Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.10.2018:
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Stadträtin Gaal: Kostenlose Überprüfung statt teurer Abzocke!

Wenn der Verdacht besteht, zu viel Miete zu zahlen: Gratis prüfen lassen, statt hohe Provisionen an Prozessfinanzierer zahlen

Immer mehr sogenannte „Prozessfinanzierer“ versuchen, das schnelle Geld mit MieterInnen in Altbauwohnungen zu machen.

Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal warnt vor Keilermethoden: „Es gibt neuerdings Prozessfinanzierer, die auf der Suche nach Kundschaft von Tür zu Tür gehen. Einige geben sich sogar als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt aus. Ziel dabei ist, Mieterinnen und Mieter dazu zu überreden, sehr hohen Provisionszahlungen zuzustimmen.
Dagegen hilft die Mieterhilfe der Stadt kostenlos dabei, zu viel bezahlte Altbaumieten zurückzufordern.“
Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion der Mieterhilfe mit der Mietervereinigung Österreich kommen betroffene MieterInnen nun noch schneller und einfacher zu ihrem Recht. Auch andere Mieterschutzorganisationen sind dazu eingeladen, sich zu beteiligen, um so möglichst vielen WienerInnen bei der Durchsetzung ihrer Rechte zu helfen. ****

MitarbeiterInnen der Stadt Wien und der Mieterhilfe kommen nie ohne Vorankündigung und haben immer einen Dienstausweis, den diese jederzeit vorzeigen können. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Prozessfinanzierer in erster Linie lukrative Fälle annehmen. Mittels durchgeführtem „Schnellcheck“ werden nur wenige Daten abgefragt, die oft zu sehr ungenauen Ergebnissen führen und fast immer den Verdacht nahelegen, dass aktuell zu viel Miete bezahlt wird.
Warum die Praxis dieser Anbieter problematisch ist, erklärt der Leiter der Mieterhilfe der Stadt Wien, Christian Bartok: „Diese ,Firmen‘ verlangen bis zu 45% als Provision des zurückgeforderten Betrages! Und das nicht nur für zu viel bezahlte Miete in der Vergangenheit, sondern auch für die künftige Ersparnis – bis zu drei Jahre im Voraus. Das kann sich dann in vierstelligen Eurobeträgen niederschlagen. Von der Rückzahlung und der ersparten Miete bleibt den Mieterinnen und Mietern dann nur mehr wenig übrig, wie unsere Beratungspraxis zeigt.“

Gemeinsame Unterstützungs-Aktion für MieterInnen im Altbau

Sollte sich beim kostenlosen Mietencheck der Mieterhilfe herausstellen, dass zu viel Miete bezahlt wird, folgt die Empfehlung, einen entsprechenden amtlichen Antrag auf Überprüfung des Mietzinses zu stellen. Sollten die MieterInnen ein solches Verfahren anstreben, rät die Mieterhilfe zu einer Begleitung durch eine Mieterschutzorganisation.

Um den MieterInnen noch schneller und einfacher zu ihrem Recht zu verhelfen, gibt es ab Montag, den 8.10.2018 zeitlich befristet bis 30.11.2018 eine Kooperation der Mieterhilfe der Stadt Wien und der Mietervereinigung Österreichs (MVÖ).
Die MVÖ übernimmt auf Empfehlung der Mieterhilfe gegebenenfalls die Vertretung der MieterInnen bei einem Verfahren auf Überprüfung des Mietzinses bei der Schlichtungsstelle für wohnrechtliche Angelegenheiten (MA50).
In diesen Fällen wird der Mitgliedsbeitrag, falls MieterInnen noch nicht Mitglied sind, gestundet und erst dann verrechnet, wenn das Verfahren beendet ist und die MieterInnen ihr Geld zurückbekommen haben. Somit müssen betroffene MieterInnen den Prozess nicht nur nicht selbst finanzieren, sondern sie haben auch keine Einstiegskosten.

Die Mieterhilfe unterstützt kostenlos, kompetent und konsequent

Die Unterstützung der Mieterhilfe der Stadt Wien ist immer kostenlos! Sie bietet MieterInnen ein umfassendes, Beratungspaket an, das Mietzins, Betriebskosten, verbotene Ablösen, vertragswidrige Klauseln im Mietvertrag, Erhaltungspflichten des Vermieters etc. einer gründlichen Prüfung durch ExpertInnen unterzieht.
Der kostenlose Mietenrechner steht rund um die Uhr für einen ersten Check der Miete unter https://mieterhilfe.at/ zur Verfügung. Sollte sich bereits beim Online-Check herausstellen, dass man zu viel Miete bezahlt, lohnt sich jedenfalls ein persönlicher Beratungstermin bei der Mieterhilfe. Nach dem kostenlosen Beratungsgespräch und der Überprüfung der Miete durch die ExpertInnen der Mieterhilfe, können die weiteren Schritte gemeinsam besprochen werden. (Schluss) wsw/da

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