Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.10.2019:
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Goldenes Verdienstzeichen für Brunnenbildhauer Hans Muhr

Goldenes Verdienstzeichen für Hans Muhr

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Eine besondere Feierstunde fand heute, Freitag, im Wiener Rathaus statt: Hans Muhr, akademischer Bildhauer mit künstlerischem Schwerpunkt auf Brunnenskulpturen, wurde mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet.

   Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, die die Auszeichnung vornahm, betonte: „Skulpturen verändern unsere Wahrnehmung, unser Klima, unser geistiges Klima sowieso. Hans Muhr hat sein künstlerisches Wirken der sinnlichen Übersetzung von Stein und Wasser gewidmet. Seine wunderbaren Brunnenskulpturen, die er für unsere Stadt und ihre Menschen geschaffen hat, verweisen auf ein reiches, erfülltes künstlerisches Leben“. Darüber hinaus werde das Element Wasser auch zunehmend politisch aufgeladen, Stichwort Klimakrise, so die Stadträtin.

   „Hans Muhr ist ein begnadeter Künstler, der Brunnen geschaffen hat, die man erleben, erspüren, begreifen kann. Die Wiener Trinkbrunnen sind ein Wesensmerkmal dieser Stadt geworden“, würdigte MR i. R. Helmut Stemmer und erinnerte in seiner Laudatio auch an die Grabmäler für Bürgermeister Helmut Zilk und Entertainer Udo Jürgens, die Hans Muhr ausgestaltet hat.

   „Ich spüre das Wasser, ich spüre die Steine. Ich suche oft sehr lange, bis ich den richtigen Stein gefunden habe“, erzählte Hans Muhr von seiner Arbeitsweise und dankte schließlich der Stadt: „Ich habe schon in vielen internationalen Städten gearbeitet, aber Wien ist meine Lieblingsstadt. Wien ist einzigartig, nicht zuletzt auch wegen des Hochquellwassers. Alles wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht die Stadt für neue Gedanken aufgeschlossen gewesen wäre“.

Zwt.: Biographie Hans Muhr

   Hans Muhr wurde 1934 in Graz geboren. Von 1954 bis 1965 war Muhr Lehrer für Mathematik, Sporterziehung und Werken. 1965 begann er an der Akademie für angewandte Kunst (heute Universität für angewandte Kunst) das Studium der bildhauerischen Technik mit keramischem Material bei Heinz Leinfellner. Nach dem Diplom (1969) beschäftigte sich Muhr mit Fragen der Umweltgestaltung. Den Schwerpunkt in seinem künstlerischen Schaffen bildet das Element Wasser. Autodidaktisch setzte er sich intensiv mit der Steinbildhauerei auseinander. Seit 1973 ist Hans Muhr als freischaffender Bildhauer tätig. 1974 bekam er ein Patent für eine Selbstreinigungsanlage für Wasserskulpturen.

   Der Bildhauer entwarf zahlreiche Brunnenmodelle, z. B. 1974 für die Siedlung Trabrennvereinsgründe, 1991 für die Kärntner Straße, den Dr. Adolf-Schärf-Platz beim Donauzentrum, den Nestroy-Platz im zweiten und den Viktor-Adler-Platz im zehnten Bezirk, 1992 für den Migazziplatz in Meidling. 1998 gestaltete er aus dem größten jemals gefundenen Lapislazuli-Monolithen den "Wasserwellen-Lebens-Brunnen" in der Wiener Bruno Kreisky-Gasse. 1987 schuf er das "Europawege-Denkmal" auf der Donauinsel.

   Für die Stadt Wien schuf der "Wasserbildhauer" Hans Muhr den so genannten Wiener Trinkbrunnen (auch: Muhr-Brunnen), der an verschiedenen Standorten in Wien aber auch in anderen internationalen Großstädten aufgestellt ist. Rund 80 seiner Brunnen stehen auf öffentlichen Plätzen in Wien.

   2009 gestaltete Muhr den Grabstein für das Ehrengrab des 2008 verstorbenen Wiener Altbürgermeisters Helmut Zilk. Nach Plänen von Manfred Bockelmann, dem Bruder von Udo Jürgens, schuf Muhr 2015 den Grabstein für den Musiker.

   Muhr erhielt auch zahlreiche internationale Aufträge. Unter anderem stehen in Mailand, Hongkong, Amsterdam und in den USA Brunnen aus seiner Werkstatt.

 

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