Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.09.2021:
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Vbgm.in Gaal: Wien bringt am „Tag des Wiener Wohnbaus“ neuen Meilenstein für leistbares Wohnen auf den Boden

Eröffnung des Tages des Wiener Wohnbaus

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Wohnen ist weit mehr als der Bau von Wohnungen – aktuelle Projekte des sozialen Wohnbaus und der Stadterneuerung in Innerfavoriten

Wien widmet dem sozialen und leistbaren Wohnen auch heuer einen eigenen Tag und ein vielfältiges Rundum-Programm (wienwohntbesser.at). Der diesjährige „Tag des Wiener Wohnbaus“ stellte ein Zukunfts-Gebiet in Favoriten in den Mittelpunkt, in dem Neubau und Sanierung eine produktive Nachbarschaft eingehen.

Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal eröffnete heute, Freitag, gemeinsam mit Bezirksvorsteher Marcus Franz und ÖBB-Immobilienmanagement-Geschäftsführerin Claudia Brey den „Tag des Wiener Wohnbaus“. 

2020 wurde der erste Wiener Wohnbautag gefeiert, am Geburtstag des legendären, langjährigen Wiener Bürgermeisters Karl Seitz am 4. September. Dieser Neuerung folgt Wien auch heuer. Für den „Tag des Wiener Wohnbaus 2021“ und die mehr als 100-jährige Tradition des sozialen Wiener Wohnbaus schwebte ein symbolischer „Meilenstein“ über dem Innerfavoritner Gebiet und ehemaligen ÖBB-Gelände, den Vizebürgermeisterin Kathrin Gaal „auf den Boden“ brachte.  

Gaal: „Der Wiener ,Meilenstein‘ steht stellvertretend für alle Grundsteine zukunftsweisender Wohn- und Grätzlprojekte, die wir hier in Favoriten und in ganz Wien weiterhin umsetzen werden.“  

„Das Modell des Wiener Wohnbaus war schon immer richtungsweisend. Seit mehr als 100 Jahren halten wir die öffentliche Hand schützend über den Wiener Wohnungsmarkt. Fast zwei Drittel aller Wienerinnen und Wiener leben heute im sozialen Wohnbau – das ist die größte Förderung der Mittelschicht in unserer Stadt“, betont Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.  

„Es wird immer neue Lebensaspekte geben, die wir schon heute für morgen planen können. Besonders deutlich geworden ist nun, wie wichtig leistbarer Wohnraum mit Mehrwert ist. Leben und Arbeiten, persönlicher Freiraum, Freizeit und Sport sollen unter einem Dach oder zumindest vor der Haustüre zu finden sein“, hält sie fest. 

„Neues Landgut“ – Stadtquartier und Meilenstein mit viel Mehrwert  

In der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs entsteht bis 2026/27 das Stadtviertel „Neues Landgut“, eines der letzten großflächigen Entwicklungsgebiete im innerstädtischen Bereich.  

Zusammen mit der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH entwickelt die Stadt Wien das 9 Hektar große Gebiet mit insgesamt 1.500 Wohnungen. Arbeitsplätze, Ausbildungsstätten, zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, eine hervorragende öffentliche Anbindung sowie rasch erreichbare Naherholungsgebiete stellen einen unschlagbaren Mix aus Alltag und Freizeit bereit.  

2023 geht ein Bildungscampus in Betrieb, direkt im Stadtquartier befinden sich sowohl ein Kindergarten als auch eine Volks- bzw. Mittelschule, berufsvorbereitende Klassen und eine Musikschule. Eine zusätzliche Bereicherung eröffnen die vielfältigen Sport- und Bewegungsangebote. 

Aktuell entstehen am „Neuen Landgut“ zwei geförderte Wohnhausanlagen mit insgesamt 500 Wohnungen und ein Gemeindebau NEU mit 165 Wohnungen. Hohe ökologische Standards, die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen sowie Wohnformen für Alleinerziehende haben bei den Projekten Vorrang. 

Bezirksvorsteher Marcus Franz unterstreicht: „Der zehnte Bezirk wird seiner Pionierrolle im sozialen Wohnbau natürlich gerecht, und so erwartet die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner eine Top-Infrastruktur in einem lebenswerten Grätzel. Die U1-Station Keplerplatz sowie die Fußgängerzone Favoritenstraße sind fußläufig erreichbar. Und die Mischung aus Kultur, Büros, einem ein Hektar großen zentralen Park, Sportmöglichkeiten sowie einem Bildungscampus plus Musikschule im Grätzel schafft kurze Wege für die ganze Familie. Mit dem Gemeindebau am Neuen Landgut entsteht bereits der dritte Gemeindebau Neu in Favoriten.“ 

„Auf Flächen in ganz Wien, wo früher Gleisanlagen waren, schaffen die ÖBB Platz für etwa 26.000 Wohnungen. So wie hier am ,Neuen Landgut‘, wo auf einer Fläche von 9 Hektar insgesamt 1.500 Wohnungen entstehen. In der Erdgeschoßzone werden Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe für die Belebung des neuen Stadtteiles sorgen. Wir freuen uns, als ÖBB einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung dieser lebens- und liebenswerten Stadt leisten zu können“, so Claudia Brey, Geschäftsführerin ÖBB-Immobilienmanagement GmbH

Leistbares Wohnen mit dem Schwerpunkt Sport und Bewegung 

Auf zwei Bauplätzen des Areals „Neues Landgut“ führte der wohnfonds_wien gemeinsam mit der Grundeigentümerin ÖBB einen Bauträgerwettbewerb durch. Hier werden aktuell rund 500 geförderte Wohnungen realisiert.  

Soziale und ökologische Aspekte haben bei den Siegerprojekten „Gartenwerk“ (Bauträger: Frieden) und „B.R.I.O. - Alles auf Schiene“ (Bauträger: ÖSW) einen hohen Stellenwert, ebenso wie Spiel- und Sportangebote - ob Kletter-Trainings, Yoga-Gruppen oder gemeinsames Turnen in Zusammenarbeit mit der Sportunion. Eine umfassende Fahrrad-Infrastruktur unterstützt umweltfreundliche Mobilität.  

Die Hälfte der Wohnungen werden als SMART-Wohnungen errichtet. Bei beiden Projekten stehen geeignete Wohnformen für Alleinerziehende zur Verfügung. Es gibt flexible Grundrisse, Möglichkeiten zur Partizipation und durchdachte Lösungen, die das Arbeiten und Lernen im Home-Office erleichtern. Ein Kindergarten ist ein zusätzlicher Pluspunkt. 

Beide Projekte werden in Holz-Hybridbauweise errichtet und folgen damit einer aktuellen Initiative im geförderten Wiener Wohnungsneubau.

Bei Gesamtbaukosten von rund 83,5 Mio. Euro werden die beiden Projekte von der Stadt Wien mit insgesamt rund 26 Mio. Euro gefördert

165 Wohnungen Gemeindewohnungen NEU mit Wohlfühlklima  

Die neuen Gemeindewohnungen (1 bis 4 Zimmer; 36m2 bis 100m2) haben flexible Grundrisse und können so an veränderte Wohnbedürfnisse angepasst werden.

Für gemeinsame Aktivitäten stehen ein großer Gemeinschaftsraum mit Werkstatt sowie ein Kinder- und Jugendspielraum zur Verfügung. Im 5. Obergeschoß ist ein 225 m2 großer Outdoor-Jugendspielplatz geplant, im 4. Obergeschoß eine großzügig angelegte Dachterrasse und im 1. Obergeschoß ein kleines Sonnendeck.  

Der begrünte Innenhof ist mit versickerungsfähigen Oberflächen und Baumpflanzungen klimagerecht gestaltet und bietet an heißen Tagen Abkühlung. Für ein gutes Wohnklima sorgen auch die Dachbepflanzung, Fassadenbegrünung sowie zahlreiche Blumentröge am Laubengang und bei den Balkonen.

Auf Bewegungsfreudige warten Spielhügel, Klettergriffe, Baumscheiben und Findlinge zum Balancieren.

Der Gemeindebau NEU soll bis Ende 2024 bezugsfertig sein.

„Wir SAN Wien“: Neues Leben im benachbarten Gründerzeitgrätzl 

Die Erfolgsgeschichte der Sanften Stadterneuerung schreibt die Stadt Wien mit der Sanierungsoffensive „Wir SAN Wien“ weiter. Die Erneuerung von Wohngebäuden und ganzen Grätzln über die nächsten Jahrzehnte steht dabei im Fokus.

Teil davon ist das Grätzl-Erneuerungs-Programm „WieNeu+“, das nun in Innerfavoriten, angrenzend an das „Neue Landgut“ umgesetzt wird.  

Im „WieNeu+“-Gebiet befindet sich etwa das ambitionierte Sanierungsvorhaben in der Favoritner Eckertgasse 18. Für das zweigeschoßige Wohnhaus ist neben Maßnahmen zur Verbesserung der thermischen Qualität auch ein Dachgeschoßausbau mit 11 Wohnungen geplant. Der Einbau eines Aufzugs, eine moderne Haustechnik und privater Grünraum in Form von Terrassen und Balkonen werden die Wohnqualität der MieterInnen nachhaltig verbessern. Das Projekt soll 2022/23 bezugsfertig sein. 

Das IBA_Wien-Vorzeigeprojekt „G‘mischter Block“ im „WieNeu+“-Gebiet ist ein Musterbeispiel für die Entwicklung im gründerzeitlichen Altbaubestand auf Grundlage des „Masterplans Gründerzeit“, der Veränderung ohne Verdrängung anstrebt. Die Stadt Wien geht hier einen erfolgreichen Weg der Grätzlentwicklung und -aufwertung, der auch privaten HauseigentümerInnen als Modell dienen soll. 

Der G‘mischte Block hat das Ziel, das gesamte Grätzl zu aktivieren. Bislang untergenutzte Flächen des Häuserblocks Dampfgasse -­ Jagdgasse ‑ Hasengasse werden in Abstimmung zwischen dem Bezirk, den EigentümerInnen und den AnrainerInnen völlig neu entwickelt.  

Neben 75 Mietwohnungen entsteht eine belebte Erdgeschoßzone mit Platz für z.B. Vereine oder Lokale zur Einbindung der GrätzlbewohnerInnen. Ein Kindergarten sowie zwei Büros bzw. Ordinationen bieten Infrastruktur gleich in der Anlage.

Die haustechnische Versorgung erfolgt mittels Erdwärme und freier Kühlung. Es gibt begrünte Fassaden und einen naturnahen Innenhof. Gemeinschaftlich nutzbare Freiflächen wie ein Dachgarten, ein Gemeinschaftsraum, Spielplätze oder Innenhofterrassen bieten Platz für eine lebendige Nachbarschaft, die auch die AnrainerInnen mit einbezieht.  

Im Herbst 2021 erfolgt der Baubeginn, die Fertigstellung ist für 2023 geplant.  

WieNeu+ und Grätzlmarie: Clevere Ideen für ein gutes Miteinander in Favoriten  

Die Initiative WieNeu+ ist ein Stadterneuerungs-Programm der Stadt Wien, mit dem die städtischen und internationalen Klimaziele verwirklicht werden sollen. In ausgewählten Vierteln werden neue technische und soziale Lösungen gemeinsam mit lokalen AkteurInnen und BewohnerInnen erarbeitet.  

Mit WieNeu+ Innerfavoriten wird das Grätzl zwischen Landgutgasse und Inzersdorfer Straße, Laxenburger Straße und Triester Straße aufgewertet. Hier leben rund 35.000 BewohnerInnen, es gibt acht Schulen, zahlreiche Einrichtungen für die Erwachsenenbildung, Jugend- und Sozialarbeit, Kulturinitiativen und vieles mehr. Sanierungen, Grätzl-Initiativen und neue Energielösungen sollen dieses Gebiet noch lebenswerter machen. 

Die Grätzlmarie, als Teil von WieNeu+ Innerfavoriten, unterstützt lokale Projekte, die dem Stadtteil und seinen BewohnerInnen zugutekommen. Ein Rad für die Hausgemeinschaft, ein Grätzlfest für die Nachbarschaft oder Workshops zu Nachhaltigkeit – das sind nur einige Beispiele, die mit der Grätzlmarie gefördert werden könnten.

Jährlich stehen dafür bis zu 30.000 Euro Fördergeld zur Verfügung. Ab Mitte September 2021 können Ideen bei der Gebietsbetreuung Stadterneuerung eingereicht werden. 

Aktuell sind in ganz Wien 191 geförderte Sanierungsprojekte mit rund 15.600 Wohneinheiten in Bau. Die Gesamtbaukosten dafür machen etwa 680 Mio. Euro aus, die Fördermittel der Stadt rund 350 Mio. Euro.

Jährlich werden durch die geförderte Wohnhaussanierung rund 379.000 Tonnen CO2 eingespart. 

Internationale Bauausstellung:  Wien gestaltet das soziale Wohnen der Zukunft 

Das Projekt „G’mischter Block“ ist Teil der Internationalen Bauausstellung in Wien. Mit der IBA_Wien widmet sich die Stadt Innovationen rund um das soziale, leistbare und hochwertige Wohnen von morgen.

Im IBA-Schlusspräsentationsjahr 2022 wird ab Ende Juni ganz Wien zum „Showroom“ – mehr als 100 zukunftsweisende Projekte in Neubau und Stadterneuerung können dann besichtigt werden.

www.iba-wien.at 

Klimafreundlich und nachhaltig: Auf dem Weg zum „Supergrätzl“ 

In einem neuen Pilotprojekt für ein „Supergrätzl“ in Favoriten im Bereich Gudrunstraße – Leebgasse – Quellenstraße – Neilreichgasse stehen Verbesserungen der Aufenthaltsqualität, Cooling- und Begrünungsmaßnahmen im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels sowie großflächige Verkehrsberuhigungen im Fokus. Die Bevölkerung wird in das Pilotprojekt eingebunden, noch heuer sind Beteiligungsaktivitäten geplant. 

Programm rund um den Tag des Wiener Wohnbaus 

Von 4. September bis 13. Oktober 2021 gibt es ein umfangreiches Programm mit vielen Aktivitäten für interessierte WienerInnen sowie eine Wohn-Beratungstour. Alle Informationen dazu sowie über die Serviceangebote der Stadt rund ums Wohnen gibt es unter www.wienwohntbesser.at

(Schluss)

Rückfragehinweis für Medien

  • Mediensprecherinnen Vizebürgermeisterin und Stadträtin Kathrin Gaál:
    Christiane Daxböck
    Tel.: 01/4000-81869, E-Mail: christiane.daxböck@wien.gv.at
    Gerda Mackerle
    Tel.: 01/4000-81983, E-Mail: gerda.mackerle@wien.gv.at
  • Leitung Kommunikation Wohnservice Wien (zu Programm Tag des Wiener Wohnbaus):
    David Mock
    Tel.:01/24503-25821, E-Mail: david.mock@wohnservice-wien.at