Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.09.2021:
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BASTA: Schulprojekt zum Abbau von Vorurteilen gegenüber psychisch Erkrankter geht in nächste Runde

Schulstart nützen, um psychische Erkrankungen zu thematisieren

Psychische Erkrankungen zählen immer noch zu den Tabuthemen in unserer Gesellschaft. Gleichzeitig hat die Corona Pandemie die Situation, gerade für junge Menschen, deutlich verschärft. 55 Prozent der jungen Menschen leiden unter einer depressiven Symptomatik, die Hälfte unter Ängsten, ein Viertel unter Schlafstörung, stellte eine Studie im Frühjahr dieses Jahres fest.

Was sind psychische Erkrankungen? Was bedeuten sie für die Lebensrealität erkrankter Menschen und wie geht man damit um, wenn es im Bekanntenkreis Menschen mit psychischen Erkrankungen gibt? All diese und weitere Fragen werden im Rahmen des Projekts BASTA  beantwortet. BASTA ist ein für Wiener Schulen kostenloses Programm, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen und Hilfsangebote der Stadt Wien vorzustellen.

In insgesamt sechs Unterrichtseinheiten erfahren junge Menschen zwischen 16 und 19 Jahren mehr über psychische Erkrankungen und mögliche Unterstützungsleistungen.  Als Vorbereitung auf die Begegnung mit einer Person mit einer psychischen Erkrankung und Fachexpert*innen stehen verschiedene Materialien zur Verfügung. Mit dem Satzpuzzle, Lebensläufen psychisch erkrankter Menschen und Umfragen werden das Wissen über, aber auch Vorurteile zu psychischen Erkrankungen thematisiert. Den Kern des Projekts stellt der Kontakt mit Betroffenen und Expert*innen dar. In den beiden Schulstunden werden nochmals Fragen aufgearbeitet und Diskussionen geführt.

Der Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien, Dr. Georg Psota betont: „Zu den Aufgaben der Psychosozialen Dienste in Wien gehört es nicht nur Menschen mit psychischen Erkrankungen zu behandeln. Mindestens ebenso wichtig ist die Prävention, Aufklärung und Entstigmatisierung. Denn nur wer ausreichend über die psychische Gesundheit informiert ist, kann rasch Hilfe in Anspruch nehmen. Möglichst frühzeitige, professionelle Hilfe ist ein entscheidender Beitrag, um wieder gesund zu werden.“

Der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Ewald Locher, ergänzt: „Gerade für junge Menschen ist es wichtig, sich mit der psychischen Gesundheit auseinanderzusetzen. Sie sind – gerade jetzt – besonders starken Belastungen ausgesetzt. Mit BASTA wird einerseits die psychische Gesundheit angesprochen und gleichzeitig Vorurteilen gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen entgegengewirkt.“

Über Basta

BASTA ist für Wiener Schulen kostenlos und wird für Schüler*innen der 10. bis 13. Schulstufe angeboten. Die Dauer beträgt insgesamt sechs Unterrichtseinheiten, wobei vier Unterrichtseinheiten der Vorbereitung auf das Thema mit bereitgestellten Materialen dient und zwei Einheiten einem Besuch eines Teams aus einer Person mit Psychiatrie-Erfahrung und Fachexpert*innen. Die Umsetzung erfolgt in Kooperation zwischen der Österreichischen Gesundheitskassa (ÖGK), dem Kuratorium für Psychosoziale Dienste in Wien (PSD) und der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW).  Je nach Situation können alle Unterrichtseinheiten auch online durchgeführt werden.

Rückfragehinweis für Medien

  • Mag. Markus Stradner
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Büro des Koordinators für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien
    Telefon +43 676/8118-53598
    E-Mail markus.stradner@psd-wien.at