Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.10.2020:
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Städtebund zum UN-World Habitat Day am 31. Oktober

„Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hat den Alltag in Städten weltweit stark verändert. Lokale Gemeinschaften müssen stärker als je zuvor zusammenhalten, sich selbst organisieren, Nachbarschaftshilfe leisten.

Die kommunalen Verwaltungen und städtischen Betriebe sind dabei wichtiger denn und haben geholfen, die Auswirkungen der Maßnahmen abzufedern und den Alltag aufrecht zu erhalten. Einmal mehr zeigt sich, dass Städte Laboratorien der sozialen Veränderung sind, sie spiegeln auf kleinstem Raum gesellschaftliche Entwicklungen ab und sind gleichzeitig Vorreiter bei Lösungen dieser Probleme “, betonte heute, Freitag, der Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes, Thomas Weninger anlässlich des „UN World Habitat Day“, dem internationalen Tag der Städte.

Der UN-World Habitat Day, also „Tag der Städte“ wird diesmal am 31. Oktober 2020 gefeiert. 2020 stehen weltweit die Auswirkungen der COVID-Krise im Vordergrund.

„Die Auswirkungen der Corona-Krise sind auf Gemeindeebene schon jetzt finanziell spürbar und werden die Leistungsfähigkeit im kommenden Jahr gefährden“, sagte dazu Generalsekretär Weninger. Laut KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung sind die Gemeinden mit massiven Einnahmeneinbußen von 1,5 bis 1,9 Mrd. Euro (inkl. Wien) konfrontiert. Hinzu kommen weitere Mindereinnahmen durch das Konjunkturstärkungsgesetz, welches die Gemeinden in den nächsten Jahren mittragen müssen. Alleine für 2020 und 2021 bedeutet dies zusätzliche Mindereinnahmen von rund 1,1 Mrd. Euro. Gleichzeitig konnten die laufenden Ausgaben nicht reduziert werden, da Gemeinden in hohem Maße Systemleistungen (von der Wasserversorgung bis zur Pflichtschule) erbringen.

„Für das Jahr 2020 und 2021 ist infolge der Krise von einem massiven Einbruch des finanziellen Spielraums der Gemeinden auszugehen“, warnt Weninger.“ Das ist deshalb fatal, weil Städte und Gemeinden der größte heimische Investor sind und die regionale und lokale Wirtschaft am Laufen halten.

World Habitat Day - Städtewachstum weltweit

Weltweit leben inzwischen mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Das starke Wachstum der Städte kennzeichnet eine kontinuierliche Entwicklung, die sich auch in Zukunft fortsetzen wird: Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen rechnet mit insgesamt 5 Milliarden Städtern im Jahr 2030, was einem Anteil von 60 Prozent der Weltbevölkerung entsprechen wird. Im Jahr 2050 sollen schließlich sogar 70 Prozent der Weltbevölkerung in den Städten und Megacities rund um den Globus leben. Ein überproportional starkes städtisches Wachstum ist dabei in den Emerging Markets – wie China und  Indien, aber auch Rumänien, Bulgarien - festzustellen und stellt dort die Städte vor ähnliche Herausforderungen, wie sie Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu bewältigen hatte.

Auch innerhalb der EU lebt bereits die Mehrheit der Menschen in urbanen Räumen. Aktuell sind es rund 70 Prozent, wobei von einem weiteren Anstieg auf 80 Prozent bis 2050 ausgegangen wird.

Informationen über den Österreichischen Städtebund

Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von insgesamt 256 Städten und größeren Gemeinden. Etwa 65 Prozent der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Österreichs Ballungsräumen.

Mitglieder des Städtebundes sind neben Wien und den Landeshauptstädten praktisch alle Gemeinden mit über 10.000 EinwohnerInnen. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 EinwohnerInnen. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Der Österreichische Städtebund ist Gesprächspartner für die Regierung auf Bundes- und Landesebene und ist in der österreichischen Bundesverfassung (Art. 115 Abs.3) ausdrücklich erwähnt. 

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