Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 08.03.2019:
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„Cities and Gender – Empowering women in business, the digital transition and media”

„Cities and Gender – Empowering women in business, the digital transition and media”

Copyright: Wien-Haus

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Veranstaltung zum Internationalen Frauentag im Wien-Haus in Brüssel

Gestern, Mittwoch, fand im Wien-Haus in Brüssel die traditionelle Veranstaltung zum Internationalen Frauentag statt. Dieses Mal standen drei Themen im Mittelpunkt des „World Café“, zu dem viele Interessierte gekommen waren: Frauen in der digitalen Welt, in den Medien und in der Wirtschaft, d.h. in Vorstandsgremien und Aufsichtsräten. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Verbindungsbüro der Stadt Wien und den Brüssel-Büros der Wirtschaftsagentur Wien und der Wien Stadtwerke organisiert und stand unter der Schirmherrschaft der Stadträtinnen Kathrin Gaál für Frauen und Ulli Sima für die Stadtwerke sowie Digitalstadtrat Peter Hanke.

„Der Frauentag im Wiener Rathaus steht heuer unter dem Motto ‚100 Jahre Frauenwahlrecht – Unsere Stimme zählt.‘ Was heute ganz selbstverständlich ist, war ein politischer Meilenstein für uns Frauen, der die Weichen dafür gestellt hat, wo wir heute stehen. Ganz in diesem Sinne ist es wichtig, dass Frauen gehört werden – und dass sie ihre Stimme einsetzen“, so die Wiener Frauenstadträtin Kathrin Gaál in ihrem Grußwort mit Blick auf die EU-Wahlen im Mai 2019

In seinem Grußwort betonte Stadtrat Hanke, wie wichtig es ist, dass im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung alle mitgenommen werden, besonders die Frauen.

Michaela Kauer, Leiterin des Verbindungsbüros der Stadt Wien zur EU eröffnete die Veranstaltung in diesem Sinne: „Jede neue Entwicklung, auch auf EU-Ebene, muss in Hinblick auf ihre Auswirkung auf die Gleichstellung der Geschlechter geprüft werden. Es kann nicht sein, dass bei bestimmten Entwicklungen die Frauen anstelle der Chancen nur die Risiken ernten, wie etwa beim digitalen Wandel in unserer Gesellschaft. Gerade am Internationalen Frauentag wird wieder viel über Frauen und ihre Rechte geredet und berichtet, von den Städten, wie in Wien, kann die EU viel für ihre Gleichstellungspolitik lernen.“ 

Runde Tische mit viel Diskussion und klaren Ergebnissen

Am ersten runden Tisch, der von der Wirtschaftsagentur Wien organisiert wurde, leitete Karin Dögl, zuständig für Förderungen im Bereich Forschung & Technologie der Wirtschaftsagentur Wien, die Diskussion ein. Themen wie die Verminderung der digitalen Gender Gap, Maßnahmen zur Förderung von Frauen im digitalen Bereich und in neuen Technologien und sogenannten „MINT“-Fächern standen im Mittelpunkt der lebhaften Debatten. Breite Übereinstimmung gab es zur Forderung, dass in der Digitalstrategie der EU ein klarer Gender Mainstreaming Ansatz verankert sein soll und die aktuellen Initiativen der Kommission im Bereich „Women in digital“ auch von der nächsten Kommission intensiv weiterverfolgt werden. Susanne Strohm, Leiterin des Brüsseler Büros der Wirtschaftsagentur Wien hob hervor, dass die Wirtschaftsagentur seit vielen Jahren einen Gender Mainstreaming Ansatz in all ihren Aktivitäten verfolge und viele spezielle Unterstützungsmaßnahmen anbietet. Aktuell leistet die Wirtschaftsagentur Wien auch Pionierarbeit im Bereich „Gender Bias und Bewertungssysteme“ und setzt sich als eine der ersten regionalen Förderstellen in Österreich mit der Thematik gendergerechte Vergabe und Auswahlverfahren auseinander.

Das zweite Thema, Frauen als Aufsichtsrätinnen und als weibliche Führungskräfte in der Wirtschaft, ist ein Dauerbrenner in der Debatte auf EU-Ebene, leider noch immer ohne konkrete Vorgaben für die Mitgliedstaaten. Elisa Schenner, Leiterin des Brüssel-Büros der Wiener Stadtwerke, leitete die Diskussion mit Einblicken in die vielfältigen Initiativen der Frauenförderung bei den Wiener Stadtwerken ein. In der angeregten Debatte wurde über politische und unternehmensinterne Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in der Wirtschaft diskutiert. Insgesamt forderten die Teilnehmerinnen erneut verpflichtende Quoten für Aufsichtsräte von der EU.

Rollenklischees und sexistische Darstellungen von Frauen sind leider noch immer an der Tagesordnung in der Medienwelt. Dies stand im Mittelpunkt des dritten runden Tisches. Die Frauenabteilung der Stadt Wien hat dazu viel Vorarbeit geleistet. Wichtig, laut Ricarda Götz, Expertin für Genderfragen, ist es, bei den Mädchen anzusetzen. Sie stellte die vielen Maßnahmen und Projekte der Stadt Wien vor, etwa die „Education Box“, die neuen Mädchenworkshops mit Digital Storytelling und zahlreiche Informationsmaterialien, die zu mehr Selbstbewusstsein beitragen wollen, zum Beispiel „Mädchen im Netz“ und „Sex.0“. Die internationale und europäische Vernetzung von Städten in Gleichstellungsfragen ist aktueller denn je, diesen Fragen nimmt sich das von Wien initiierte Netzwerk „FemCities“ an.

Links:

https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/pdf/maedchen-im-netz.pdf

https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/pdf/sexnull.pdf

www.femcities.at

(Schluss)

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