Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.06.2021:
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Großer Erfolg für Wiener Reparaturbon/ Czernohorszky: „22.000 Gegenstände repariert, 540 Tonnen CO2 eingespart!“

Mit dem Wiener Reparaturbon hat Wien ein Erfolgskonzept in die Tat umgesetzt: „Die Wienerinnen und Wiener haben den Bon mit Begeisterung angenommen – im ersten und zweiten Aktionszeitraum wurden über 22.000 Gegenstände repariert“, freut sich Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Und der Wiener Reparaturbon ist mittlerweile weit über die Grenzen Wiens bekannt: So plant die Regierung jetzt ein ähnliches Konzept auf Bundesebene und erst vor kurzem hat man sich in Deutschland in einem ZDF-Beitrag sehr beeindruckt von diesem Wiener Projekt gezeigt!“ Der zweite Wiener Aktionszeitraum endet nun am 24. Juni, der große Ansturm hat alle Erwartungen übertroffen und der gesamte Topf wurde ausgeschöpft. Form und Umfang der Weiterführung hängen nun auch von den Planungen auf Bundesebene ab.

Das zeigt sehr deutlich, dass die Wienerinnen und Wiener das Reparaturangebot der 77 Betriebe des Wiener Reparaturnetzwerks, die an 83 Standorten in ganz Wien reparieren, mit Begeisterung annehmen“, so Jürgen Czernohorszky.

„Grundgedanke des Reparaturbons war es, ein Fördermodell zu schaffen, von dem alle Beteiligten profitieren. Und das Vorhaben ist geglückt“, ist Stadtrat Czernohorszky überzeugt. „Der Umsatz der Wiener Betriebe wurde angekurbelt und das Mehr an Reparaturen schont Ressourcen und spart dadurch auch Treibhausgasemissionen. Kaputte Dinge lieber reparieren zu lassen anstatt sie wegzuwerfen, ist auch ein aktiver Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Insgesamt wurden seit Herbst 2020 fast 540 Tonnen CO2 eingespart!"

In über 90 Prozent der Fälle konnten die defekten Gegenstände erfolgreich repariert werden und haben eine zweite Chance erhalten. „Das zeigt deutlich, dass die Reparaturprofis des Reparaturnetzwerks Wien auch die härtesten Nüsse knacken und aufgrund ihrer Erfahrung fast alles wieder in Stand setzen können“, so Jürgen Czernohorszky.

Von den über 22.000 reparierten Gegenständen entfallen ca. 60 Prozent auf elektronische Geräte. Davon sind rund 2/3 Handys und Tablets. Aber auch über 2.000 Fahrradreparaturen sowie rund 2.800 Reparaturen an Schuhen, Textilien, Lederwaren wurden durchgeführt. Die restlichen Reparaturen verteilen sich auf die vielen anderen Gegenstände für welche die Betriebe des Wiener Reparaturnetzwerks Reparaturen anbieten. Dazu gehören Musikinstrumente, Messer und Rasenmäher ebenso wie z. B. auch Möbel oder Uhren und vieles mehr.

Viele Wiener Reparaturbons sind noch im Umlauf, der endgültigen Erfolg der bisherigen Aktionszeiträume wird sich daher erst nach der abschließenden Abrechnung im Laufe des Sommers zeigen.

Klimaschutz beginnt beim Einkauf!

Billige Massenprodukte mit kurzer Lebensdauer scheinen auf den ersten Blick sehr verlockend. Doch sind diese dann kaputt, fällt schnell auf, dass der Griff zum vermeintlich teureren Produkt Vorteile gehabt hätte. Denn Ersatzteile für Billigprodukte sind oft gar nicht oder nur sehr schwer erhältlich. Oftmals sind diese „Schnäppchen“ auch nur schwierig zu reparieren, was sich wiederum auf den Reparaturpreis auswirkt.

Wer zu qualitativ hochwertigeren Produkten greift, kann diese länger verwenden und sollte das Produkt dann irgendwann einmal defekt sein, stehen die Chancen für eine erfolgreiche Reparatur sehr gut.

Die Frage, ob sich reparieren auszahlt, ist anhand eines Beispiels einfach zu beantworten: Für ein Möbelstück, das 20 Jahre hält, werden nur halb so viele Rohstoffe, Transporte, Energie, Verpackungen sowie Lager- und Verkaufsraum, usw. wie für zwei gleichartige Möbelstücke benötigt, von denen jedes nur zehn Jahre hält. Dafür ist es meistens nicht einmal doppelt so teuer. Das heißt gute Qualität, die lange hält, ist auf die Lebensdauer gerechnet meist günstiger als weniger gute Qualität.

Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung appelliert: „Bitte nicht von Billigangeboten locken lassen. Verwenden wir Gegenstände länger, schonen wir damit wertvolle natürliche Ressourcen. Und mit jeder noch so kleinen Maßnahme, die wir ergreifen, leisten wir gemeinsam einen enorm wichtigen Beitrag zum Klimaschutz!“

Würde man die Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones im EU-Raum um nur 1 einziges Jahr verlängern, könnten rund 4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Das wäre dieselbe Einsparung, die man erreichen würde, wenn ein Jahr lang plötzlich 2 Millionen Autos weniger auf den Straßen unterwegs wären.

Die Betriebe des Wiener Reparaturnetzwerks

Wiens Reparaturprofis reparieren fast alles. Auf Service und Qualität wird viel Wert gelegt. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt bei der Reparatur. Betriebe des Wiener Reparaturnetzwerks müssen verpflichtend diverse Kriterien erfüllen. Dazu gehören unter anderem, dass 50 % der Arbeitsplätze Reparaturplätze sind oder dass der Betrieb ein breites Markenspektrum (mindestens 3 Marken) repariert. Weiters garantieren Mitgliedsbetriebe die vollwertige Reparatur ohne Überschreitung des zuvor abgegebenen Kostenvoranschlags.

Nahmen zu Beginn des Wiener Reparaturbons noch 38 Reparaturbetriebe an der Förderaktion teil, sind es inzwischen 77 Betriebe an 83 Standorten, die den Wiener Reparaturbon annehmen. Details zum Wiener Reparaturbon: mein.wien.gv.at/wienerreparaturbon

Details zum Wiener Reparaturnetzwerk: https://www.reparaturnetzwerk.at/ Tipps zur Abfallvermeidung bietet die Stadt Wien - Umweltschutz unter www.umweltschutz.wien.gv.at/abfall/vermeidung/index.html

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