Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.05.2019:
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Hinschauen statt wegschauen. Prävention und Schutz vor Gewalt und Extremismus

Bei der zehnten Veranstaltung der Weiterbildungsreihe Werkstatt.Wien diskutierten vergangene Woche ExpertInnen und PraktikerInnen über Wege Frauen vor Gewalt zu schützen.

Über 9.000 Beratungsgespräche führte der 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien 2018. „Gewalt gegen Frauen wird zunehmend angesprochen und nicht mehr einfach hingenommen“, die tendenziell steigenden Beratungszahlen in den vergangenen 20 Jahren zeigen, dass immer mehr Vorfälle aus dem Dunkelfeld bekannt werden und diese Entwicklung ist durchaus positiv, erklärte Sabine Gasser vom 24-Stunden Frauennotruf bei der Veranstaltung Werkstatt.Wien. „Frauen wissen immer mehr, was ihre Rechte sind und wo es Hilfe und Unterstützung gibt. Sie wagen es immer mehr, diese für sich in Anspruch zu nehmen.“ 

Prävention Hilfe für Betroffene
„Gewalt gegen Frauen. Prävention Hilfe für Betroffene“ war das Thema der zehnten Ausgabe der Weiterbildungsreihe Werkstatt.Wien. Die 2015 von der Abteilung Integration und Diversität der Stadt Wien ins Leben gerufene Reihe bietet SozialarbeiterInnen, PädagogInnen, PsychologInnen und PolizistInnen Hintergrundwissen und die Möglichkeit konkrete Praxisbeispiele in Workshops gemeinsam mit Expertinnen und Experten zu diskutieren, um gemeinsam Strategien in der präventiven Arbeit zu entwickeln. Über 1.000 MultiplikatorInnen haben die ersten zehn Fortbildungsveranstaltungen der Stadt Wien zu Themen wie Extremismen im Jugendalter, Präventionsprojekte der Muslimischen Communities oder Rechtsextremismen und Nationalismen besucht. 

Hinschauen statt wegschauen
Cansel Demirdelen von der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt appellierte in ihrem Vortrag für eine größere Aufmerksamkeit der gesamten Gesellschaft. „Wenn bei Arbeitskolleginnen verdächtige blaue Flecken auffallen und sie nicht wissen, ob und wie sie darauf reagieren sollen, zögern sie nicht eine Opferschutzeinrichtung anzurufen. Expertinnen beraten sie anonym, wie sie vorgehen können“, empfiehlt Demirdelen. „Wir müssen hinschauen, und dürfen nicht wegschauen, nur so können wir alle gemeinsam Frauen schützen.“  

Wiener Netzwerk für Demokratiekultur und Prävention
Die Fortbildungsreihe Werkstatt.Wien ist eine von vielen unterschiedlichen Maßnahmen der Mitglieder des Wiener Netzwerks für Demokratiekultur und Prävention. Das Netzwerk verfolgt das Ziel Jugendliche und junge Erwachsenen vor Gewalt und Extremismus zu schützen. Koordiniert von der Kinder und Jugendanwaltschaft tauschen sich Organisationseinheiten der Stadt Wien sowie die Wiener Polizei, das AMS und die Präventionsabteilungen des Landeskriminalamts und des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung über kommunale Strategie gegen Abwertungsideologien aus. 

Die bei der Fortbildungsreihe Werkstatt.Wien zu unterschiedlichen Themen erarbeiteten Handlungsempfehlungen können bei der Abteilung Integration und Diversität bestellt werden.

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