Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.07.2020:
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Abschalten im Urlaub und im Alltag – Digital Detox

Die digitale Welt verbraucht viel Energie - DIE UMWELTBERATUNG gibt Tipps zum Abschalten.

Das Internet macht vieles möglich, verursacht aber auch große Mengen Treibhausgase. Das liegt am Stromverbrauch der Rechenzentren, die rund um die Uhr laufen. Einfache Maßnahmen im Alltag schonen das Klima: SMS statt E-Mail und 720 Pixel statt HD beim Streamen verbrauchen weniger Energie. Zwischendurch abzuschalten, schont auch noch die Nerven. Der Urlaub bietet sich an, die sozialen Medien und das Handy einfach einmal sein zu lassen und das Leben analog zu genießen.

Die vielen Informationen, die wir im Internet ständig abrufen können, und Technologien wie Video-Streaming bringen einen hohen Energieverbrauch mit sich und heizen damit dem Klima ein. „Kleine Tricks im Alltag sparen viel Energie. Der Urlaub bietet außerdem die Möglichkeit, internetfreie Zeiten auszuprobieren und solche Zeitfenster danach auch in den Alltag einzubauen“, erklärt Sabine Vogel, Energieexpertin von DIE UMWELTBERATUNG. 

6 Tipps zum Energiesparen

  • SMS statt E-Mail senden
  • Bildauflösung von Videos und Fotos reduzieren
  • häufig genutzte Kontakte fix notieren anstatt jedes Mal eine Abfrage im Internet zu starten
  • Daten auf externer Festplatte statt auf einem Cloud-Server sichern
  • Modem über Nacht oder bei Abwesenheit ausschalten
  • internetfreie Zeiten fernab von Handy und Computer genießen 

Abschalten bringt’s

Mit kleinen Änderungen wie z.B. das Modem täglich abzuschalten, spart man jede Menge Treibhausgase – bei 12 Stunden täglich sind es pro Haushalt im Jahr 11.300 g CO2-Äquivalente oder rund 52 km Autofahrt. Stress, Suchtfaktor, Zeitfresser, Konzentrationsstörungen – das praktische Internet hat auch unerwünschte Nebenwirkungen. Zwischendurch unsere technische Ausrüstung regelmäßig abzuschalten, wirkt sich also nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf unsere Gesundheit positiv aus.

SMS für kurze Nachrichten

Ein E-Mail ist schnell abgeschickt, aber im Hinblick auf das Klima wiegt es schwer. Durch ein kurzes E-Mail ohne Attachment entstehen 2,2 Gramm CO2-Äquivalente (berechnet mit dem österreichischen Strommix). 100 E-Mails entsprechen dem Treibhausgasausstoß einer 1 km langen Autofahrt! Für eine kurze Nachricht ist ein SMS eine bequeme, klimaschonende Alternative. Denn rund 300 SMS verursachen nur so viel CO2 wie ein einziges E-Mail. Und nicht vergessen: E-Mails regelmäßig löschen, denn die Speicherung braucht viel Energie. Newsletter, die ohnehin nie gelesen werden, am besten gleich abbestellen!

Auflösung reduzieren

Videoverleih im Geschäft um die Ecke war gestern, heute ist Streamen. Das Streamen von Filmen ist energieaufwändig und verursacht dadurch große Mengen an Treibhausgasen - je höher die Bildauflösung ist, desto mehr. 90 Minuten streamen im Vergleich:

  • HD-Auflösung: 2664 g CO2-Äquivalente (Full-HD hat doppelt so viele Bildpunkte wie HD und entsprechend noch mehr Datenvolumen und Treibhausgasemissionen)
  • 4K-Auflösung: ca. 30 % weniger CO2-Äquivalente
  • Auflösung 720 Pixel: rund 65 % weniger CO2-Äquivalente

5 Filme pro Woche ein Jahr lang statt in HD mit 720 Pixel Auflösung anzuschauen, spart also rund 450.000 g CO2-Äquivalente. Das entspricht rund 2.000 km mit dem Auto zu fahren! 

Und so geht’s: Auf YouTube erscheint beim Klick auf das Einstellungsrädchen der Punkt „Qualität“ zur Auswahl – hier kann zwischen mehreren Auflösungsstufen gewählt werden. Bei bezahlten Video-Streamingdiensten gibt es beim Kauf Auswahlmöglichkeit – die geringere Auflösung ist meist kostengünstiger. 

Auch das Versenden von Fotos erzeugt großes Datenvolumen. Beim Versenden möglichst die niedrigste Auflösung wählen. Oder man versendet einfach einmal gar nichts und ist ganz im Hier und Jetzt.

Weniger suchen

Pro Suchabfrage im Internet entstehen 0,2 g CO2-Äquivalente. Bei 228 Millionen Anfragen, die pro Minute weltweit gestellt werden, sind das 45.600.000 g CO2-Äquivalente. Wenn also die Welt eine Minute im Internet surft, entspricht das ca. 5 Erdumrundungen mit dem Auto.

Die Alternativen:

  • Kontakte zu Ärzten fix notieren statt jedes Mal über Suchmaschinen suchen
  • Favoriten für oft besuchte Seiten anlegen
  • klimaneutrale Suchmaschinen wie Ecosia nutzen
  • Wetter durch einen Blick aus dem Fenster checken

Informationen

Viele weitere Tipps zum Klimaschutz im Alltag sind auf www.umweltberatung.at/klima zu finden.

Individuelle, firmenunabhängige Beratung zum ökologischen Lebensstil bietet DIE UMWELTBERATUNG unter der Hotline 01 803 32 32.

DIE UMWELTBERATUNG ist eine Einrichtung der Wiener Volkshochschulen, basisfinanziert von der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22.

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