Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.02.2019:
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Rekord-Ergebnis bei Betriebsansiedelungen in Wien

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Copyright: David Bohmann / PID

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Wirtschaftsagentur zog Bilanz: 2018 brachte mit 221 internationalen Ansiedelungen so viele internationale Firmen nach Wien wie noch nie. Wien will Magnet für internationale Firmen bleiben, Arbeitszeit-Regelungen seien aber kein Standortvorteil, warnt Bürgermeister Ludwig.

Die Wirtschaftsagentur Wien zog Bilanz bei den internationalen Betriebsansiedelungen. Im Jahr 2018 kamen 221 internationale Firmen nach Wien, das sind um 30 mehr als noch im Vorjahr. Insgesamt zählte Österreich 335 internationale Firmen-Ansiedelungen. Damit ließen sich in Wien mehr ausländische Firmen nieder, als in den anderen acht Bundesländern zusammen. Für die Stadt brachten die internationalen Betriebsansiedelungen mehr als 231,68 Millionen Euro an Investments und 1.753 neue Jobs. Für Wien ist das das achte Jahr in Folge mit einem Zuwachs bei internationalen Firmenniederlassungen in der Stadt.

Ludwig warnt vor „Krankreden“ des Wirtschaftsmotors Wien

„Wien ist der Wirtschaftsmotor der Ostregion und für ganz Österreich“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig bei der Präsentation der aktuellen Ansiedelungs-Bilanz im „Expat-Center“ der Wirtschaftsagentur Wien. In den letzten Monaten sei der gute Ruf von Wien als Standort aufs Spiel gesetzt worden. „Dass Wien von der Bundesregierung krankgeredet wird, ist fahrlässig. Das schädigt nicht nur Wien sondern den gesamten Wirtschaftsstandort Österreich“, sagte Ludwig.

In den vergangenen Jahren konnte Wien die verhältnismäßig gute Konjunktur erfolgreich nutzen – das zeigte sich zuletzt beim Beschäftigungsrekord. ExpertInnen warnten zuletzt allerdings vor einem abflachenden Wirtschaftswachstum, sagt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke: „Wir wissen auch, dass in Westeuropa das Wirtschaftswachstum abflauen und in Osteuropa noch stärker wachsen wird.“ Wien setzt deshalb gegen schwächeres Wachstum auf Investitionen im Bereich der Digitalisierung und auf Qualifikation für ArbeitnehmerInnen – konkret mit dem Digitalisierungsfonds oder Angeboten des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) – und will gleichzeitig internationale Firmen nach Wien holen.

Wien schaut nach Osten und Fernost und ins Silicon Valley

„Wir akquirieren ganz gezielt am internationalen Markt“, sagt Hanke – der als Wirtschaftsstadtrat selbst mit Delegationen der Wirtschaftsagentur nach Japan, nach Moskau und an die US-Westküste ins Silicon Valley reisen wird. Chancen durch den Brexit konnte die Stadt schon nutzen – die Zahl der britischen Unternehmen, die nach Wien übersiedeln stieg an. Das zeige, dass sich Wien im Wettbewerb um den besten Standort auch gegen starke internationale Konkurrenz durchsetzen könne, sagte Hanke: „Wir punkten mit Sicherheit und gut funktionierender Infrastruktur. Es ist schon ein Argument, wenn ein internationaler CEO keine ‚Neighborhood Watch‘ braucht oder die Straßenbahnen auch bei zehn Zentimetern Schnee fahren.“ Weltweit einzigartig sei auch das Service des „Expat Centers“ der Wirtschaftsagentur, das MitarbeiterInnen von internationalen Firmen bei der Übersiedelung nach Wien unterstützt. 1.500 „Expats“ nehmen das Service pro Jahr in Anspruch.

Bei Attraktivität für Start-Ups hängt Wien schon Berlin und San Francisco ab

Ein weiteres Argument das Wien aktiv ins Feld führt, wenn internationale Firmen angelockt werden sollen, ist: „Wien ist leistbar. Das ist vor allem für Start-Ups ein wichtiger Faktor“, betonte Hanke. Im „Global Talent Competitiveness Index“ (GTCI) belegt Wien im Städtevergleich weltweit den vierten Platz – weit vor Start-Up-Metropolen wie Berlin oder San Francisco. Die Wirtschaftsagentur wirbt aktiv mit den „Vienna Startup-Packages“ um aufstrebende Firmen. 680 Bewerbungen von Start-Ups aus 89 Ländern zählte die Wirtschaftsagentur für das mit einem „Schnupperpaket“ vergleichbare Package, das Start-Ups ermöglicht den Standort Wien zu testen, erste Kontakte zu knüpfen und einen Start in der Stadt vorzubereiten.   

Arbeitszeit-Regelungen kein Standort-Vorteil, Sozialpartnerschaft schon

Wien sei für den Wettbewerb mit anderen Städten gut gewappnet – auch wenn es inzwischen weniger um Wettbewerb zwischen Städten um ein gleichbleibend großes Stück vom Kuchen denn um strategische Zusammenarbeit zwischen Kommunen gehe, um gemeinsam neue und größere Chancen zu nutzen, sagte Ludwig. Arbeitszeit-Regelungen über den Acht-Stunden-Tag hinaus seinen kein Vorteil im Standort-Wettbewerb. Vielmehr könne Wien mit seiner gelebten Sozialpartnerschaft punkten. „Sie ist ein gutes Werkzeug um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können. Die lange Tradition der Sozialpartnerschaft ist schnell zerstört, aber nur schwer wieder herzustellen“, warnte Ludwig.

Service

Druckfähige Fotos sind in Kürze unter http://www.wien.gv.at/presse/bilder verfügbar. 

(Schluss) ato

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