Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.01.2020:
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Europäischer Green Deal: EIB und Stadt Wien besiegeln Klimapartnerschaft

Erstes Abkommen der EU-Klimabank mit einer europäischen Metropole

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Stadt Wien wollen die Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Klimawandels weiter vertiefen. Beide Seiten unterzeichneten in Wien eine "Gemeinsame Erklärung zur Klimapartnerschaft", wonach Zukunftsprojekte der Stadt Wien in den Bereichen Wohnen, Energie, Abfall und Mobilität unter Berücksichtigung ihres Klimaschutzbeitrags vorab auf mögliche Finanzierungsbeteiligungen der EU-Klimabank geprüft werden sollen. Es ist das erste Partnerschaftsabkommen der EU-Klimabank mit einer europäischen Metropole. Die EIB hat erst im Herbst beschlossen, alle Finanzierungsaktivitäten auf die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens auszurichten. Ihr kommt eine entscheidende Rolle im von der neuen Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen präsentierten "Green Deal" zu.

Bereits in der Vergangenheit haben die EIB und die Stadt Wien mehrere Klimaschutzprojekte mit einem Projektvolumen von insgesamt über einer Milliarde Euro realisiert, vor allem für verschiedene Energieeffizienzmaßnahmen im städtischen Wohnbaubereich. Die Stadt Wien verfolgt mit ihrem Klimaschutzprogramm "KLiP" seit über zwei Jahrzehnten eine aktive Klimaschutzpolitik.

EIB VP McDowell: Signalcharakter für andere Städte in Europa

Der in der EIB für Energiepolitik zuständige Vizepräsident Andrew McDowell erklärte anlässlich der Unterzeichnung: "Die EIB, die Klimabank der Europäischen Union, will ihre Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel massiv ausweiten. In den nächsten zehn Jahren wollen wir Klimaschutzprojekte in Höhe von einer Billion Euro anstoßen. Außerdem werden wir bis Ende 2020 alle Finanzierungsaktivitäten der Bank auf die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens ausrichten. Vor diesem Hintergrund begrüße ich ausdrücklich die erste Klimapartnerschaft mit der Stadt Wien, denn nur in enger Kooperation mit ambitionierten Partnern können wir die gewaltigen Herausforderungen des Klimawandels meistern. Dieses Abkommen hat Signalcharakter auch für andere Metropolen in Europa."

Stadtrat Peter Hanke: Wien als „Klima-Musterstadt“ damit Vorreiter in Europa

Für Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke ist die Partnerschaft mit der EIB ein wichtiger Bestandteil der vielfältigen Bemühungen der Stadt für mehr Klimaschutz: "Wir haben uns in Wien ambitionierte Klimaschutz-Ziele vorgenommen. Mit der Einführung des Wiener Klimabudgets und der Klima-Milliarde im Budget 2020 haben wir auch die Finanzen der Stadt voll auf den Klimaschutz ausgerichtet. Die Partnerschaft mit der Europäischen Investitionsbank ermöglicht es uns, in Zukunft weitere wichtige Projekte für Klimaschutz und Klimaanpassung umzusetzen", bekräftigt Hanke anlässlich der Unterzeichnung im Wiener Rathaus.

Auch in der Vergangenheit konnten bereits zahlreiche wichtige Investitionsvorhaben mit Finanzierungsbeteiligung der EIB realisiert werden. Dazu zählen etwa das Projekt „Energie_Optimierung Schlammbehandlung“ der Wiener Hauptkläranlage sowie umfassende thermische Sanierungen durch Wiener Wohnen im kommunalen Wohnbau. Für die Zukunft werden sich Stadt Wien und EIB auf die klimarelevantesten Themenbereiche, von Wohnen über Energie- und Abfallwirtschaft bis Mobilität, konzentrieren.

Hintergrundinformationen

Klimaschutz in der Stadt Wien

Die Stadt Wien setzt seit 1999 ambitionierte Klimaschutzprogramme um. Insgesamt konnten die Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen in Wien im Zeitraum von 1990 bis 2018 so bereits um 34 Prozent gesenkt werden. Mit der neuen "Smart City Wien Rahmenstrategie" hat sich Wien weitere ambitionierte Klimaziele für die Zukunft gesetzt. Die lokalen Treibhausgasemissionen pro Kopf sollen - gegenüber 2005 - bis 2030 um 50 Prozent und bis 2050 um 85 Prozent gesenkt werden.

Weiters ist Wien 2018 dem "Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie" beigetreten, einer europäischen Initiative, die von der Europäischen Kommission gegründet wurde. Ziel ist es, die energiepolitischen Vorgaben der Europäischen Union zur Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen um 40 Prozent bis 2030 noch zu übertreffen. Bisher sind fast 8.000 Gebietskörperschaften, darunter auch die Metropolen Paris, London und Berlin, beigetreten. Diese Städte teilen die Vision, die Kohlenstoff-Emissionen zu verringern (Dekarbonisierung) und für die Bürger den Zugang zu sicherer, nachhaltiger und bezahlbarer Energie sicherzustellen.

Die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

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