Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.07.2020:
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Frauenstadträtin Kathrin Gaal: „Equal Pension Day“ zeigt: Altersarmut betrifft vor allem Frauen

Frauen erhalten um 41,86 Prozent weniger Pension als Männer

Frauen erhalten um 41,86 Prozent weniger Pension als Männer

„Altersarmut betrifft vor allem Frauen. Das ist alarmierend. Die Einkommensschere setzt sich im Alter weiter fort. Frauen leisten nach wie vor einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Das wirkt sich auf das Einkommen und die Pension aus. Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt, dass die Doppelbelastung von Home Office und Home Schooling Frauen stärker als Männer traf und trifft“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaal zum österreichweiten Equal Pension Day am 30. Juli 2020. Und: „Viele Frauen arbeiten in systemerhaltenden Berufen. Sie halten die Gesellschaft am Laufen. Hier braucht es eine Aufwertung. Unser klares Ziel ist es, die Lohnschere und die Lücke zwischen der Pension von Männern und Frauen zu schließen. Das Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“, so Gaal.

Im Jahr 2020 fällt der österreichweite Equal Pension Day auf den 30. Juli. Das heißt: Vergleicht man die Pension von Männern und Frauen österreichweit, erhalten Frauen ab diesem Tag im Durchschnitt „keine Pension mehr“ bis zum Jahresende.

Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende erhalten haben werden. Damit erhalten Frauen in Österreich im Durchschnitt um 41,86 Prozent weniger Pension als Männer. Im österreichweiten Schnitt bekommen Frauen damit um ganze 825 Euro weniger Pension pro Monat als Männer.

Frauen leisten noch immer einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Gründe für die ungleiche Pension sind u.a. das niedrigere Einkommen von Frauen,  Erwerbsunterbrechungen, Karenzzeiten, Teilzeitarbeit und die Pflege von Angehörigen.  

Frauen erhalten um 825 Euro weniger Pension pro Monat

Frauen beziehen eine wesentlich niedrigere Pension als Männer. Ein Grund: Je höher das monatliche Erwerbseinkommen ist, umso mehr Beitragsmonate geleistet werden, umso höher ist auch die spätere Pension.
Frauen leisten zudem mehr unbezahlte Arbeit, wodurch die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie schwieriger wird. Nach wie vor wird die Pflege- und Betreuungsarbeit von Angehörigen altersunabhängig vorwiegend von Frauen geleistet. Das sind wiederum Gründe dafür, dass viele Frauen Teilzeit arbeiten. Und: Jedes Jahr in Teilzeit verringert die spätere Pensionshöhe.

Das führt dazu, dass Pensionistinnen in Österreich durchschnittlich nur 1.146 Euro im Monat erhalten. Sie sind daher oft armutsgefährdet. Männer dagegen bekommen im Schnitt 1.971 Euro pro Monat und somit in 7 Monaten so viel Pension wie Frauen im ganzen Jahr. Anders gesagt: Frauen in Österreich beziehen im Durchschnitt um 825 Euro weniger als Männer.

Frauen in Wien beziehen österreichweit die höchste Pension mit durchschnittlich 1.327 Euro pro Monat. Wiener beziehen im Durchschnitt 1.968 Euro pro Monat.
In Wien bekommen Frauen im Durchschnitt um 32,6 Prozent weniger Pension als Männer. Der Wiener „Equal Pension Day“ fällt auf den 2.9.2020.

Frauenservice Wien startet neue Infoseite mit Erklär-Video

Das Frauenservice Wien startet eine neue Infoseite auf frauen.wien.at. Ab dem Equal Pension Day gibt es bis zum Equal Pay Day im Herbst laufend spannende Infos rund um die Themen Einkommensgerechtigkeit und gerechte Pension – u.a. in Form von Videos und Grafiken, um Wienerinnen und Wienern spannendes Wissen und Infos und Tipps zu vermitteln. Und: Ein neues Erklärvideo zum „Pension Gap“ geht online.

Außerdem wird am 30.7. in einer Online-Diskussion mit Birgit Sauer vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien und Katharina Mader vom Institut für Heterodoxe Ökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien beleuchtet, wie bezahlte und unbezahlte Arbeit neu bewertet werden kann.

Das Frauenservice Wien informiert am österreichweiten „Equal Pension Day“ am 30.7.2020 auf der Mariahilfer Straße zum Thema. Es werden Infomaterialien verteilt, die aufzeigen, wie sich Teilzeitarbeit und Erwerbsunterbrechungen auf Lebenseinkommen und Pensionshöhe auswirken. 

Rückfragehinweis für Medien

  • Gerda Mackerle
    Mediensprecherin Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal
    Tel.: 0676 8118 81983
    E-Mail: gerda.mackerle@wien.gv.at