmittel.

Einnahmen aus Parkpickerl finanzieren Öffi-Ausbau mit

Die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung fließen in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Aktuell wird die U2/U5 gebaut, dazu kommen laufend neue Straßenbahnlinien wie die Linie 27 – einer wichtigen Querverbindung von Floridsdorf und Donaustadt. Weiters sind die Linie 12 und Linie 25 in Planung und auch grenzüberschreitende Straßenbahnlinien sind in Vorbereitung. Die S-Bahn wird laufend modernisiert, die Takte werden verdichtet.

Alternativen für Pendler*innen stehen bereit

Für Pendler*innen bringt die Neuerung neue Herausforderungen, sie können verstärkt auf die Öffis umsteigen oder Park&Ride-Anlagen nützen. Freie Kapazitäten haben zum Beispiel die Anlagen an den U1-Stationen Aderklaaer Straße und Leopoldau oder auch an der U6-Station Perfektastraße und U4 Hütteldorf. Die Stadt Wien beteiligt sich darüber hinaus an der Errichtung neuer Park&Ride Anlagen im Wiener Umland mit 3,25 Millionen Euro. Alle Parkgaragen in Wien können auch online eingesehen werden: Unter wien.gv.at/verkehr/parken/garagen/

Bis heute über 116.500 beantragte Parkpickerl in den neuen Bezirken

Über 116.500 Wiener*innen aus den neuen Pickerl-Bezirken 11, 13, 21, 22 und 23 haben in den vergangenen Wochen erstmals ein Parkpickerl beantragt. Von den rund 93.000 Online-Beantragungen konnten etwa 90 % bereits am ersten Tag bearbeitet werden. Auch die jeweiligen Bezirksämter ihre Kapazitäten massiv auf und waren für die Wiener*innen an 3 Wochenendtagen extra geöffnet.

Geschichte der Parkraumbewirtschaftung in Wien 

  • Juli 1993: Das Parkpickerl für den 1. Bezirk wird eingeführt
  • August 1995: Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung flächendeckend auf die Bezirke 6 bis 9
  • Juni 1997: Weitere Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung auf den 4. und 5. Bezirk
  • März 1999: Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung um die Bezirke 2 und 20
  • November 1999: Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung auf den 3. Bezirk
  • September 2005: Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung als Pilotprojekt auf den Bereich Stadthalle im 15. Bezirk
  • Oktober 2012: Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in Teilen der Bezirke 12, 14, 16 und 17 sowie im gesamten 15. Bezirk
  • Jänner 2013: Überarbeitung und Erweiterung der Zonengrenzen für die Bezirke 14, 16 und 17 auf Wunsch der Bezirke, da „Fleckerlteppich“ negative Folgen hatte
  • 5. September 2016: Parkraumbewirtschaftung im 18. Bezirk
  • September 2017: Parkraumbewirtschaftung im 10. Bezirk
  • November 2018: Parkraumbewirtschaftung im Simmeringer Zentrum, „Zweiteilung“ des Bezirks mit negativen Auswirkungen
  • Juli 2019: Parkraumbewirtschaftung im 19. Bezirk
  • März 2022: flächendeckendes Parkpickerl für ganz Wien: Parkpickerl für ganz Simmering, für Liesing, Hietzing, die Donaustadt und Floridsdorf – größte Ausweitung in der Geschichte der Parkraumbewirtschaftung

Alle Infos auf wien.gv.at/parkpickerl

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/presse/bilder

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