Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.01.2021:
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Bildungsstadtrat Wiederkehr besucht St. Nikolausstiftung – Kindergärten leisten seit bald einem Jahr Außerordentliches

Bildungsstadtrat Wiederkehr besucht St. Nikolausstiftung – Kindergärten leisten seit bald einem Jahr Außerordentliches

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Erste Bildungsinstitution – systemerhaltende Rolle – Schutz der MitarbeiterInnen hat höchste Priorität – interdisziplinäre Teams zur Unterstützung – #kindergartenbraucht – Kampagne

„Kindergarten bildet“ – die 20-Meter-Fahne der St. Nikolausstiftung hängt im Rahmen des Tages der Elementarbildung prominent am Wiener Stephansdom und ist ein klares Statement der Trägerorganisation, dass der Kindergarten die erste Bildungsinstitution ist.  

„Bildung beginnt im Kindergarten. Gerade in den schweren Zeiten der Pandemie ist es daher von enormer Bedeutung, dass die Wiener Kindergärten auch während der Lockdowns immer geöffnet waren und Betreuung möglich gemacht wurde. Die Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort haben hier schier Übermenschliches geleistet, um die Bildungschancen unserer Kleinsten weiterhin zu gewährleisten. Dafür gebührt ihnen der größte Respekt!“, so Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr.

Rund 90 Kindergärten und Horte gehören zur St. Nikolausstiftung. Dass das Personal im Laufe der letzten elf Monate Unglaubliches geleistet hat, steht außer Frage. Die Sicherheit, dass der Kindergarten immer offen hat, ist für Eltern sehr wichtig. Sie vertrauen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihr Kind an und können und konnten sich immer darauf verlassen, dass ihr Kind auch in der Corona-Pandemie gut betreut ist und es vor Ort trotz hoher Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen einen anregenden Bildungsalltag vorfindet.

„Vor dem unglaublichen Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten Monaten habe ich die größte Hochachtung. Alle Auflagen seitens der Behörden wurden umgesetzt, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann. Das Infektionsrisiko im Kindergarten wurde lange unterschätzt, die eingeführten wöchentlichen Testungen sind wichtig, damit bei einer Infektion rasch gehandelt werden kann. Nun braucht es aber eine Priorisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Impfung. Kinder können nicht geimpft werden und der Kindergartenalltag verlangt oft ein Trösten sowie die Nähe zu den Kindern, daher braucht unser Personal dringend den Impfschutz“, formuliert Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, abermals die Forderung nach einer raschen Impfung.  

Interdisziplinäres Team zur Unterstützung der PädagogInnen und Eltern

Im Rahmen des Besuchs wurde auch das Mobile Team vorgestellt: Seit 2010 verstärkt in der St. Nikolausstiftung ein interdisziplinäres Team, bestehend aus SonderkindergartenpädagogInnen, PsychologInnen und ErgotherapeutInnen, das pädagogische Fachpersonal in den Kindergärten sowie Eltern. Unter dem Aspekt der Chancengleichheit zielt die Tätigkeit des Mobilen Teams darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern frühzeitig zu erkennen und nachhaltig zu verbessern. Der Zugang zu diesem Angebot ist niederschwellig, das pädagogische Personal sowie Eltern können sich direkt an die zuständige Fachperson wenden und erhalten unmittelbar eine qualifizierte Beratung, im Zuge derer auch mögliche weitere Interventionsschritte besprochen werden. Ein Hauptaugenmerk der Beratung und Begleitung liegt in der Aktivierung und Stärkung vorhandener Ressourcen sowie der Prävention von Entwicklungsbeeinträchtigungen.

 Entwicklungseinschätzung für alle 4-jährigen Kinder

Alle 4-jährigen Kinder, die einen der rund 90 Standorte besuchen, werden anhand eines wissenschaftlich evaluierten Entwicklungseinschätzungsbogens beobachtet und von SonderkindergartenpädagogInnen fachlich in ihrer Entwicklung eingeschätzt. Ergänzt wird das durch gezielte Beobachtungen der gruppenführenden PädagogIn sowie den Schilderungen der Eltern über deren Wahrnehmungen aus dem familiären Alltag. Der bewusste und umfassende Blick auf jedes einzelne Kind in seinem vorletzten Kindergartenjahr ermöglicht es, individuelle Entwicklungschancen zu erkennen und möglichen Entwicklungsbeeinträchtigungen entgegenzuwirken. Gezielt können die letzten eineinhalb Jahre vor dem Schuleintritt genützt werden, um die Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen.

#kindergartenbraucht – Kampagne

Auf die unzureichenden Rahmenbedingungen im Kindergarten soll die derzeit aktive Social Media-Kampagne der Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien einmal mehr aufmerksam machen. Stellvertretend für alle Mitglieder der Träger*inneninitiative hat die Geschäftsführung der St. Nikolausstiftung die ersten Forderungen aus den Standorten der St. Nikolausstiftung übergeben.

#kindergartenbraucht: österreichweit einheitliches Bundesrahmengesetz, mehr politische und gesellschaftliche Wertschätzung, mehr finanzielle Ressourcen, einen besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel, eine Ausbildungsoffensive – um nur einige zu nennen. 

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