Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.01.2019:
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kleine galerie zeigt Soshanas Lebenswerk

kleine galerie zeigt Soshanas Lebenswerk

Copyright: Amos Schüller

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Der 2015 verstorbenen, international erfolgreichen Künstlerin aus Wien ist ab 23. Jänner eine Ausstellung gewidmet.

Am 9. Dezember 2015 verstarb die Malerin Soshana 88-jährig in Wien. 1927 wurde sie ebenda geboren, musste 1938 mit ihren Eltern die Heimat verlassen und nach einem Wanderleben durch alle Kontinente führte sie ihr Weg wieder zurück nach Wien. Die Stationen ihrer Emigration waren London, die USA und Jerusalem. Susanne Schüler, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, lebte nach 1945 für viele Jahre in Paris und New York. Ihr Interesse an fremden Kulturen führte sie in den Nahen und Fernen Osten, nach Nord- und Südamerika, nach Afrika und in die Südsee. Die Vielfalt dieser Kulturen inspirierte sie. Es waren zunächst Landschaften und Figurales und vor allem Portraits. Es folgte eine Entwicklung zur gestischen, skriptoralen Malerei mit einer ganz freien und äußerst konzentrierten Farbigkeit. Auch erkannte sie in relativ kurzer Zeit den Sinn der asiatischen Kalligrafie und setzte sie für ihre eigene Arbeit um. Dazwischen immer wieder Bilder der Erinnerung an den Holocaust und Bilder der Einsamkeit.

Soshana, die mit ihrer Ehe den Namen ihres Künstlergatten Afroyim annahm, war eine Suchende in vieler Hinsicht. Ihre Bildsprache ist Ausdruck inneren Erlebens und Ergebnis von vertieftem Einfühlungsvermögen. So ist ein höchst umfangreiches Werk von mehr als 3.000 Werken entstanden, das Zeugnis gibt über ein Leben voller Auf- und Umbrüche. Soshana hatte schon als Elfjährige die Malerei für sich entdeckt. Sie wurde ihr Lebenssinn und Lebensinhalt, dem sie alles opferte, auch eine sichere Existenz, oder eine familiäre Bindung. Ihre eigene Kunst, das Leben mit KünstlerInnen, die Achtung, die ihr von KollegInnen entgegengebracht wurde, war wertvoll und brachte künstlerischen und menschlichen Gewinn und Erfolg. Soshana bewegte sich sowohl im New Yorker KünstlerInnen- und Intellektuellenmilieu, als auch in den Pariser Kreisen der europäischen Avantgarde. Sie war bekannt mit Picasso, Giacometti, Jean-Paul Sartre, Albert Schweitzer, Arnold Schönberg, Yves Klein, Chagall und unzähligen anderen Persönlichkeiten ihrer Zeit.

Großer österreichischer Staatspreis für eine Kosmopolitin

Und dann kam doch wieder Wien. Die Stadt, von der sie ausgezogen war als elfjähriges Mädchen, wurde zu einem Refugium für die ältere Frau. In Wien fand sie auch zu ihrem Sohn Amos (Schüller). Er ordnete ihre Werke, organisierte Ausstellungen und gab im Springer-Verlag eine umfassende Monografie heraus. 2014 wurde die ORF-/3sat-Dokumentation „Überall alleine. Die Malerin Soshana“ ausgestrahlt und mit dem Silbernen Delphin in Cannes ausgezeichnet. Auch wenn Soshana sehr bescheiden lebte, freute sie sich doch auch über Auszeichnungen wie das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien und den großen österreichischen Staatspreis.

Seit den 50er-Jahren war Soshana national und international mit Ausstellungen in Museen und Galerien präsent. Als eine der wenigen österreichischen Künstlerinnen der Klassischen Moderne konnte sie auf dem Parkett des internationalen Kunstbetriebs mitspielen. Ihre Tagebücher verwahrt die Österreichische Nationalbibliothek, Bilder von ihr wurden für viele öffentliche und private Sammlungen angekauft.

Am 23. Jänner wird die Ausstellung „Lebenswerk. Soshana“ durch Ernst Woller, Erster Präsident des Wiener Landtags, in der kleinen galerie eröffnet. Gezeigt wird eine repräsentative Zusammenstellung von rund 100 Werken – Ölbilder wie Papierarbeiten – aus dem Schaffen der Künstlerin. MedienvertreterInnen sind herzlich eingeladen.

Die Ausstellung ist anschließend bis 21. Februar dienstags bis freitags zwischen 11 und 19 Uhr zu sehen, samstags nach Terminvereinbarung. Der Eintritt ist frei.

Factbox: Wann: Mittwoch, 23. Jänner, 19 Uhr Wo: kleine galerie, Kundmanngasse 30, 1030 Wien Eintritt: frei

Weitere Informationen unter www.kleinegalerie.at

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)

Rückfragehinweis für Medien

  • Stephanie Lehner BA BA
    Mediensprecherin
    Wiener Volkshochschulen
    Tel.: 01/89 174-100 107
    Mobil: 0699/189 17 771
    E-Mail: stephanie.lehner@vhs.at