Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 09.10.2018:
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Bildungscampus in der Attemsgasse nach Widerstandskämpfer Friedrich Fexer benannt

Friedrich Fexer Bildungscampus

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Der Bildungscampus in der Attemsgasse in Wien-Donaustadt wurde gestern offiziell nach dem Widerstandskämpfer Friedrich Fexer benannt: An dem Festakt in der Aula der Bildungseinrichtung nahmen neben Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky und Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy auch die Nationalratsabgeordnete Ruth Becher und Mitglieder der Familie Fexer teil.

Friedrich Fexer, der nach dem Krieg den Verband „Sozialistischer Studenten Österreichs“ mitbegründete, leistete als Schüler des Gymnasiums Kundmanngasseim 3. Wiener Gemeindebezirk Widerstand gegen das Hitler-Regime. Fexer war, neben Josef Landgraf, Ludwig Igalffy und Anton Brunner, Teil einer Vierergruppe, die im Sommer 1941 durch Flugblätter und Klebezettel Kritik am nationalsozialistischen Regime übte. Die Materialien der Gruppe riefen mit der Aufschrift „Komm zur V-Armee – besiegt Hitler!“ zur Unterstützung von Churchill´s „Victory-Army“ auf. Fexer wurde, nachdem er Flugzettel verteilt hatte, von einem Mitschüler denunziert und verhaftet. Die Briefe, die Fexer damals aus dem Gefängnis seiner Familie schrieb, sind zentraler Bestandteil eines Buchs von Manfred Pawlik.

„Friedrich Fexer zeichnet vor allem eines aus - Zivilcourage und der Mut, auch unter besonders schwierigen Umständen, aufzustehen und Kritik zu üben. Das macht ihn auch zu einem ganz besonders geeigneten Namensgeber für eine Bildungseinrichtung“, betonte Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky in seiner Rede. „Als Vertreter der Stadt und direkt für Bildungsbau Zuständiger bin ich sehr stolz, dazu beitragen zu können, dass die Erinnerung an Friedrich Fexer und an sein mutiges Auftreten gegen das Hitler-Regime lebendig bleibt und auch seine Botschaft weiter getragen wird.“

„Friedrich Fexer ist einer der vielen bislang zu wenig bekannten Schicksalsberichte aus dem Österreichischen Widerstand und soll der kommenden Generation als Vorbild für Zivilcourage in Erinnerung bleiben und zeigen, dass das Eintreten für humanitäre Werte Bestand hat“, so Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy.

Wiens sechster Bildungscampus

In der Attemsgasse in der Donaustadt wurde im Vorjahr Wiens sechster Bildungscampus eröffnet: In nur zwei Jahren Bauzeit wurden eine 17-klassige Ganztagsvolksschule und ein 12-gruppiger Kindergarten unter einem Dach errichtet. Künftig wird das Haus insgesamt 800 Schul- und Kindergartenkinder beherbergen. Das Besondere an diesem Projekt: Es ist ein sogenannter „Campus plus“, eine Weiterentwicklung des bisherigen Campus-Modells. So sind jeweils Schulklassen und Kindergartengruppen auf einer Ebene räumlich zusammengefasst. Kinder unterschiedlichen Alters können hier miteinander lernen, spielen, an Projekten arbeiten und den Tag verbringen!

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)

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